Wettbewerb in Bad Honnef Wettbewerbs-Jury besucht Rommersdorf

Rommersdorf · Rommersdorf beteiligt sich am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Für den anstehenden Besuch der Jury verpassten zahlreiche ehrenamtliche Helfer dem Ortsteil den letzten Schliff.

Mine Togay und Ursula Voll knipsten mit Fingern und Gartenschere verwelkte Blätter und Blüten von den Geranien und den weißen Blümchen in den hängenden Pflanzkästen längs des Möschbachs. Heiko Tietze kehrte. Und Peter Mohr und Christian Panzer harkten Unkraut an den Gehwegplatten weg.

Am Samstag gaben rund 30 Rommersdorfer ihrem Ort den letzten Schliff. Denn: Nächsten Donnerstag bereist die Kommission des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ auch Rommersdorf-Bondorf – der Bürgerverein hat den Ort mit der pittoresken Fachwerkidylle rund um den Anna-Platz für den Kreis-Ausscheid angemeldet.

Rommersdorf ist diesmal der einzige Bewerber aus Bad Honnef. Anfang der 90er Jahre waren die Rommersdorfer schon einmal auf dem zweiten Platz gelandet, zwei dritte Ränge folgten. Damals lief der Wettkampf noch unter dem Begriff „Unser Dorf soll schöner werden“. August Heinen, Vorsitzender des Rommersdorf-Bondorfer Bürgervereins: „In den letzten 15 Jahren hatten wir uns nicht mehr beworben.“

Nicht nur das Ortsbild zählt

Mittlerweile kommt es aber nicht mehr nur auf ein schmuckes Ortsbild an, sondern auch auf die Bürger, die sich für die soziale, kulturelle, wirtschaftliche, bauliche und ökologische Entwicklung ihres Dorfes interessieren und daran mitwirken sollen – eben ihrem Dorf eine Zukunft geben. Bürgervereinsmitglied Thomas Rein hat die aufwendige Präsentation vorbereitet, die nach dem Rundgang im Weinhaus Steinbach der Jury vorgestellt werden soll.

Renaturierung des Möschbachs, Erhalt der Villa Schaaffhausen, Pflege des Reitersdorfer Parks mit Sanierung der Burgruine, Bebauung des ehemaligen Klostergeländes und die kommende Gesamtschule auf dem Areal der Realschule sind nur einige Themen, die die Rommersdorfer bewegen. „Wenn es um den ehrenamtlichen Einsatz geht, dann sind wir preisverdächtig“, meinte Ursula Voll. Dabei denkt sie an die regelmäßigen Aktionen, aber auch an die vielen Festivitäten, die die Geselligkeit und Gemeinschaft im Dorf fördern.

Zahlreiche ehrenamtliche Gruppen

Außerdem: Die Freitagsgaragentruppe, die aus Helfern um Vorsitzenden Heinen und Vize Peter Mohr besteht, ist jede Woche aktiv. Die Rentnerband ist einmal pro Monat im Einsatz rund um die Kapelle. Marita Bittner und Ursula Voll gießen dort täglich die Blumen. Oder: Die Krippenbauer errichten jedes Jahr die bekannte Wurzelkrippe in der Anna-Kapelle. Einige Leute, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr aktiv sein können, tragen durch Spenden ihr Scherflein bei.

Eine Heinzelmännchen-Gruppe war am Samstag bis zum Waldrand gezogen und hatte den Bach auf Unrat überprüft. „Jahrelang haben wir den Bach regelmäßig gesäubert und sonst was daraus geborgen – aber wer da einmal mitgemacht hat, wirft nie wieder etwas rein“, sagte August Heinen, „der Bach wurde dadurch immer sauberer.“

Ursula Voll: „Solch ein Einsatz wirkt erzieherisch auf die Kinder und Jugendlichen.“ Und auch jetzt waren Pänz dabei. Der dreijährige Max wirbelte mit dem Besen herum, ebenso halfen seine Eltern, Markus Mohr und Katharina Jax, Nachbarin Alina (13) und Celine (8).

Jedes Unkräutchen wurde beseitigt

„Ich mache zum zweiten Mal mit bei solch einer Säuberungsaktion“, sagte Mine Togay, „die Idylle muss gepflegt werden.“ Heiko Tietze wohnt seit acht Jahren in Rommersdorf; er schätzt das gute nachbarschaftliche Klima. „Ich habe zwar kein gärtnerisches Talent, aber zum Fegen reicht es“, lächelte der promovierte Physiker und IT-Spezialist. Klar Schiff gemacht wurde auch vor Häusern, an denen die Eigentümer nicht selbst aktiv werden.

Jedes Unkräutchen wurde beseitigt. Nathalie Terruhn zog vor sechs Jahren nach Bondorf. „Ich hatte mir schon länger überlegt, Mitglied im Bürgerverein zu werden. Als im vergangenen Herbst um Hilfe gebeten wurde, sind mein Mann Peter und ich eingetreten. Ich gieße immer montags mit“, meinte die junge Frau, die sich am Anna-Platz mit ihrer Nachbarin und Freundin Martina Engelhardt zu schaffen machte.

Was die beiden am Ort schätzen? „Hier herrscht ein gutes Gemeinschaftsgefühl. Hier haben wir die Schulen in der Nähe und den Wald.“ Nathalie Terruhn: „Besucher sagen, ihr wohnt da, wo andere Urlaub machen.“ Nun fiebern sie wie alle aktiven Rommersdorfer der Ankunft und der Bewertung der Kommission von „Unser Dorf hat Zukunft“ entgegen.

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