Gespräche über Neuverpachtung Zukunft des Hotels Avendi in Bad Honnef wird neuverhandelt

Bad Honnef · Das Hotel Avendi blickt einer unsicheren Zukunft entgegen. Dem 1998 eröffneten Haus steht eine vertragliche Neuverhandlung bevor. Wie es mit dem Hotelbetrieb weitergeht, ist völlig offen.

Eröffnet wurde das Haus 1998, seit 2000 gehört es zur Seminaris-Gruppe: das Hotel Avendi an der Bad Honnefer Hauptstraße. Wie es mit dem Hotelbetrieb weitergeht, ist zurzeit allerdings offen.

Der Bad Honnefer Unternehmer Theo Bröhl namens der Eigentümergesellschaft Wirt-Käsbach-Bröhl bestätigte auf GA-Anfrage, dass der Vertrag mit Seminaris im Herbst 2018 ausläuft. Aktuell gehe es demnach um eine Neuverhandlung des Vertrages. Darüber, ob es zum Abschluss kommt oder ob andere denkbare Optionen zum Zuge kommen, erhofft er sich Aufschluss zu Anfang des kommenden Jahres.

Man sei mit mehreren interessierten Nutzern im Gespräch; und er sei überzeugt, dass der „gute und etablierte“ Standort eine Zukunft habe, so Bröhl weiter. Gebaut worden war der Avendi-Komplex Ende der 1990er Jahre als eine Verbindung aus Service-Wohnen an der Luisenstraße und dem Hotel an der Hauptstraße vis á vis des Kurhauses – eine mit Bedacht gewählte Kombination, wie Bröhl betonte. Zur Anlage gehört zudem der Wellness-Bereich an der Luisenstraße.

Zwei Jahre lang wurde das Hotel Avendi von der Eigentümergesellschaft selbst betrieben. Im Jahr 2000 schließlich wurde das Haus an die Seminaris-Gruppe verpachtet, die es seitdem betreibt. Der Pachtvertrag endet allerdings vertragsgemäß im September 2018, so Bröhl. Seit geraumer Zeit wird in der Stadt spekuliert, wie es mit dem Avendi weitergeht.

Genährt wurden und werden die Spekulationen nicht zuletzt durch den Verkauf der Seminaris-Gruppe. Neue Mehrheitseignerin der Hotelimmobilien ist eine große Investment-Gesellschaft, die unter anderem auch Häuser von Marken wie Novum, Best Western oder Ibis zu ihren zahlreichen Objekten zählt.

Geschäft geht gewohnten Gang

Über die Bühne gegangen war der Verkauf 2016. Mehrheitseigentümer von Seminaris war zuvor die Ergo-Versicherungsgruppe. Der Verkauf wurde seinerzeit damit begründet, dass die Hotellerie kein Kerngeschäft der Gruppe sei.

Das Geschäft in der Seminaris-Gruppe gehe zugleich seinen gewohnten Gang, wie Hartmut Pirl, seit sieben Jahren und nach wie vor Geschäftsführer der Seminaris Hotel- und Kongressstätten Betriebsgesellschaft, im Gespräch mit dem GA betonte. Das gelte auch für den Standort Bad Honnef. „Wir sind seit 1985 in Bad Honnef aktiv, und das bleibt auch so. Wir glauben an die positive Entwicklung von Bad Honnef“, so Pirl auf Anfrage.

Ob das auch eine weitere Pacht des Hotels Avendi einschließt, scheint zumindest aktuell noch offen. Zur Frage einer möglichen Vertragsvereinbarung über 2018 hinaus gab sich Pirl mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen denn auch zugeknöpft. „Wir sind im Gespräch, wie es sich für ordentliche Geschäftsleute gehört“, sagte er. Für eine abschließende Bewertung pro oder contra Vertrag sei es noch zu früh. Pirl: „Da wird noch ein bisschen Zeit ins Land gehen. Wir sind mit unseren Überlegungen nicht zu Ende.“

Auch Bröhl zeigte sich zuversichtlich, dass das letzte Wort zum Hotel Avendi noch nicht gesprochen ist. Zumal: Nicht berührt von den Verhandlungen ist die Bewirtschaftung des Kursaals. Der Vertrag zwischen der Avendi-Eigentümergemeinschaft und der Stadt Bad Honnef laufe vertragsgemäß noch einige Jahre, so Bröhl. Bedeutet: Gleich ob der bisherige oder ein neuer Betreiber das Avendi fortführt, er bekommt das Kurhaus on top.

Ein Umstand übrigens, der sich laut Bürgermeister Otto Neuhoff auch positiv auf eine Neuverpachtung auswirken könnte. Das gelte unabhängig von der anstehenden Sanierung des Kurhauses, für die derzeit ein Konzept erstellt wird. Gerüchten, das Kurhaus müsse dafür für längere Zeit geschlossen werden, erteilte der Bürgermeister eine klare Absage: „Da ist nichts dran“, sagte er im Nachgang des Stadtrates, in dem eine entsprechende Anfrage vorgelegen hatte.

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