Neue Ausstellung im Siebengebirgsmuseum Königswinter Auf den Spuren der Zisterzienser

KÖNIGSWINTER · Das Gedicht über den Mönch von Heisterbach kommt aus dem Kopfhörer. Das ist nur eines der vielen Details der Sonderausstellung „Zisterzienser in Heisterbach – was war, was ist, was bleibt!“, die jetzt im Siebengebirgsmuseum eröffnet wurde. Ein Besuch empfiehlt sich auch am Internationalen Museumstag am Sonntag, 21. Mai.

 Mit einer Urkunde – hier ein Faksimile aus dem Landesarchiv – hat 1321 der Papst in Avignon der Abtei das Recht zur Gewährung von Ablässen zugesprochen. Die Urkunde ist Teil der neuen Ausstellung über die Zisterzienser.

Mit einer Urkunde – hier ein Faksimile aus dem Landesarchiv – hat 1321 der Papst in Avignon der Abtei das Recht zur Gewährung von Ablässen zugesprochen. Die Urkunde ist Teil der neuen Ausstellung über die Zisterzienser.

Foto: Frank Homann

Königswinter Bürgermeister Peter Wirtz oblag es, die neue Sonderschau in dem kleinen, aber feinen Museum zu eröffnen. Das Publikum promenierte nach dem offiziellen Startschuss durch die Räume und war sich angesichts der Fülle und der herausragenden Exponate über eines schnell klar: Diese Schau bedarf der mehrfachen Wiederkehr ins Museum.

Bis Oktober ist die große Zisterzienser-Ausstellung im Siebengebirgsmuseum zu sehen, im Begleitprogramm finden sich zahlreiche Vorträge, Kostproben, Führungen und Wanderungen zum Thema. Nicht zu vergessen ist zudem die ab Ende Juni laufende Zisterzienser-Präsentation aus europäischer Sicht im LVR-Landesmuseum in Bonn und die Präsentation in der Klosterlandschaft Heisterbach.

Einige Gäste nahmen sich bei der Eröffnung sogleich Zeit für das Mönchs-Gedicht, das Springmaus-Comedian Paul Hombach sprach. Und das Multitalent, das auch ein gefragter Astronomieexperte ist, begegnete alter Kunst mit moderner Technik. Vor dem Bild von Oswald Achenbach „Ruine im Mondschein“ von 1892 zückte der Schauspieler sein iPhone, um mittels einer App, die den Sternenhimmel simuliert, festzustellen: „Das Bild zeigt eine Szene vom 7. September 1892. Das hat der Maler so wirklich gesehen.“ Aus südöstlicher Richtung scheint der Vollmond durch die Wolken auf die Chorruine, nordöstlich findet sich der Jupiter. Vor der Ruine steht ein Tisch, an dem offensichtlich eine Gesellschaft getafelt hat. Auch dies ist Geschichte einer Klosterlandschaft.

"Auf diese Ausstellung habe ich mich richtig gefreut“, sagte Peter Wirtz bei der Begrüßung. „Spuren von Heisterbach sind überall zu finden.“ Er dankte Pfarrer i.R. Georg Kalckert, dem Vorsitzenden der Stiftung Abtei Heisterbach. „Es gibt keinen besseren Kenner als ihn. Das ist kein Hobby, das ist Berufung. Wir profitieren alle von den Forschungsergebnissen.“ Das Stadtoberhaupt dankte auch Markus Hoitz für die gute Zusammenarbeit, die Weiterführung der Stiftungsarbeit und vor allem auch dem Landschaftsverband Rheinland für die Unterstützung.

Professor Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, unterstrich die Bedeutung der Abtei Heisterbach und erinnerte an die archäologischen Untersuchungen der vergangenen Jahre, die neue Erkenntnisse aufdeckten. „Da war es nur konsequent, die Ausstellung mit 70000 Euro zu fördern.“ Die Liste der Leihgeber zeige, welch außerordentlich vertrauenswürdiger Partner das Siebengebirgsmuseum für andere darstelle. Dessen Leiter Elmar Scheuren verwies auf einige ganz besondere Preziosen der Ausstellung, wie etwa den Abtsstab aus dem Mutterkloster Himmerich, der aus der Zeit der Abteigründung in Heisterbach stammt.

Zum Internationalen Museumstag am Sonntag, 21. Mai, bietet das Siebengebirgsmuseum, Kellerstraße 16, drei Führungen an: Um 12 Uhr beginnt ein einstündiger Rundgang durch die Museumsräume, die Stadtführung „Hotels und Villen am Rhein – Reisen und Residieren“ startet um 14 Uhr. Durch die neue Zisterzienser-Ausstellung schließlich führt ein Rundgang um 15 Uhr. Der Eintritt ist an diesem Tag frei.

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