VW Multivan: beherrscht seine Klasse

Mit vielen funktionalen Verbesserungen geht der Volkswagen Multivan in diesen Tagen an den Start. Seit 1985 wurden mehr als 150 000 Einheiten von diesem Mehrzweckauto hierzulande zugelassen. Noch heute ist der Multivan Deutschlands meistverkaufte Großraum-Limousine, wie VW-Sprecher gerne betonen.

Im vergangenen Jahr wurden knapp 12 000 Multivan verkauft, in den ersten fünf Monaten '99 gab es ein Plus von 18,8 Prozent. Hinzu kommen noch die Pkw-Modelle Caravelle und California, die ebenfalls auf der Transporter-Baureihe T4 basieren.

Als VW den Multivan vor 14 Jahren präsentierte, erschlossen die Wolfsburger damit eine Marktnische. "Er blieb über Jahre alleine und beherrscht das Segment bis heute", meinte Vertriebsleiter Daniel Coppens bei der Vorstellung des überarbeiteten Modells. Der Multivan entstand, um die Lücke zwischen einem hochwertigen Camper und einem preiswerteren Kleinbus, zwischen Komplettlösung und Personenbeförderung zu schließen. Als Mehrzweckauto sollte er eine Reihe von Aufgaben erfüllen - vom Platz für sperrige Güter oder Sportgeräte über Raum für größere Personengruppen bis hin zur Übernachtungsmöglichkeit auf der zum Doppelbett umfunktionierten Fondbank. Selbst die Kühlbox durfte nicht fehlen.

Mehr noch als sein Vorgänger soll der aktuelle Multivan Großraum-Limousine und Freizeitmobil in einem sein. Dazu haben ihm die VW-Techniker noch mehr Funktionalität, noch mehr Komfort und noch bessere Verarbeitungsqualität mit auf den Weg gegeben. Eine wesentliche Veränderung nahmen sie in der zweiten Sitzreihe vor, wo die Insassen nun dank drehbarer Sitze in Fahrtrichtung sitzen können. Damit kam das VW-Werk den Wünschen von Kunden, vor allem Familien mit Kindern nach. Gleichzeitig kann man jetzt die Rückenlehne weit verstellen und Isofix-Kindersitze montieren.

Dazu war mehr Aufwand nötig, als man denkt: Der Sitz mit einem integrierten Dreipunktgurt und die Befestigungsschienen am Boden mußten komplett neu konstruiert werden. Das erfordern schon die Crash-Normen, die hier übererfüllt werden. Der verschiebbare Sitz kann im übrigen nur "besetzt" werden, wenn er richtig arretiert ist; erst nach dem Einrasten läßt sich die vorher hochgeklappte Sitzfläche wieder absenken.

Besseres Arbeiten und bequemeres Tafeln ermöglicht der neue, seitlich um zehn Zentimeter verschiebbare Tisch, der jetzt heruntergeklappt harmonisch in die Seitenverkleidung paßt. Zahlreiche Cupholder, sogar für Tetrapacks, und ein kleiner Abfalleimer komplettieren die Ausstattung.

TDI besonders gefragt

Was den Multivan ebenfalls auszeichnet und ihn zum Bestseller werden ließ, ist seine breite TDI-Motorenpalette. Zusätzlich zu den Benzinern und herkömmlichen Selbstzündern kann der Kunde wählen zwischen Diesel-Direkteinspritzern mit 65 kW/88 PS, 75 kW/102 PS (Automatik) und 111 kW/150 PS. Den 75-kW-TDI gibt es auch in der Allradvariante syncro. Die TDI-Einbaurate liegt bei gut 80 Prozent, Tendenz steigend. Der mit 150 PS stärkste TDI hält einen Anteil von beachtlichen zehn Prozent unter den modernen TDI-Motoren. Insgesamt stehen drei Benziner und fünf Dieselaggregate zur Auswahl.

Die Preise beginnen bei 53 244 Mark für die Flachdachversion mit 2-Liter-Benziner und 62 kW/84 PS bzw. 53 035 Mark für die entsprechende Version 1,9-Liter-TD. Der Multivan mit Aufstelldach ist ab 60 836 Mark erhältlich. Besonders beliebt ist der 2,5-Liter-TDI mit 102 PS, der für 62 002 Mark angeboten wird. Ihn gibt es als einzigen Diesel auch mit Getriebeautomatik.

Der Allradantrieb syncro - sonst nur noch für den 2,5-Liter-Benziner - kann ebenfalls mit diesem Motor kombiniert werden. Für das Navigationssystem sind 5 556 Mark fällig. Der zweite verschiebbare Drehsitz in der mittleren Reihe kostet 789 Mark, alternativ hat hier die Kühl- und Wärmebox für 644 Mark ihren Platz.

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