Drachenfelsstraße in Königswinter Bahnunterführung soll bald gebaut werden

Königswinter · Das Projekt der Bahnunterführung an der Drachenfelsstraße beschäftigt die Bewohner der Altstadt in Königswinter bereits seit mehreren Jahrzehnten. Jetzt soll die Baumaßnahme in den Jahren 2021 bis 2023 tatsächlich realisiert werden.

 Es kommt Bewegung in die Altstadt: Die Bahnunterführung an der Drachenfelsstraße soll bis 2023 realisiert werden.

Es kommt Bewegung in die Altstadt: Die Bahnunterführung an der Drachenfelsstraße soll bis 2023 realisiert werden.

Foto: Frank Homann

„Wir sind sehr begeistert, dass wir das noch erleben dürfen.“ Bruno Gola (FDP) sprach aus, was sicher die meisten Mitglieder bei der Sitzung des Königswinterer Bau- und Verkehrsausschusses am Dienstagabend dachten. In Tagesordnungspunkt 4.12 ging es um den Abschluss der Eisenbahnkreuzungsvereinbarung mit der DB Netz AG: ein etwas sperriger Name, der gleichwohl für die Entwicklung der Königswinterer Altstadt von weitreichender Bedeutung ist.

Dahinter verbirgt sich das Projekt der Bahnunterführung an der Drachenfelsstraße, das die Bewohner der Altstadt bereits seit mehreren Jahrzehnten beschäftigt. Jetzt soll die Baumaßnahme in den Jahren 2021 bis 2023 tatsächlich realisiert werden. Geplant ist, neben der Bahnunterführung für Radfahrer und Fußgänger eine neue Ersatzstraße zwischen der Straße „An der Helte“ und der Wilhelmstraße zu errichten, über die dann der motorisierte Verkehr fließt. Die Schranken an der Drachenfelsstraße und am Küferweg werden abgebaut.

Die sogenannte Eisenbahnkreuzungsvereinbarung zwischen der Stadt und der DB Netz AG, die am Dienstagabend bei der Ausschusssitzung auf dem Tisch lag, ist in den vergangenen Monaten verhandelt worden und jetzt unterschriftsreif. In einem nächsten Schritt muss der Entwurf von den Vertragspartnern unterzeichnet und abschließend dem Eisenbahnbundesamt zur Genehmigung vorgelegt werden.

Die Vereinbarung enthält neben allgemeinen Regelungen zwei Entwürfe, die mit Blick auf die Kostenverteilung relevant sind. Unterschieden wird zwischen dem minimalen Aufwand für ein barrierefreies Aufgangsbauwerk („Fiktiventwurf“) und den zusätzlichen Anforderungen, die die Stadt an die Anlage stellt („Städtebaulicher Entwurf“), wie Albert Koch, Geschäftsbereichsleiter Ver- und Entsorgung bei der Stadt Königswinter, erklärte.

„Die Bahn würde die Maßnahme etwa bei den Baumaterialien nur mit einem Minimalaufwand planen“, sagte er. Die Politik jedoch hat sich schon vor Jahren mit der Gestaltung vor allem für den Bereich zwischen der künftigen Unterführung und dem Tourismusbahnhof – und somit an städtebaulich prominenter Stelle – beschäftigt. Die Drachenfelsstraße ist immerhin die wichtigste Tourismusachse zwischen Rhein und Siebengebirge.

Die Stadt muss mit hohen Kosten rechnen

Die Kosten für die nicht kreuzungsbedingten Mehraufwendungen hat die Stadt dabei in voller Höhe zu tragen. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass die Mehrkosten zumindest in Teilen im Rahmen der Städtebauförderung durch das Integrierte Handlungskonzept übernommen werden. Der Fördersatz beträgt hier voraussichtlich 60 Prozent.

Die Nettobaukosten liegen laut dem Vereinbarungsentwurf bei knapp 14 Millionen Euro. Ohne die von der Stadt gewünschten Extras sind es knapp 11,7 Millionen Euro. Da Stadt, Deutsche Bahn und Bund je ein Drittel übernehmen, würde der städtische Anteil an der einfachen Ausführung bei knapp 3,9 Millionen Euro netto oder 4,6 Millionen Euro brutto liegen. Voraussichtlich 70 Prozent übernimmt davon nach dem Gemeindefinanzierungsgesetz das Land. An Mehrkosten kämen auf die Stadt – ohne Fördermittel – noch einmal knapp 2,3 Millionen Euro netto und 2,7 Millionen Euro brutto zu. „Die Ausgaben und Einnahmen für die Jahre 2019 bis 2023 stehen im Doppelhaushalt 2019/2020 zur Verfügung“, sagte Theo Krämer, Technischer Dezernent. „Stand heute liegen wir zu 100 Prozent im Budget- und im Zeitplan.“ Die Planungen sehen vor, nach Abschluss der Eisenbahnkreuzungsvereinbarung mit den Arbeiten im Juni 2021 zu beginnen. Läuft alles nach Plan, sollen die Bahnunterführung und die Ersatzstraße Ende 2023 in Betrieb genommen werden. Der Abschluss aller baulichen Maßnahmen ist dann für Mitte des Jahres 2024 vorgesehen.

Nach dem Bau- und Verkehrsausschuss müssen nun noch der Haupt-, Personal- und Finanzausschuss sowie der Stadtrat in ihren nächsten Sitzungen der Vereinbarung zustimmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort