Buch über Rostingen Dierk Stuckenschmidt setzt ein Denkmal für Familie Wiesgen

ROSTINGEN · Der Oberhau ist eine Gemarkung in Königswinter, in der früher "oberhalb von Oberpleis" Holz gehauen wurde, Rostingen ein ziemlich kleines Dorf mitten im Oberhau, und der Wiesgens Hof ein uralter Bauernhof mitten in Rostingen.

 Für das Buch über Rostingen und den Wiesgens Hof stellte der Witwer der letzten Wiesgen-Tochter dem Autor Dierk Stuckenschmidts bereitwillig Fotos und Dokumente aus dem Familienarchiv zur Verfügung. Das Bild zeigt die Familie im Hof um 1932.

Für das Buch über Rostingen und den Wiesgens Hof stellte der Witwer der letzten Wiesgen-Tochter dem Autor Dierk Stuckenschmidts bereitwillig Fotos und Dokumente aus dem Familienarchiv zur Verfügung. Das Bild zeigt die Familie im Hof um 1932.

Seit fast vier Jahrzehnten ist das Gehöft nicht nur das Zuhause von Dierk und Joshie Stuckenschmidt, sondern auch ein Ort des kreativen Schaffens: Kulturzentrum, Atelier, Töpferwerkstatt und Schreibstube zugleich. Über diesen besonderen Ort hat Stuckenschmidt ein eigenes "Bilderbuch" geschrieben: "Wiesgens Hof, Rostingen im Oberhau am Siebengebirge" heißt es.

"Es ist ein Buch für die Menschen, die hier leben," sagt der Autor, der mit seinem Werk nicht nur der Familie Wiesgen als Erbauern des Hofs, sondern auch dem Ort Rostingen und seinen Bewohnern ein Denkmal setzen möchte. Am Samstag soll das Buch der interessierten Öffentlichkeit im Rahmen eines kleines Festes vorgestellt werden.

Von 16 bis 18 Uhr laden der Hausherr und seine Frau aber nicht nur zur Buchpräsentation, sondern auch zur Spurensuche auf den Wiesgens Hof ein. Zur Feier des Tages soll dann auch der uralte Backes wieder qualmen.

Es ist nicht nur ein gutes Stück eigene Lebensgeschichte, die Stuckenschmidt in dem 280 Seiten starken Werk mit unzähligen Fotos und Bildern festhalten hat, "ich bin noch weiter in die Vergangenheit gegangen, in die Zeit der Familie Wiesgen, die diesen Hof hier vor mehr als 200 Jahren erbauten."

Eine Familie, die es nicht mehr gibt, seit ihr letzter Spross, "die Olga", vor einem Jahrzehnt gestorben ist. Ihr Ehemann Heinz, ein guter Freund Stuckenschmidts, stellte dem Autor bereitwillig Fotos und Dokumente aus dem Familienarchiv zur Verfügung. "Ich finde es einfach interessant, etwas über die Vergangenheit zu wissen, wenn man hier herumspaziert", erklärt Stuckenschmidt.

Spuren der Vergangenheit sind auch heute auf dem Hof, den die Stuckenschmidts über viele Jahre hinweg liebevoll restauriert, saniert und umgebaut haben, noch überall präsent: die Eisenringe in der Wand, an denen einst Pferde angebunden wurden, Einschusslöcher aus dem letzten Weltkrieg im großen Scheunentor, ein hölzerner "Toilettenthron" von anno dazumal, der heute dekorativ auf dem Innenhof steht.

Es ist nicht das erste Buch, das der Autor geschrieben und über seinen eigenen Rostinger Hof Verlag verlegt hat. "Schreiben ist mein Hobby" schmunzelt der 73-Jährige, der lange für den Akademischen Austauschdienst gearbeitet hat. Sein Buch zeigt im ersten Teil die schöne Landschaft, in der der Hof liegt. "Die Fotos habe ich bei Spaziergängen mit Hund Bengosh selbst gemacht".

Es gibt wohl kaum einen zwei- oder vierbeinigen Bewohner Rostingens, der der Kamera dabei verborgen geblieben ist. Im zweiten Teil wird der Leser dann in die Vergangenheit geführt, "so weit es die Urkunden hergeben, tatsächlich bis zum Durchmarsch des großen Napoleons, dessen Pferd man sich an der alten Tränke vorstellen darf."

Auch vom Bahnhof Rostingen, dem Quarzit-Abbau und von Flachs und Hanf, die nach Ansicht des Autors dem Dorf seinen Namen gegeben haben könnten, ist in dem Buch zu lesen. "Im Vordergrund aber stehen die netten Menschen im Dorf und in der Region und die vielen neuen Pferde."

Info: Das Buch "Wiesgens Hof, Rostingen im Oberhau am Siebengebirge" ist für 12,80 Euro im örtlichen Buchhandel sowie bei Autor Dierk Stuckenschmidt erhältlich. Die Präsentation findet statt am heutigen Samstag, 18. Mai, von 16 bis 18 Uhr auf dem Wiesgens Hof, Rostinger Straße 53 in Rostingen.

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