Volkshochschule Siebengebirge Das Sprachenangebot wird deutlich ausgebaut

Königswinter · Die Volkshochschule Siebengebirge hat das Programm für das zweite Halbjahr vorgestellt. Zudem steht im August der Umzug nach Oberpleis an.

 Gefragte Veranstaltung: Der Physiker Metin Tolan sprach im Rahmen eines VHS-Vortrags über die „Physik des Fußballs“.

Gefragte Veranstaltung: Der Physiker Metin Tolan sprach im Rahmen eines VHS-Vortrags über die „Physik des Fußballs“.

Foto: Frank Homann

„Alles bleibt anders“ verrät Jutta Schnippering bei der Vorstellung des Programms der Volkshochschule Siebengebirge für das zweite Halbjahr dieses Jahres. Für die stellvertretende Leiterin stellt dieser Satz durchaus das Motto für das neue Programmheft dar. „Der Umfang und die Vielfalt des Angebots sind geblieben“, erklärt sie. In Zahlen sieht das so aus:

260 Veranstaltungen von Gymnastik, Yoga und Rückenschule bis zu Musikkursen, PC-Training und Tanz an 38 verschiedenen Orten bietet die VHS zwischen August und Dezember an; das entspricht 4230 Unterrichtsstunden. Hinzu kommen 21 Exkursionen und Besichtigungen sowie 48 Einzelveranstaltungen.

„Im Themenfeld Flucht, Vertreibung, Aufnahme und Integration haben wir ein umfangreiches Angebot geknüpft“, so Schnippering, die darauf besonders hinweist. „Es ist uns sehr wichtig, zur Begegnung zwischen den einheimisch Deutschen und den Zuwanderern beizutragen“, macht sie mit Blick auf verschiedene Angebote wie beispielsweise das gemeinsame Kochen oder die Kooperation mit der Moschee-Gemeinde Königswinter deutlich.

„Großer Ausbau im Sprachenbereich“

Es gibt zudem einen „großen Ausbau im Sprachenbereich“. Die Flüchtlinge, die jetzt die Zulassung bekommen, „müssen ja einen Sprachkurs machen“, führt sie aus. „Es gibt einen Zuwachs von 200 Prozent an Kursen.“ Aus drei Integrationskursen im Jahr 2015 werden insgesamt neun Kurse bis zum Ende des Jahres. Jeder Kursus hat um die 20 Teilnehmer.

Ein Schwerpunkt liegt auch in der beruflichen Orientierung und Beratung. Schüler auf der Suche nach beruflichen Zielen oder auch Zuwanderer mit Anerkennungsproblemen ihrer Berufe werden hier unterstützt. „Bei letzteren gilt es herauszufinden, was sie in ihrem Land genau gemacht haben“, so die stellvertretende Leiterin, und weiter: „Es gibt gewisse Schnittstellen; und die muss man herausfinden“. Und sie kann sich vorstellen, dass dieser Bereich in Zukunft noch stärker nachgefragt wird, wenn die Menschen die Deutschkurse absolviert haben.

Johanna Samaras von der VHS stellte zudem die von der Volkshochschule durchgeführte Zukunftswerkstatt Siebengebirge vor, die unter dem Thema „Integration durch Bildung“ steht.

Idee eines „Haus der Kulturen“

In den Arbeitsgruppen beschäftigte man sich mit der Frage: Was sind die zentralen Probleme bei den anstehenden Integrationsaufgaben? Genannte Kritikpunkte waren zu viel Bürokratie oder das Fehlen einer zentralen Koordination. Anschließend wurden Anregungen für die Zukunft formuliert. Um dies weiterzuführen, ist die Idee eines „Haus der Kulturen“ entstanden, erklärt Samaras, doch es fehle an Geld, Mitarbeitern und den Räumen. „Aber es ist eine Vision.“

Deutlich schneller geht es mit dem Umzug der Volkshochschule vom Tal in die Berge voran. Ab August befinden sich die Räume dann in Oberpleis an der Dollendorfer Straße 48 gegenüber dem Rathaus. Auch die Musikschule wird dort ihre Räume beziehen. Der genaue Termin steht noch nicht fest, Schnippering sagte aber: „Wir warten nur noch auf den Startschuss.“ Für die stellvertretende Leiterin hat der Umzug durchaus etwas Gutes, da womöglich mehr Menschen erreicht werden können: „Im Bergbereich leben mehr Familien als hier unten.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort