Siebengebirgsmuseum freut sich über Neuzugang Der "Fagott-Spieler" zieht nach Königswinter

KÖNIGSWINTER · Das Siebengebirgsmuseum hat einen neuen Bewohner: Adalbert Trillhaases "Der Fagott-Spieler".

 Bei der Übergabe (v.l.): Herbert Bracht, Stefan Krause, Theo Bröhl, Sokrates Theodoridis, Elmar Scheuren und Ulrich Berres.

Bei der Übergabe (v.l.): Herbert Bracht, Stefan Krause, Theo Bröhl, Sokrates Theodoridis, Elmar Scheuren und Ulrich Berres.

Foto: Homann

"Wir haben schon zwei Bleistiftzeichnungen Trillhaases. Aber eine Farbmalerei besaßen wir noch nicht", freute sich Museumsleiter Elmar Scheuren, der das Werk am Donnerstag von Vertretern der "WPP Entwicklungsgesellschaft" in Empfang nahm. Auf einem Areal in Niederdollendorf, auf dem einst der berühmte Maler Adalbert Trillhaase wohnte, realisieren drei in der Gesellschaft zusammengeschlossene Unternehmen derzeit den "Park Trillhaase" mit 57 Wohnungen in fünf Häusern.

"Trillhaase hat unserem Projekt den Namen gegeben. Sehr gerne schenken wir dem Siebengebirgsmuseum eines seiner Bilder", so Theo Bröhl, Geschäftsführer der Gesellschaft. Für die Stadt war der stellvertretende Bürgermeister Sokrates Theodoridis erschienen: "Es ist mir eine persönliche Freude, mich auch im Namen der Stadt für diese schöne Schenkung an unser Museum zu bedanken." Adalbert Trillhaase kam 1858 in Erfurt zur Welt und lebte mit seiner Familie dauerhaft in Düsseldorf. Erst mit etwa

60 Jahren widmete er sich der Malerei. Als 1919 die Düsseldorfer Künstlervereinigung "Das Junge Rheinland" entstand, wurde kurz nach deren Gründung auch Trillhaase in den Kreis aufgenommen. Als 1933 die Nationalsozialisten die Künstlervereinigung als "entartet" diffamierten, zog die Familie Trillhaase nach Königswinter.

"Trillhaase ist ein bedeutender Vertreter der rheinischen Kunst", so Scheuren. "Man sagt über ihn, er sei der deutsche Henri Rousseau. Er war also einer der wichtigsten Künstler der sogenannten 'naiven Malerei'."

Gemeinsam haben sich Museum und Gesellschaft für den "Fagott-Spieler" entschieden. Für rund 5000 Euro wurde das Bild von einem Düsseldorfer Museum erstanden. Es sei ein ganz besonderes Werk, so Scheuren. Selten habe Trillhaase mit Öl auf Papier gearbeitet. Die Zahl seiner Werke beläuft sich auf etwa 75 Gemälde. Eines dieser wenigen ist nun im Foyer des Siebengebirgsmuseums zu betrachten.

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