Nach schwerem Unfall A 3 im Siebengebirge für Polizei "kein Unfallbrennpunkt"

Königswinter · Zwei Frauen sind bei einem Auffahrunfall auf der A 3 im Siebengebirge schwer verletzt worden. Obwohl es auf dem Abschnitt immer wieder zu Unfällen kommt, sieht die Polizei dort keinen "Unfallbrennpunkt".

Bei einem schweren Auffahrunfall auf der Autobahn 3 Richtung Frankfurt sind kurz vor der Ausfahrt Siebengebirge zwei Frauen in der Nacht zu Donnerstag schwer verletzt worden. Laut Bericht war eine 20-jährige Autofahrerin aus dem Raum Neuwied gegen 1.40 Uhr mit ihrem SUV auf einen vor ihr auf der Mittelspur fahrenden Kleinwagen aufgefahren, den eine 22-Jährige aus dem Raum Koblenz steuerte.

Der SUV überschlug sich zweimal, kam rund 100 Meter weiter auf dem Seitenstreifen zum Stehen. Der Kleinwagen wurde durch die Wucht des Aufpralls nach rechts gegen die Seitenschutzplanke geschleudert. Ein nachfolgender Autofahrer aus Coesfeld konnte der Unfallstelle noch ausweichen, überfuhr aber Trümmerteile des Kleinwagens. Dem 27-Jährigen gelang es, seinen Wagen ebenfalls auf den Seitenstreifen zu steuern. Er kam mit dem Schrecken davon.

„Die beiden Frauen hatten mehr als einen Schutzengel“, sagt Christoph Gilles, Sprecher der Polizei Köln. In beiden Fahrzeugen hätten alle Airbags ausgelöst, an beiden sei Totalschaden entstanden. „Die Fahrerinnen haben zwar schwere, aber glücklicherweise keine lebensgefährlichen Verletzungen erlitten.“ Als Unfallursache gehen die Beamten nach derzeitigem Stand von „nicht angepasster Geschwindigkeit“ aus, wie Gilles sagt: „Hinweise, dass die Fahrerin unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln oder Alkohol stand, haben wir nicht.“

Autobahn voll gesperrt

Die 20-Jährige hatte laut Bericht bei der Unfallaufnahme angegeben, sie sei „mit maximal 140 Stundenkilometern“ auf der Mittelspur unterwegs gewesen: Ich wollte an der Ausfahrt Königswinter rausfahren – dann weiß ich nur noch, dass ich mich überschlagen habe und irgendwann zum Stillstand kam.“ Für die Dauer der Unfallaufnahme musste die A 3 in Richtung Frankfurt für rund zwei Stunden bis gegen 3.40 Uhr voll gesperrt werden. Zur Absicherung der Unfallstelle rückten insgesamt zehn Einsatzkräfte der Löschgruppe Niederpleis der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin aus. „Aufgrund der nächtlichen Uhrzeit kam es dabei nicht zu längeren Staus“, sagte Gilles.

Zuletzt war es im Februar und März zu mehreren Unfällen auf dem Autobahnabschnitt rund um den „Bockerother Berg“ gekommen. Hinweise, dass es sich bei diesem Autobahnabschnitt um einen besonders unfallträchtigen handele, hat die Polizei indes nicht: „Die Strecke ist durch mehrere Kuppen zwar etwas unübersichtlich“, so Gilles. „Allerdings spricht die Unfallhäufigkeit hier nicht für einen Unfallbrennpunkt.“

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