Kommentar zu der Bäderdiskussion in Königswinter Aber jetzt wirklich

Meinung | Königswinter · Zehn Jahre wurde um das Thema Bäder in Königswinter heftig gestritten. Mit der Entscheidung, nun doch auch die Kosten einer Sanierung zu prüfen, sind alle Parteien nun plötzlich ganz zufrieden. Vielleicht hätte man das auch schon früher haben können.

 Eine Kostenschätzung soll nun endgültig Klärung bringen: Ist die Sanierung oder ist der Neubau für die Stadt günstiger?

Eine Kostenschätzung soll nun endgültig Klärung bringen: Ist die Sanierung oder ist der Neubau für die Stadt günstiger?

Foto: Katrin Janßen

Zehn Jahre lang hat das Thema Bäder die Königswinterer beschäftigt, das Tauziehen um das richtige Vorgehen war längst zu einer hochemotionalen Glaubensfrage mutiert. Es wurde gestritten, um alles und jedes. Darüber, ob es nun günstiger ist, das Bad in Öffentlich-Privater Partnerschaft zu bauen, oder es selbst zu tun. Ob es besser ist, das bestehende Bad zu sanieren oder an anderer Stelle neu zu bauen.

Einige Entscheidungen wurden der Politik quasi abgenommen – die ÖPP-Verfahren scheiterten am mangelnden Interesse oder an mangelhaften Angeboten. Und beim geplanten Neubau auf der grünen Wiese am Rheinufer machte die Bezirksregierung Stadt und Rat einen Strich durch die Rechnung. Die Arbeitsgruppe Bäder sollte es schließlich richten, doch trotz guter Ansätze scheiterte das Projekt – weil die Koalition die Sanierung nicht prüfen lassen wollte. Und Vertreter beider Varianten ihren eigenen Vorstoß für den einzig richtigen hielten.

Und jetzt das: Alle sind plötzlich ganz zufrieden, sehen das Thema auf einem guten Weg und geloben, die vorgelegten Fakten auch zu akzeptieren. Man fragt sich schon, ob man das nicht hätte früher haben können. Und vor allem bleibt zu hoffen, dass die Zahlen, die dann in rund zwei Monaten vorliegen werden, eine klare Sprache sprechen.

Damit man endlich eine breite Mehrheit für eine Entscheidung bekommt, die alle, auch der Förderverein, akzeptieren können. Und es dann auch möglichst schnell losgeht. Zehn Jahre Streit und Diskussion sind genug.

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