Evangelische Kirchengemeinde Königswinter Der Schwerpunkt liegt auf der Jugendarbeit

Ittenbach · 1.700 Mitglieder hat die evangelische Kirchengemeinde Königswinter heute. Bis 1974 und pfarramtlich noch bis 1977 gehörte auch Aegidienberg dazu.

 Im Architekturstil des Brutalismus wurde die evangelische Kirche in Ittenbach erbaut.

Im Architekturstil des Brutalismus wurde die evangelische Kirche in Ittenbach erbaut.

Foto: Frank Homann

Der Nachbarort, der seit der Kommunalreform 1969 ein Stadtteil von Bad Honnef ist, hatte bereits 1961 seine eigene Kirche bekommen – die Friedenskirche. Erst sechs Jahre später wurde die Auferstehungskirche in Ittenbach gebaut.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Zahl der Protestanten auch im Bergbereich von Königswinter stark angestiegen. Das habe auch der damalige katholische Pfarrer registriert, berichtet Thomas Metzner vom Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde. „Wer kommt denn schon nach Ittenbach? Nur evangelische Flüchtlinge und Geschiedene“, soll dieser damals gesagt haben.

Gemeinsam mit Ernst Bleibaum gehört Metzner dem achtköpfigen Presbyterium der Gemeinde an. Dieses hat mit den gleichen Problemen wie andernorts zu kämpfen. Nach der Verabschiedung von Dorothee Demond in den Ruhestand Ende 2015 steht der Gemeinde nur noch eine Dreiviertel-Pfarrerstelle zu.

Dabei ist die neue Pfarrerin Christina Gelhaar für einen Bereich tätig, der sich auf Ittenbach und die Altstadt – und somit auf den Berg- und Talbereich der Stadt – erstreckt. Pikanterie am Rande: Pünktlich zum Jubiläum trennt beide Gemeindeteile die Baustelle auf der L 331, die die Fahrt von Ittenbach in die Altstadt zurzeit unmöglich macht.

Gottesdienst abwechseln in Ittenbach und in der Altstadt

Erste konkrete Konsequenz aus der Stellenreduzierung: Die Sonntagsgottesdienste finden jetzt abwechselnd in der Christuskirche und in der Auferstehungskirche statt. Für die Gemeindemitglieder aus dem Tal wird dazu eigens ein Taxi bereitgestellt. Die Gemeinde sei dadurch enger zusammengewachsen, ist der Eindruck der beiden Presbyteriumsmitglieder.

Ein Weg, über den nachgedacht wird, sind auch Kooperationen. Weil die hauptamtliche Jugendleiterin Andrea Loers Stunden reduzieren musste, will man sich zusätzlich nun mit Aegidienberg eine weitere Jugendleiterin teilen. „Wir horchen nach allen Seiten, ob man etwas gemeinsam machen kann“, so Bleibaum. „Die Frage ist doch, ob jeder alles anbieten muss oder ob man Schwerpunkte setzt und sich gegenseitig besucht“, pflichtet ihm Metzner bei.

Intensiver ist in den vergangenen Jahren die Jugendarbeit in der Gemeinde geworden. Nachdem man den evangelischen Kindergarten in der Altstadt aufgegeben hat, werde darauf sehr viel Wert gelegt. Die neue Pfarrerin, die selbst noch drei Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter hat, passt dabei sehr gut in dieses Konzept. „Das Bemühen, Kirche für alle Gemeindemitglieder erfahrbar zu machen“, nennt Bleibaum dies.

Dazu zählen auch Angebote wie zum Beispiel das Frauenfrühstück im Gemeindehaus, die Frauenhilfe im Ernst-Rentrop-Haus, der Kirchen- und der Projektchor und die Jugendband. Dazu gehören aber auch Veranstaltungen wie das Dienstagsforum. Kürzlich ging es hier um Gentechnologie, demnächst um die Frage, wie eine lebendige Gemeinde von morgen aussieht. Die Protestanten in Ittenbach und in der Altstadt sehen sich da auf einem ganz guten Weg.

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