Wunsch nach Multifunktionshalle Dem Kirchspiel Stieldorf fehlt ein Veranstaltungsraum

Stieldorf · Sechs Ortschaften in der Königswinterer Bergregion steht derzeit kein passender Veranstaltungsraum zur Verfügung. Doch nun gibt es eine neue Hoffnung.

Eine neue zentrale Multifunktionshalle könnte das Problem fehlender Versammlungsflächen im Kirchspiel Stieldorf mit einem Schlag lösen. Dies war Thema eines Treffens zwischen der Stadtverwaltung, der Politik und den Bürgervereinen.

Das Dorfgemeinschaftshaus in Oelinghoven durch die Brandschutzprüfung gefallen – geschlossen. Die Gaststätte „Op de Hüh“ in Bockeroth ohne Pächter – ebenfalls geschlossen. Dem Pächter des „Spanischen Gartens“ im Hobshof in Vinxel wurde gekündigt – er klagt derzeit dagegen. Viele Rückschläge mussten die Bürger im Kirchspiel Stieldorf in diesem Jahr hinnehmen. Es fehlen die Räume, wo man sich treffen kann.

Eine neue Hoffnung

Doch jetzt gibt es eine neue Hoffnung: Mit dem Bau einer zentralen Multifunktionshalle zwischen Stieldorf und Vinxel, so der Vorschlag der Verwaltung, könnte allen Beteiligten geholfen werden. Geschätzte Kosten: rund 1,5 Millionen Euro. In der vergangenen Woche trafen sich die Vorsitzenden der sechs Bürgervereine aus Bockeroth, Oelinghoven, Rauschendorf, Stieldorf, Stieldorferhohn und Vinxel mit Bürgermeister Peter Wirtz und dem technischen Dezernenten Theo Krämer sowie Vertretern der Politik im Rauschendorfer Hof.

Im einzigen noch verbliebenen Lokal mit einer Versammlungsfläche wurde die Lage sondiert. Die Spitze der Verwaltung wollte vor allem eine Antwort auf die Frage, ob alle Bürgervereine mit einer zentralen Lösung auf einem Gelände am Stieldorfer Sportplatz leben könnten. Die Antwort war positiv. „Wir finden die Idee gut“, sagte Dagmar Ziegner, Vorsitzende des Bürgervereins Rauschendorf-Scheuren, dem General-Anzeiger. „Es herrschte Einmütigkeit in den Bürgervereinen. Wir werden das Vorhaben unterstützen. Wir wissen, dass es einen Standort zwischen den Orten geben muss“, so Ziegner.

Haus kaum finanzierbar

Auch der TV Rauschendorf würde eine solche Planung begrüßen. „Wir sind grundsätzlich dafür“, sagt auch Mechthild Meiling, Bürgervereinsvorsitzende in Vinxel. „Es wäre Quatsch, das zu boykottieren. Man muss schließlich auch mal über den Tellerrand hinausgucken.“ Schließlich gebe es übergeordnet im Kirchspiel Stieldorf keine Möglichkeit, eine große Veranstaltung für 200 Leute durchzuführen. Dennoch werde man sich weiter für ein Dorfgemeinschaftshaus in Vinxel einsetzen. „Das eine schließt das andere ja nicht aus. Wir wollen das noch nicht abhaken.“ Die Stadt hatte kürzlich nach einem Antrag der Politik vorgerechnet, dass ein solches Haus kaum finanzierbar sein würde.

Laut Holger Willcke, Vorsitzender des Bürgervereins Bockeroth, ist die Idee der Multifunktionshalle das Ergebnis einer konzertierten Aktion der Bürgervereine. „Alle Vereine hängen nach den Schließungen der Versammlungsräume in der Luft. Wir wissen nicht, wie die Zukunft aussieht“, sagt er. Nicht nur die Bürgervereine, sondern auch Sportvereine wie der HSV Bockeroth, der TV Rauschendorf oder der SV Oelinghoven, Karnevalsvereine, Musikvereine oder die Pfadfinder seien betroffen. Die Bockerother Prinzenproklamation finde daher in diesem Jahr am 18. November in Hennef-Rott statt.

Bereits vor den Sommerferien habe es ein Gespräch der Bürgervereinsvorsitzenden mit Bürgermeister Peter Wirtz gegeben. Anschließend habe der Bürgerverein Vinxel darum gebeten, erst mal seine Bemühungen um ein Dorfgemeinschaftshaus abzuwarten. Auch die Parteien hätten ihre Zustimmung unisono zu verstehen gegeben, so Willcke.

Halle in vier bis sechs Jahren?

Da für die Multifunktionshalle der Flächennutzungsplan und der Bebauungsplan geändert werden müssten, rechnet Willcke mit vier bis sechs Jahren, bis die Halle steht. „Das ist eine lange Durststrecke. Es ist aber auch klar, dass die Stadt nicht für jedes Dorf eine eigene Lösung finden kann.“ Es gebe Überlegungen, den vorhandenen Stieldorfer Sportplatz in einen Bolzplatz umzuwandeln, um Platz für die Halle zu schaffen. Auch solle geprüft werden, ob das Vereinshaus eine Zukunft habe oder abgerissen werde.

Die Multifunktionshalle, die auch als Turnhalle genutzt werden soll, würde tagsüber der Grundschule, der OGS und den Kitas zur Verfügung stehen. Über die Trägerkonstruktion und inwieweit die Vereine bestimmte Aufgaben übernehmen, müsse noch gesprochen werden.

"Bisher ist das nur eine Vision"

Auch Dezernent Theo Krämer bezeichnete das erste Treffen als reinen „Abstimmungstermin, ob wir das Thema weiterverfolgen sollen“. Wenn einer der Bürgervereine mit einer solchen Lösung nicht hätte leben können, hätte sich die Verwaltung eine Fortsetzung sparen können. Zunächst einmal solle nun ein Nutzungskonzept erstellt werden, wobei die sechs Bürgervereine und viele andere Vereine unter einen Hut gebracht werden müssten.

Die neue Halle solle schließlich dem Handballverein genauso wie dem Tanzverein oder dem Bürgerverein mit seinem Altenfest zur Verfügung stehen. Weder gebe es aber für die angedachte Fläche Planungsrecht, noch sei die Finanzierung ein Thema gewesen. Krämer: „Das muss alles noch untersucht werden. Bisher ist das nur eine Vision.“

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