Factory Outlet Center in Königswinter Dem FOC droht das Aus

KÖNIGSWINTER · Selbst die CDU als Initiator sieht kaum noch Chancen für ein Factory Outlet Center.

Die Planungen für ein Factory Outlet Center (FOC) in Königswinter stehen offenbar vor dem Aus. "Es deutet vieles auf eine Beendigung des Unternehmens hin. Es gibt kein Fortkommen mit dem Investor", sagte CDU-Fraktionschef Josef Griese am Montag dem General-Anzeiger.

Eine endgültige Entscheidung könnte bereits am Mittwochaterbend in der Sitzung des städtischen Planungs- und Umweltausschusses fallen. Im nichtöffentlichen Teil stehen die Punkte "Auftragsvergabe zur Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes" und "Planungsvereinbarung (städtebaulicher Vorvertrag)" auf der Tagesordnung. Die Kölner Retail Development Group als Projektentwickler hat sich bisher geweigert, diesen Vertrag zu unterzeichnen. Darin soll sich das Unternehmen verpflichten, einen Teil der Planungskosten sowie sämtliche Folgekosten zu tragen.

Nach Informationen des General-Anzeigers hat Geschäftsführer Ulrich Nordhorn mehrfach deutlich gemacht, dass er nicht gedenkt, die Vereinbarung zu unterschreiben. Erst in der vergangenen Woche teilte er der Verwaltung mit, dass sich an seiner Sicht der Dinge nichts geändert habe.

Griese bedauert, dass die von seiner Fraktion und dem Koalitionspartner FDP vor eineinhalb Jahren angestoßene Prüfung, ob ein FOC eine Lösung für die Probleme in der Königswinterer Altstadt sein könnte, nun offenbar zu keinem Ergebnis kommen wird. "Das ist sehr schade. Wir können als Stadt aber nicht alles tragen", sagte er. Wenn das Verfahren beendet werde, müsse man möglichst schnell zu einer anderen Nutzung der infrage stehenden Bereiche kommen.

Der CDU-Fraktionschef zeigte sogar Verständnis für die Zurückhaltung des Investors, in Vorleistung zu treten. "Wenn man weiß, dass der Ausgang des Unternehmens unklar ist, kann man das nachvollziehen." Am Montagabend trafen sich die Fraktionen zu ihren Beratungen. SPD-Fraktionschef Jürgen Kusserow wollte dem nicht vorgreifen, betonte aber, "dass die Entwicklung des Projekts nicht besonders vielversprechend ist". Beim Investor bestehe offensichtlich kein Interesse mehr. "Man kann ihn ja auch nicht zum Jagen tragen", so Kusserow.

Mit Ausnahme der Linken hatten von Anfang an alle Fraktionen die Position vertreten, das Projekt müsse gründlich geprüft werden. Diese Prüfung und somit das gesamte Projekt scheint nun aber an der Frage der Finanzierung endgültig zu scheitern.

Griese ist sehr an einer Abstimmung mit den anderen Fraktionen gelegen. "Das ist keine Angelegenheit, die die Koalition allein entscheiden sollte. Da braucht man einen Konsens."

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