Parkkonzept in der Altstadt Königswinter Bürger sollen Probleme melden

Königswinter · Parken in der Königswinterer Altstadt – das kann an manchen Tagen, zum Beispiel während des Weihnachtsmarkts auf Schloss Drachenburg – sehr schwierig sein. Braucht die Altstadt also mehr Parkplätze? Und wenn ja, wo? Und wie sollten sie bewirtschaftet werden?

 Die Parkplätze unter der Drachenbrücke an der Talstation der Zahnradbahn sind im Sommer kostenpflichtig.

Die Parkplätze unter der Drachenbrücke an der Talstation der Zahnradbahn sind im Sommer kostenpflichtig.

Foto: Frank Homann

Mit all diesen Fragen soll sich eine von der Politik angestoßene Arbeitsgruppe beschäftigen, die sich jetzt erstmals getroffen hat. Ihr gehören auch der Gewerbeverein sowie die Tourismus Siebengebirge GmbH an. Um auch die in der Altstadt lebenden Bürger in den Prozess einzubeziehen, soll es künftig eine eigene E-Mail-Adresse geben, unter der die Anwohner und Geschäftsleute der Altstadt ihre Probleme und Nöte rund ums Parken schildern können.

Bei der ersten Sitzung im Haus Bachem ging es zunächst um den Ist-Zustand. 1867 Parkplätze gibt es derzeit in der Altstadt – inklusive der Parkplätze am Lemmerz-Freibad unterhalb von Schloss Drachenburg. Davon sind 1674 öffentlich, bei 15 handelt es sich um Behindertenparkplätze und 193 befinden sich im privaten Besitz.

Sie können zwar von jedem benutzt werden, die Einnahmen gehen aber an den jeweiligen Besitzer. Von den 1674 öffentlichen Parkplätzen ist ein Teil kostenlos, für einen weiteren Teil braucht man eine Parkscheibe, der Rest ist gebührenpflichtig. An der Rheinallee kommen sogar alle vier Formen vor – kostenlos, mit Parkscheibe, gebührenpflichtig und ein privater Anbieter.

Auch bei den gebührenpflichtigen Parkplätzen gibt es noch einmal Unterschiede. An manchen Stellen kostet die Stunde aktuell 50 Cent, für den ganzen Tag müssen vier Euro berappt werden. An anderer Stelle kostet die Stunde zwar den gleichen Betrag, die Höchstparkdauer ist jedoch auf vier Stunden beschränkt. An zwei Parkflächen gibt es eine Brötchentaste, an einigen Orten gibt es Monatstickets – an der einen Stelle für zehn, an anderer für 30 Euro.

Fünf weitere Stellplätze sind zu einem ortsüblichen Monatsbeitrag vermietet, 18 verpachtet. Zudem gibt es rund ums Seniorenzentrum Sankt Katharina Anwohnerparken – dieser Ausweis kostet 30 Euro im Jahr; ähnliches trifft teilweise auch auf die Winzerstraße zu.

„Das ist kein homogenes System, das ist das totale Chaos“, stellte der Technische Dezernent Theo Krämer bei der Sitzung fest. Um auf einer vernünftigen Grundlage entscheiden zu können, „muss die Arbeitsgruppe alle Probleme kennen“. Daher will man die Bürger und Gewerbetreibenden der Altstadt bitten, ihre Probleme und Nöte aufzulisten und vielleicht mit wenigen Sätzen zu erklären.

Klar wurde bei der ersten Sitzung aber auch: Die Parkplatzproblematik der Königswinterer Altstadt kann nicht isoliert betrachtet werden. Vielmehr wird sich die Gruppe auch mit der Verkehrsführung grundsätzlich auseinandersetzen müssen. Zudem bleibt als offenes Fragezeichen, was passiert, wenn eines Tages die Bahnunterführung an der Drachenfelsstraße endlich gebaut und Bobby- und Rheingoldgelände sowie die Fläche am Palastweiher neuen Nutzungen zugeführt werden. „Aber das haben wir nicht in der Hand“, so Krämer.

Nun sollen die ersten Ergebnisse erst einmal dem zuständigen Bau- und Verkehrsausschuss vorgestellt und anschließend die Meinung der Betroffenen in der Altstadt eingeholt werden. Dann berät die Arbeitsgruppe weiter.

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