Neubau in Königswinter Die Opposition fordert Umdenken bei der Bäderfrage

Königswinter · Vor der möglicherweise richtungsweisenden Sitzung des Königswinterer Haupt- und Finanzausschusses am Dienstag fordern SPD, Königswinterer Wählerinitiative (Köwis) sowie die Partei Bündnis90/Die Grünen ein Umdenken bei der Bäderfrage.

Die enormen Kosten für einen Neubau von zehn Millionen Euro stellten dessen Wirtschaftlichkeit in Frage. Stattdessen müssten die Sanierungsvarianten geprüft werden. Zehn Jahre Diskussion, 700.000 Euro für Gutachterkosten - aber die Fraktionsvertreter von SPD, Köwis und die Basis der Grünen sehen keine Grundlage, um über das Mammutprojekt Hallenbad zu entscheiden.

Denn: Die Sanierungsvarianten seien durch das Vorgehen der Koalition nie geprüft worden. Nun aber sei die Schere zwischen einem Neubau mit Kosten von nunmehr rund zehn Millionen Euro, Kernsanierung (rund sechs Millionen Euro) und teilweiser Kernsanierung (rund fünf Millionen Euro) so erheblich, dass man einen erneuten Versuch starten will, um doch die Sanierung prüfen zu lassen. Denn, so SPD-Fraktionschef Jürgen Kusserow: "Es gibt eine breite Mehrheit in der Bevölkerung gegen ein solches Prestigeprojekt."

Alle drei Parteien warnten vor einer "finanzpolitischen Irrfahrt". "Es ist klar", so Köwi-Chef Lutz Wagner, "dass der Neubau wesentlich teurer wird, als wir bisher angenommen haben". Und damit sei auch in Frage gestellt, ob der Neubau, wie immer behauptet worden sei, die wirtschaftlichste Variante sei. Und Grünen-Chef Thomas Koppe sagte: "Alleine aus Kostengründen muss neu geprüft werden. Die öffentliche Hand muss genau hinschauen, wofür sie ihr Geld ausgibt." Besonders, da der Neubau das sichere Aus für das Freibad bedeute, so Kusserow.

Viel Hoffnung hat man allerdings nicht, dass sich die Koalition umstimmen lässt. "Die wollen mit dem Kopf durch die Wand", so Wagner. Allerdings dürfte das kaum das Ende der Bäderdiskussion sein. Denn der Förderverein "Rettet unsere Lemmerzbäder" hat bereits angekündigt, sollte der Rat tatsächlich einen Neubaubeschluss fassen, möglicherweise erneut ein Bürgerbegehren zu initiieren. Sollte es dazu kommen, können die Mitglieder auf die Unterstützung der drei Parteien setzen, wie diese deutlich machten.

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