Oberpleiser Narrenzunft Andreas Friedrich übernimmt Präsidentenamt
Oberpleis · Er trug ja schon mal Feder, jedoch nur für eine Session - als Karnevalsprinz der Narrenzunft Oberpleis. Nun erhielt Andreas Friedrich von Heinz Vogt erneut eine schmucke Kappe mit Fasanenfedern: Er übernahm Vogts Amt als Präsident und die Mütze dazu.
Eine kleine symbolische Anprobe im Beisein des Vorsitzenden Ludwig Manderscheid erwies: Sie passt. Seine Feuertaufe hat der neue Präsident allerdings erst am 8. Februar 2014. Dann steigt die Proklamationssitzung der Narrenzunft. Aufgeregt? "Bis jetzt noch nicht. Das wird aber im Januar kommen", meinte der 41-Jährige.
Nachdem Heinz Vogt am Ende der vergangenen Session nach 20 Jahren seinen Rückzug als "Entertainer" der jecken Sitzungen angekündigt hatte, starteten die Karnevalisten ihre Suche nach der passenden neuen Nummer eins. Die Souveränität, die Andreas Friedrich als Prinz auf der Bühne ausgestrahlt hatte, war für die "Findungskommission" Anlass, bei der Majestät a.D. anzuklopfen.
Und die Karnevalisten brauchten keine großen Überredungskünste: Friedrich erklärte sich gern bereit, in die Fußstapfen von Vogt zu treten. Ist das ein Aufstieg? Diese Frage konnte der scheidende Präsident aus eigener Erfahrung am besten beantworten: "Der Präsident hat eine große Reputation im Volksempfinden. Es ist auch ein Amt, das nur wenige Bürger erlangen können."
Andreas Friedrich wurde 2009 Mitglied der Narrenzunft und machte Karriere im Sauseschritt. Die Oberpleiser Narren kürten den Prinzenadjutanten bereits in der Session 2011/2012 zu ihrem Prinzen Andreas I., mit Ehefrau Britta als Prinzessin an seiner Seite. "Ich habe in den Karneval eingeheiratet", erzählte der Diplom-Sozialpädagoge, Leiter einer Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung in Köln-Porz.
Seine Frau Britta stammt aus einer jecken Familie. Sie tanzte in den zunfteigenen Garden und gehört zu den Zunftfrauen "Pleeser Wind". Ihr Vater Herbert Landsberg ist seit 50 Jahren bei den Funken der Narrenzunft. Die Töchter des neuen Präsidenten, Hannah (11) und Elena (12), tragen ebenfalls bereits die Tanzkostüme der Gesellschaft. "Früher war ich lediglich im Straßenkarneval aktiv", so der gebürtige Stieldorferhohner.
Jetzt will Friedrich über seine Amtsausübung nachdenken, seinen Vorgänger befragen und DVDs anschauen. Heinz Vogt ist bereit. "Aber Andreas wird seinen eigenen Stil finden."
