So gesehen zu Dollendorf und Trump Angstfreies Leben

Niederdollendorf · Dass Ober- und Niederdollendorfer in der Vergangenheit nicht immer gut auf einander zu sprechen waren, ist bekannt. Jetzt müssen die beiden Orte bei einem Würzburger Redakteur daher als Beispiel für Donald Trumps Ideen herhalten. Witzig findet das unser Redakteur Hansjürgen Melzer.

 Anhand des malerischen Örtchens Oberdollendorf und seines Nachbarortes Niederdollendorf erklärt ein Würzburger Journalist Donald Trumps Ideen.

Anhand des malerischen Örtchens Oberdollendorf und seines Nachbarortes Niederdollendorf erklärt ein Würzburger Journalist Donald Trumps Ideen.

Foto: Frank Homann

Trump macht erfinderisch. In seiner Glosse „Neues aus Niederdollendorf“ hat der Redakteur Stefan Rehder von der Würzburger „Tagespost“ das Abschottungsszenario von der anderen Seite des großen Teiches kurzerhand mal eben an den Rhein verlegt. Dank einem Hinweis des Virtuellen Brückenhofmuseums wollen wir dies unserem Leser nicht vorenthalten.

Einmal sitzen fünf Personen in dem Tunnel, der die Stadtteile Ober- und Niederdollendorf verbindet, in der Siebengebirgsbahn vor der Grenze zu Niederdollendorf fest, weil der Ort eine Einreisesperre verhängt hat. Dann werden die Besatzungen der Auto-Schnellfähren Bad Godesberg-Niederdollendorf angewiesen, ab sofort keine Plittersdorfer, Bad Godesberger, Rüngsdorfer und Oberdollendorfer mehr auf das Territorium von Niederdollendorf zu befördern.

„Wie Niederdollendorf über den Twitter-Account 'das echte Niederdollendorf' mitteilte, sei die Einreisesperre das Kernstück der neuen Sicherheitspolitik Niederdollendorfs. Die Bewohner Niederdollendorfs hätten ein Recht darauf, dass die Gemeindeverwaltung ihr Bedürfnis nach einem angstfreien Leben in Sicherheit ernst nehme und alles daransetze, ein solches zu gewährleisten“, schreibt Rehder in seiner Glosse.

Wie ernst es die Niederdollendorfer damit meinten, würde zeigen, dass sie ihre Justiziarin Sarah Tor gefeuert hätten, weil diese sich geweigert habe, den Inhalt des Dekrets an die Besatzungen der Auto-Schnellfähren weiterzugeben. Als nächsten Schritt würden die Niederdollendorfer den Bau einer 960 Meter langen Mauer planen. Die Kosten dafür sollten die Oberdollendorfer tragen.

Wer sich fragt, warum sich ein Redakteur aus Würzburg so gut in Königswinter auskennt, dem sei gesagt, dass Stefan Rehder einige Jahre in der Region gewohnt hat. Vielleicht hat der Kollege dort aber auch nur die jüngsten Entwicklungen verpasst. Etwa die gemeinsame 1050-Jahr-Feier zwischen Ober- und Niederdollendorfern im vergangenen Jahr oder den Karnevalszug, der in diesem Jahr erstmals durch beide Ortsteile führte, was früher undenkbar gewesen wäre. In Dollendorf scheint man lernfähig zu sein.

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