Am Dienstag trugen die Gymnasiasten 24 prallgefüllte Kartons auf den Schulhof, wo die Tafel-Fahrer Wilfried Hahn und Markus Rosellen sie aufluden und abholten. „Eine tolle Aktion, das ist so wichtig“, sagte Klassenlehrerin Florence Danso, die mit ihrer Kollegin Daniela Orth die Aktion organisiert hatte. „Beim ersten Mal hat dieser Einsatz den Fünftklässlern so viel Freude bereitet, dass wir ihn auf die gesamte Sekundarstufe I ausgeweitet haben“, sagte Danso. Bedeutet: Rund 750 Schüler brachten jeweils bis zu zwei Konserven oder auch Hygieneartikel mit. Vorausgegangen war eine Information der Eltern. Außerdem wurde das Thema auch im Politikunterricht behandelt.

Lia Löhr aus der 6 a sagte: „Wir müssen Menschen helfen. Nicht jeder hat Geld, um sich genug Essen kaufen zu können. Die Betroffenen können oft nichts dafür.“ Umso mehr schätzt sie, dass sie selbst immer an einem gut gedeckten Tisch sitzen kann. Ravioli und eine Fischkonserve hatte Lia in die Kiste gepackt. Nicht verderblich sollten die Sachen sein – Obst, Gemüse, Fleisch oder Fisch in Büchsen sowie Zahnpasta, Shampoo oder Duschgel sind begehrt. Florence Danso: „Wir möchten den Wiederaufbau der Tafel unterstützen.“

Mechthild Blömer, Leiterin der Tafel in Königswinter, war dankbar für den Einsatz der Schüler. „Wir brauchen immer haltbare Lebensmittel, um die Schwankungen in der Frischware aufzufangen. Die aus den Geschäften frisch abgeholten Lebensmittel reichen nicht aus.“ Rund 200 bis 250 Menschen aus 100 Haushalten kommen regelmäßig zur Königswinterer Tafel, darunter auch viele Flüchtlinge. Konflikte wegen der knapper gewordenen Rationen gibt es aber nicht.

„Die Leute stehen schon früh an. Aber auch der letzte in der Reihe bekommt etwas. Wir schicken keinen mit leerer Tasche nach Hause.“ Die Schüler des Gymnasiums Am Oelberg wollen wieder sammeln. Ob sie beim nächsten Mal wieder im Dezember die „Aktion Weihnachtskiste“ der Awo-Tafeln unterstützen oder beim Frühjahrstermin bleiben, ist noch nicht festgelegt.