Kooperation mit T-Systems Digitales Parken jetzt auch in Königswinter möglich

KÖNIGSWINTER · Das digitale Parken per Smartphone-App ist nicht mehr nur in Bad Honnef, sondern auch in Königswinter möglich. Mit dem neuen System können Autofahrer ihre Parkzeit nun unterwegs anpassen.

 Knöllchen ade: Michael Kimberger (l.) und Peter Wirtz setzen aufs Parken mit der App.

Knöllchen ade: Michael Kimberger (l.) und Peter Wirtz setzen aufs Parken mit der App.

Foto: Frank Homann

„Ich muss nur noch die App auf mein Mobiltelefon herunterladen“, meinte Bürgermeister Peter Wirtz bei der Vorstellung im Siebengebirgsmuseum, wo Michael Kimberger von T-Systems erklärte, wie Autofahrer bargeldlos ihre Parkgebühren entrichten können.

Das Ende der Parkscheinautomaten bedeutet das freilich nicht. Auch weiterhin können die Parkuhren mit Cent- und Euro-Stücken gefüttert werden – Aufkleber informieren nun aber über die neue Bezahlform und geben Anleitungen für die ersten Schritte zum Handyparken per App oder auch per SMS. Der Vorteil? „Ich kann minutengenau bezahlen und jederzeit meine Parkzeit verlängern oder vorzeitig beenden“, so Kimberger. Die Fahrzeugführer können nun nicht nur direkt aus ihre Parkzeit einstellen und den Buchungs- und Bezahlvorgang einleiten, sondern jederzeit nachjustieren.

Dauert der Arzttermin doch nur zehn Minuten statt der vermuteten und vorab eingegebenen zwei Stunden, kann die Parkdauer entsprechend reduziert werden. Oder: „Braucht ein Tourist länger auf den Drachenfels als gedacht, hat er die Möglichkeit, von unterwegs die Dauer zu verlängern“, nannte Kimberger ein weiteres Beispiel. Per App kann also quasi jederzeit von überallher an der „Parkuhr gedreht“ werden. Auf diese Weise umgeht der Autofahrer Knöllchen wegen Überziehens der Parkdauer.

Monatsabo für Vielnutzer

Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes können per Eingabe des Autokennzeichens sofort über ein Onlinesystem kontrollieren, ob der Halter des abgestellten Fahrzeuges, hinter dessen Windschutzscheibe kein Parkschein aus Papier liegt, „smart“ seine Gebühren entrichtet hat.

Um diese neue Bezahlform anbieten zu können, kooperiert die Stadt Königswinter mit Smartparking, einer Initiative für digitale Parkraumbewirtschaftung, dessen Geschäftsführer der frühere Hamburger Bürgermeister Ole von Beust ist. In Königswinter stehen fünf Anbieter zur Auswahl: EasyPark, ParkNow, Park and Joy, moBiLET und Yellowbrick. Die Parkeinnahmen gehen auch weiterhin komplett an die Stadt. Der Nutzer dieser Bequem-Variante muss allerdings für den Komfort eine Zusatzgebühr leisten. „Bei uns sind das 19 Cent pro Transaktion“, erklärt Kimberger von T-Systems und Projektleiter der Telekom-App Park and Joy; auch ein Monatsabo für 1,99 Euro ist für Vielnutzer buchbar.

Er kündigte für Königswinter ab kommendem Jahr als weiteren Service die Erleichterung der Parkplatzsuche an. „Der Autofahrer kann sich zu einem freien Platz navigieren lassen. Der Einbau der dafür benötigten Sensorik ist gerade in Planung. Dieser Service wird bisher nur in Bonn und Hamburg geboten.“ Insgesamt gibt es bisher rund 80 Smartparking-Städte. Auch in Königswinters Nachbarstadt Bad Honnef kann bereits per App die Parkgebühr entrichtet werden. Dort allerdings über einen anderen Anbieter.

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