Kommentar zur Sperrung des Eselswegs Das geht auch leiser

Meinung | Siebengebirge · Die Sperrung des Wanderweges am Drachenfels in Königswinter ist richtig und wichtig. Die Kommunikation der Bezirksregierung aber hätte besser laufen können, meint unsere Autorin Katrin Janßen.

"Der Drachenfels wankt“, „Lebensgefahr am Drachenfels“ und „Der Drachenfels bröckelt“ waren nur ein paar der Überschriften, die am Mittwochabend und Donnerstagmorgen durch den Blätterwald rauschten und durch das Internet schwirrten.

Auslöser: Die Pressemitteilung der Bezirksregierung von 17.03 Uhr zum Drachenfels, in der es wörtlich hieß „Messungen des geologischen Dienstes NRW im Auftrag der Bezirksregierung Köln haben ergeben, dass die Standfestigkeit des Drachenfelses unterhalb des Bergfrieds nicht mehr gewährleistet ist. Die bereits vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen wurden infolge der Gesteinsbewegungen als nicht mehr ausreichend bewertet. Über die weiteren akuten Maßnahmen zur Gefahrenabwehr würden wir Sie gerne vor Ort informieren.“

Bei nicht wenigen entstand bei diesen Worten der Eindruck, es bestehe die akute Gefahr, dass die Ruine am nächsten Tag in den Rhein rutschen könnte. Und wirklich klären, was es damit auf sich hatte, ließ sich am frühen Mittwochabend auch nicht mehr. Denn die einladende Bezirksregierung schwieg und die betroffene Stadt Königswinter wusste – nichts. Das ist doppelt ärgerlich. Die Kommunikation zwischen der Bezirksregierung und den Kommunen steht nicht das erste Mal in der Kritik, die Außenkommunikation auch nicht. Warum, das macht das Beispiel deutlich.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Die sofortige Sperrung des Eselswegs aus Sicherheitsgründen ist richtig und wichtig; das zu kommunizieren auch. Aber letztendlich bröckelt da ein relativ überschaubarer Felsen. Was im Siebengebirge – wie in jedem Gebirge – schon mal häufiger vorkommt. Da kann man die ganze Sache auch eine Nummer gelassener und leiser angehen.

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