Flüchtlinge in Königswinter Container wird in Oberdollendorf aufgestellt

Oberpleis · Niemand weiß, wie viele Flüchtlinge in diesem Jahr nach Königswinter kommen werden. Dennoch hat der städtische Haupt-, Personal- und Finanzausschuss jetzt die Weichen für eine weitere Unterbringung gestellt.

Die ersten Container werden in Kürze im Gewerbegebiet Krahfeld aufgestellt. Danach sind die Standorte Thomasberg und Oberdollendorf, das Niederdollendorf ersetzt, an der Reihe. Wie der General-Anzeiger erfuhr, beschloss der Ausschuss in nichtöffentlicher Sitzung, dass auf die ursprünglich geplanten Containeranlagen am Sportplatz Niederdollendorf verzichtet werden soll.

Durch die Nähe zum Rhein wäre zum Schutz vor Hochwasser eine Aufständerung erforderlich gewesen, die für erhebliche Zusatzkosten gesorgt hätte. Stattdessen soll jetzt eine Containeranlage für 40 Flüchtlinge auf einem städtischen Grundstück an der Cäsariusstraße in Oberdollendorf aufgestellt werden.

Dort waren von November 2011 bis Februar 2014 die Kinder des katholischen Kindergartens provisorisch untergebracht worden, als das alte Gebäude an der Flurgasse abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurde. Die Stadt wird Gespräche mit zwei privaten Eigentümern führen, deren Flächen sie in die Planung einbeziehen möchte.

In Thomasberg sind die Planungen und Vorbereitungen für eine Containeranlage am Sportplatz Limperichsberg bereits weit fortgeschritten. Die benachbarte Sporthalle ist nicht betroffen und steht den Vereinen weiter zur Verfügung.

Die schwierigste Entscheidung vertagte die Politik in die Sitzung des Stadtrates am kommenden Montag, 25. April. Erst dann soll beschlossen werden, ob zusätzlich zu den 120 Flüchtlingen, die voraussichtlich in den nächsten Wochen in drei Container im Gewerbegebiet Krahfeld in Oberpleis einziehen, im Laufe des Jahres weitere 120 Flüchtlinge kommen werden. Der alternative Beschluss sieht vor, dass stattdessen am Flüchtlingsheim in Stieldorf zwei Container für 80 Flüchtlinge aufgestellt werden.

Ein Teil der Politiker äußerte die Meinung, die Alternative Oberpleis sei günstiger, weil die Infrastruktur für weitere Container dort bereits vorhanden sei. Gegen Stieldorf spreche, dass hier bereits 200 Menschen im Flüchtlingsheim untergebracht seien. Mit weiteren 80 Flüchtlingen in den Containern wären es an diesem Standort rund 280. Die andere Seite wies auf die Beschlüsse aus der Sondersitzung des Stadtrates am 26. Januar hin.

Dort war vor den Augen der besorgten Bürgerschaft und der Eltern der benachbarten Grundschule Sonnenhügel die Verwaltung von der Politik beauftragt worden, weitere Grundstücke für die Errichtung von Containeranlagen zu prüfen. Es wurde festgelegt, dass der Standort Krahfeld nur für den Fall, dass diese Bemühungen nicht erfolgreich sein sollten, um weitere 120 Plätze erweitert werde.

Abstand hat die Politik mittlerweile von der Anmietung des ehemaligen Herresbacher Bahnhofes genommen. Die Vorstellungen des Eigentümers bezüglich der Miete hätten sich als unrealistisch erwiesen. Ein Gegenargument war aber auch die Konzentration der Flüchtlingsunterkünfte in Oberpleis.

Wie viele Flüchtlinge in diesem Jahr nach Königswinter kommen werden, ist völlig offen. Die Verwaltung geht in ihrer jüngsten Prognose nur noch von 873 Flüchtlingen aus, nachdem sie zu Jahresbeginn noch mit mehr als 1500 Ankömmlingen gerechnet hatte. Seitdem hat es kaum mehr Zuweisungen gegeben.

„Die Bezirksregierung hat uns mitgeteilt, dass wir erste Zuweisungen erst ab Mai bekommen werden“, sagte Dezernentin Heike Jüngling. Deshalb sei der Druck im Hinblick auf neue Unterkünfte zurzeit nicht so hoch. Das könne sich aber schnell ändern, wenn die Zahlen ab Mai wieder in die Höhe schnellen sollten.

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