Kirchenchor Sankt Joseph Thomasberg Chor aus Königswinter singt im Grandhotel Petersberg

KÖNIGSWINTER · Schöne Stimmen, herrliche Musik und dazu 500 köstliche Kekse: Der Kirchenchor Sankt Joseph Thomasberg verwöhnte das Publikum beim Konzert im Steigenberger Grandhotel Petersberg.

 Konzert für Genießer: Im festlichen Grandhotel singen und spielen der Thomasberger Kirchenchor und das Salon-Ensemble.

Konzert für Genießer: Im festlichen Grandhotel singen und spielen der Thomasberger Kirchenchor und das Salon-Ensemble.

Foto: Frank Homann

Da war etwas gebacken. Diesmal verabreichten die Sänger des Kirchenchores Sankt Joseph Thomasberg ihre „Petersberger Plätzchen“ wieder am Original-Schauplatz, in der Rotunde des Steigenberger Grandhotels Petersberg, nachdem sie im vergangenen Jahr wegen des Umbaus in die Aula der Jugenddorf-Christophorusschule ausweichen mussten.

Sie sangen nun nicht nur in einem Traum-Ambiente, auch das fein komponierte Programm „Hillije Zick ze Kölle“, sämtliche Akteure und nicht zuletzt das köstliche Knabberzeug verdienten das Prädikat „Grand Cru“.

Jeder Besucher konnte sich bereits im Foyer aus der großen Gebäckdose Kekse angeln und sich bis zur „hätzlichen Bejrößung“ durch Kirchenchorvorsitzende Marie-Therese Schiefer die vorweihnachtliche Zeit förmlich auf der Zunge zergehen lassen.

Fast 500 Plätzchen hatten die Chorfrauen gebacken. Und sie wurden alle verputzt – die Rotunde war nämlich ausgebucht. Als Ehrengäste dabei: Bürgermeister Peter Wirtz und Diakon Udo Casel.

Ein Programm mit viel Würze

Vielfältige Geschmacksnoten, der Weihnachtsküche gleich, zeichneten diese Veranstaltung aus, für die sich der Kirchenchor um Leiter Edgar Zens mit einigen Projektsängern verstärkt hatte. Das Salon-Ensemble Petersberg und Wolfgang Semrau, der Literat des Kumede-Theaters Köln, würzten diesen Abend obendrein.

Günter Godersky, der frühere Vorsitzende der Sinfonia Königswinter, sorgte erstmals für die Moderation. Dafür dankte Marie-Therese Schiefer, die in diesem Zusammenhang an den unvergessenen Hansgünther Schröder erinnerte.

„Lassen Sie Ihre Ohren verwöhnen, Ihre Seele atmen und Ihr Herz berühren!“, wünschte die Vorsitzende den Besuchern dieser Weihnacht in Mundart. Beachtlich das Interesse: Als Günter Godersky, selbst ein Immi, fragte, wer denn im Publikum nicht im Großraum der kölschen Sproch aufgewachsen sei, schnellten etliche Hände nach oben.

Bei der Ankündigung des Liedes „Doot widder singe!“ verwies er auf den Texter und Komponisten Henner Berzau. Den Magdeburger hatte es nach dem Weltkrieg nach Köln verschlagen, wo er mehr als 40 Jahre lang als Kinderarzt praktizierte, als „Doktor mit der Quetsch“ und Schöpfer von mehr als 250 Liedern bekannt war – er schrieb sie op Kölsch.

Besinnliche Lieder op Kölsch

Der Kirchenchor, von Edgar Zens auf den Punkt in Hochform gebracht, gefiel mit Liedern wie „Leechterkette“, „Wa kütt denn do?“ oder „Bethlehem im Lande Judäa“ und dem sanften „Weejeleed för et Chresskindche“. Die Muttersproch – mit ihr können Gefühle besonders gut ausgedrückt werden. Moderator Godersky machte das deutlich, als er vor dem Lied „Winter em Dörp“ einige Zeilen von Hanns Dieter Hüschs „Heiligabend am Niederrhein“ einstreute.

Begleitet wurden die Sänger vom Salon-Ensemble Petersberg unter Leitung von Maria Kapuscinska. In dem Fall nahm dann Edgar Zens' Tochter Maria dessen angestammten Platz am Klavier ein; der Vater musste ja dirigieren. Musizierte das Ensemble allein, eilte Edgar Zens zum Tastenkasten. Dat Salonjeschmölzje spielte etwa das „Pittersberjer Kasteröllche“, aber auch „Rudolfs White Christmas Wonderland“. Himmlisch beschwingt, ein Vorgeschmack auf das Neujahrskonzert des Ensembles.

Wolfgang Semrau machte das Programm rund. Der Kölner sorgte für herrliche Verzällcher – perfekt in Ton, Inhalt und Vortragsweise. In der Geschichte „Wenn et doch bloß ald vörbei wör“ etwa berichtete er von den Weihnachtsvorbereitungen.

Bei „de Story vun Bethlehem“ mit Wööt un Tön von Edgar Zens sowie beim Lied „Dä Himmel vun Kölle“ trat er außerdem als Solist in Erscheinung. Kein weihnachtliches Konzert in diesen Breitengraden ohne „Mer kummen us däm Morjenland“. Und als Zugabe servierten die Akteure zum Mitsingen für alle: „De Jlocke vun Kölle“.

Bemerkenswert: Diesen Hit schrieb und vertonte der einstige Sangesbruder des Thomasberger Kirchenchors, Alexander Kowalski, für seine Mitstreiter. Keiner konnte ahnen, dass dieses Lied über den dicken Pitter mal Kult werden sollte. Kult sind auf alle Fälle die „Petersberger Plätzchen“ – alle Jahre wieder.

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