Krötenwanderung an der K 25 Arbeiten an 14 Tunneln im Heisterbacher Tal haben begonnen

Heisterbach · Am Freitag haben die Bauarbeiten für die Krötentunnel unter der K 25 zwischen dem Heisterbacher Tal und Vinxel begonnen. Für etwa zwei Monate muss die Straße komplett für den Verkehr gesperrt werden.

 Die Arbeiten für die Tunnel unter der K 25 haben begonnen. In der Bauzeit ist die Straße für den Verkehr gesperrt.

Die Arbeiten für die Tunnel unter der K 25 haben begonnen. In der Bauzeit ist die Straße für den Verkehr gesperrt.

Foto: Frank Homann

Durch die fast eine halbe Million Euro teure Maßnahme sollen die jährlichen Straßensperrungen während der Krötenwanderung im Spätwinter wegfallen.

Auf einer Freifläche neben der Kreisstraße liegen die rund 1,30 Meter breiten und 80 Zentimeter tiefen Betonelemente bereits seit Wochen für die Tunnel bereit. Insgesamt 14 Röhren werden unter der K 25 gebaut. Dafür muss die Straße auf einer Breite von drei Metern aufgefräst werden. Dazu kommen Leiteinrichtungen auf einer Länge von rund 1800 Metern, über die die Kröten zu den Tunneln geführt werden sollen.

An den in die Kreisstraße mündenden Waldwegen werden zusätzlich weitere vier Stopprinnen gebaut. 479 000 Euro kostet die Maßnahme, die aus Mitteln des Naturschutzgroßprojektes "Chance 7" finanziert wird. Auftraggeber ist der Rhein-Sieg-Kreis als Projektträger.

Bauarbeiten sollen zwei Monate dauern

"Wir versuchen, innerhalb von zwei Monaten fertig zu werden, sind aber natürlich abhängig vom Wetter", sagt Helmut Schönwald, Schachtmeister der Firma Fink-Stauf (Much), die den Auftrag erhalten hat. Um den Zeitplan einzuhalten, will man notfalls auch samstags arbeiten. Je nach Witterung beginnt schließlich bereits Ende Februar die Krötenwanderung.

Zunächst werden vier Tunnel und zwei Stopprinnen im unteren Bereich der Straße gebaut, bevor die Arbeiten in einem zweiten Bauabschnitt im weiteren Verlauf der K 25 in Richtung Vinxel fortgesetzt werden. Die Sohle der Tunnel wird zwischen einem Meter und 1,30 Meter unter der Straße liegen. Für die Krötenfreunde, die jahrelang die Amphibien über die K 25 getragen haben, geht damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung.

"Wir freuen uns sehr und hoffen, dass die Tunnel rechtzeitig fertig werden", sagt Doris Flerus aus Vinxel. Wegen der milden Witterung könnte die Wanderung in diesem Jahr noch früher als sonst einsetzen. Doris Flerus hat zusammen mit ihrem Mann Manfred, Cäcilie Clasen (Beuel) und Jörg Block (Rauschendorf) mehr als 30 Jahre lang die Kröten aus Fangzäunen und Eimern gesammelt.

Bei der letzten Begehung an der K 25 im Jahr 2009 haben sie allein 4060 Kröten Richtung Laichgewässer und 2508 in Richtung Dollendorfer Hardt getragen. Doris Flerus führte damals akribisch Buch. Seitdem wurde die Straße während der Krötenwanderung nachts für den Verkehr gesperrt. In den vergangenen Jahren waren die Tierschützer nur noch an der nahe gelegenen L 490 zwischen Vinxel und Oberkassel im Einsatz. Im Frühjahr 2015 wurden dort 320 Kröten über die Straße getragen.

"Große Bedeutung für Naturschutz im Rhein-Sieg-Kreis"

Auch Dieter Steinwarz, Leiter der Biologischen Station des Rhein-Sieg-Kreises in Eitorf, begrüßt den Bau der Krötentunnel unter der K 25. "Die Maßnahme ist von ganz besonders großer Bedeutung für den Naturschutz im Rhein-Sieg-Kreis. Es handelt sich um einen der größten Bestände an Kröten im Kreis und den einzig wirklich großen Bestand im Siebengebirge", sagt er.

Der jahrelange Kampf für die Kröten, den die Ehrenamtlichen geführt hätten, habe sich gelohnt. Die Tunnel seien die beste Dauerlösung. Positive Erfahrungen habe man mit ihnen in den vergangenen Jahren bereits im Schmelztal bei Eitorf gemacht.

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