Bebauung auf Hobshof-Gelände Bürgerverein Vinxel kritisiert Vorgehen der Stadt

Vinxel · Die Vorsitzenden wenden sich mit einem Brief an den Bürgermeister Peter Wirtz. Vor einer Abstimmung über Abriss oder Neubau der Scheune wünschen sie Akteneinsicht.

Der Bürgerverein Vinxel übt Kritik an der Sitzungsvorlage der Stadt für den Planungs- und Umweltausschuss zu seinem Eckpunktepapier für eine Gemeinbedarfsfläche. Die Verwaltung hatte festgestellt, dass sie eine Sanierung der Scheune für komplett unwirtschaftlich hält. Bei der Kostenschätzung war man deshalb nur von einem Abriss der Scheune und einem Neubau ausgegangen. Die Kosten schätzt die Verwaltung auf 1,5 Millionen Euro.

„Die Prüfungsunterlagen liegen uns nicht vor und basieren auf Vermutungen, die unseres Erachtens nicht haltbar sind“, schreiben die Bürgervereinsvorsitzende Mechthild Meiling und ihr Stellvertreter Colin Keuker-Sample in einem Brief an Bürgermeister Peter Wirtz und die Mitglieder des Stadtrats. Somit würde eventuell ein Beschluss zur Planung des Abrisses gefasst, der auf falschen Tatsachen beruhe.

Sie kritisieren, dass die Bürgerschaft in die Prüfung des Eckpunktepapiers nicht eingebunden worden sei. Wie berichtet, hatten sich Bürgerverein und Bürgerinitiative im Zuge der geplanten Bebauung an der Holtorfer Straße und am Kapellenweg dafür eingesetzt, auf dem Gelände des Hobshofes eine Gemeinbedarfsfläche auszuweisen, um dort ein Dorfgemeinschaftshaus zu errichten. Eine Idee, die sich alle Fraktionen in einem gemeinsamen Prüfantrag zu eigen machten.

Hintergrund des Antrags ist das Konzeptpapier des Bürgervereins zur weiteren Nutzung der Fläche rund um den früheren Hobshof. Der Bürgerverein hatte darin seine Vorstellungen und Ziele für die weitere Entwicklung der Fläche mit der Bildung eines Ortsmittelpunkts im Umfeld der denkmalgeschützten Kapelle Mariä Heimsuchung formuliert.

Verein setzt Frist bis zum 25. September

„Nach der uns vorliegenden Kostenschätzung ist ein Abriss mit Neubau teurer als ein Erhalt der Gebäude, ungeachtet der historischen Bedeutung des Gebäudes“, schreiben Meiling und Keuker-Sample. Seitens des Landes liege dem Bürgerverein schriftlich vor, dass es prinzipielle Fördermöglichkeiten für ein solches Projekt gebe.

Nun werde, ohne weitere Prüfung, das Gegenteil behauptet. „Bevor jedoch irgendeine weitere Entscheidung durch PUA (Planungsausschuss, Anm. d. Red.) oder den Stadtrat gefasst wird, fordern wir die Stadt auf, erst einmal sämtliche relevanten Prüfungsunterlagen vorzulegen und sämtliche Abstimmungsmaßnahmen in diesem Zusammenhang zu verschieben“, heißt es in dem Brief.

Der Verein erwartet bis zum 25. September eine Antwort der Stadt. Nach Ablauf dieser Frist werde er über einen Rechtsbeistand Akteneinsicht beantragen. Nach Meinung des Bürgervereins gebe es weder akuten Handlungsbedarf, noch einen sonstigen Grund, die Architektenleistungen zur Planung eines Abrisses zeitnah auszuschreiben.

„Für die Bürgerinnen und Bürger von Vinxel ist nicht nur der Erhalt der historischen Gebäude von großer Bedeutung und Wichtigkeit, sondern darüber hinaus auch die Beteiligung an sämtlichen Planungen und Überlegungen zur Bebauung in Vinxel. Und zwar so, wie auf der außerordentlichen Versammlung im Mai durch die Politik zugesichert! Was jetzt jedoch passiert, ist, dass die Stadt vollendete Tatsachen schaffen will und bereits konkrete Beschlüsse auf den Weg und zur Abstimmung bringen möchte!“, heißt es in dem Schreiben.

Darüber hinaus lehnen der Bürgerverein und die Bürgerinitiative den Aufstellungsbeschuss zum neuen Baugebiet in Vinxel in diesem Umfang ab. „Hier würde dem größten Dorf mit der geringsten Infrastruktur im Kirchspiel Stieldorf eine massive und auch ortsbildprägende Veränderung bevorstehen“, so die Verfasser.

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