An der Löwenburg Biologische Station des Kreises pflanzt seltene Obstsorten an

Königswinter · Der geflammte Kardinal, die graue Herbstrenette und der Riesen-Boutzen, aber auch andere uralte Apfelsorten sowie einige Hauszwetschgen haben auf der großen Wiese am Löwenburger Hof, die der Verschönerungsverein für das Siebengebirge an die Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis verpachtet hat, wieder Fuß gefasst.

 Aufforstung an der Löwenburg: Dieter Steinwarz, Ruben Steffens (l.) und Ralf Saalmann (r.) pflanzen seltene Baumsorten.

Aufforstung an der Löwenburg: Dieter Steinwarz, Ruben Steffens (l.) und Ralf Saalmann (r.) pflanzen seltene Baumsorten.

Foto: Frank Homann

"Wir hoffen, dass den 150 jungen Bäumen dieses Mal Zeit gegeben wird, sich auf der Streuobstwiese zu entwickeln", so der Geschäftsführer der Biologischen Station, Dieter Steinwarz, bei der Pflanzung der neuen Bäume auf der Löwenburgwiese. Damit spielte er auf den unglaublichen Vandalismus an, dem vor fast genau zwei Jahren die Vorgängerbäumchen zum Opfer gefallen waren.

Am Neujahrstag 2011 hatten Wanderer dem VVS gemeldet, dass alle jungen Bäume auf der Löwenburgwiese an ihrer Verzweigungsstelle gekappt worden waren. "Weitere 80 Bäume, die wir als Ersatz angeschafft hatten, wurden dann vier Monate später in ihrem Zwischenlager ebenfalls zerstört", erinnerte der promovierte Biologe.

Der oder die Schuldigen konnten nie ermittelt werden. Die Biologische Station hatte daraufhin zu einer Spendenaktion aufgerufen, um die Obstwiese wieder bepflanzen zu können. Und das Ergebnis war hervorragend. "Es sind 55 Geldspenden in Höhe von insgesamt 4700 Euro eingegangen sowie drei Baumspenden mit 46 Pflanzen", berichtete der Geschäftsführer. Eine Liste mit den Namen der Spender, denen Steinwarz für ihr Engagement herzlich dankte, ist vor Ort im "Löwenburger Hof" und an der großen Wandertafel oberhalb der Wiese ausgehängt.

Sie kann aber auch auf der Homepage www.biostation-rhein-sieg.de eingesehen werden. "Einer unserer Mitarbeiter hat damals von den gekappten Ästen direkt Reiser geschnitten. Diese überwinterten, sicher in Zeitungen verpackt, und wurden dann im Frühjahr von Baumschulen auf junge Stämme aufgepfropft", so der Biologe. Dort habe man die genetischen "Nachfahren" der Baumopfer dann auch groß gezogen, bis sie die Aussiedlung in die freie Natur verkraften konnten.

"Diese acht Hektar große Streuobstwiese, eine der ehemaligen Wirtschaftswiesen der nahen Löwenburg, liegt ja schon recht hoch, so dass wir hier nur Sorten gepflanzt haben, die das durchaus raue Klima auch verkraften können", erklärte der Fachmann. Die meisten Birnensorten wären dazu nicht in der Lage.

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