Klostergarten in Waldbreitbach Von Kräutern, Insektenhotels und Streuobstwiesen

Waldbreitbach · Kordula Honnef, Gärtnerin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, bietet Seminare für Kinder und Erwachsene an. Bei Führungen durch die diversen Teile des Gartenareals und auf dem ökologisch angelegten Schöpfungspfad können die Besucher die Natur mit allen Sinnen erleben.

Dass sie hier arbeiten könne, sei einfach schön und eine Bereicherung, erzählt Kordula Honnef. Und nicht nur die gelernte Gärtnerin, die sich seit 2009 um die Klostergärten und Streuobstwiesen der Waldbreitbacher Franziskanerinnen auf dem Klosterberg kümmert, genießt die natur auf dem klösterlichen Gelände: Die Franziskanerinnen öffnen es im Rahmen des Projekts „Bewahrung der Schöpfung“ für Besucher jeden Alters.

Als Kordula Honnef nach Waldbreitbach kam, pflegte sie die Gartenlandschaft noch gemeinsam mit Schwester Pulchra Lorscheider, die alles Anfang der 90er Jahre angelegt und das Projekt ins Leben gerufen hatte, ganz im Sinne der Ordensgründerin Rosa Flesch, die Kräuter sammelte und daraus Heilmittel herstellte. „Und genau das ist es, woran auch mein Herz hängt“, erklärt Honnef.

Für die engagierte Christin gehört ein respektvoller Umgang mit der Natur zu einem gelebten Christentum dazu: „Aus der Natur können wir viel lernen – vor allem für den Umgang miteinander.“ Diese Einstellung zur Natur und zum Leben vermittelt sie in Kursen und Seminaren Teilnehmern aller Altersgruppen.

Kinder können Ferientage im Klostergarten verbringen; dafür arbeitet Kordula Honnef eng mit den Schulen und Kindergärten der Region zusammen. Schon die Jüngsten lernen, wozu ein Insektenhotel gut ist oder dass es eine Gummibärchenpflanze gibt. In Seminaren für Erwachsene vermittelt sie altes Wissen über Kräuter und Heilpflanzen. Dabei kommt ihr ihre Lehrzeit bei Schwester Pulchra zugute.

Der alte Garten wird behutsam weiterentwickelt

Auch bei der Gartengestaltung greift sie auf die Konzepte zurück, die ihre Lehrmeisterin entwickelt hat, und führt diese behutsam weiter. So wird sie dieses Jahr den Bibelgarten, der seit 2003 unterhalb des Geschäftsführungsgebäudes zu finden war, in den Klostergarten integrieren. „Er lag zwischen zwei Gebäuden, und viele Pflanzen hatten nicht die optimalen Wachstumsbedingungen“, erklärt die Gärtnerin.

Unterstützt wird sie bei der Gartenpflege von zwei Mitarbeiterinnen mit Behinderungen. Beide haben die Gartenpflege nicht gelernt, sind aber im Laufe der Zeit eine wertvolle Unterstützung geworden. Hier schließt sich für Kordula Honnef ein Kreis: „Mutter Rosa lag die Natur ebenso am Herzen wie benachteiligte Menschen, und ich darf mit meiner Arbeit ein kleines Stück davon fortführen“. Das sei für sie gelebte Inklusion.

Die Klostergärten sind nach dem Prinzip „naturnahe Lebensräume“ bewirtschaftet. Und zu jeder Jahreszeit gebe es Kräuter, die geerntet werden können, so Honnef. Daraus entstehen dann beispielsweise Kräutersalze oder Essenzen für Kräuteröle. Bei der Pflege der Streuobstwiesen wird sie von Bernhard Ried unterstützt. Kordula Honnef arbeitet mit Instituten zusammen, die sich um die Erhaltung und Veredlung alter Apfelsorten kümmern. „Wir haben viele alte Sorten, und noch sind nicht alle eindeutig bestimmt.“

Das Gelände ist barrierefrei und behindertengerecht

Auf dem ökologisch angelegten Schöpfungspfad auf dem Gelände des Klosters der Franziskanerinnen können Besucher Natur mit allen Sinnen erleben. Er führt entlang an Streuobstwiesen, Feuchtbiotopen, Zierteichen und einem Geologiepfad hin zu den Bibel-, Kräuter- und Themengärten. Die Gärten sind barrierefrei und behindertengerecht.

  • Führungen können telefonisch unter 02638/813030 gebucht werden. Gärtnerin Kordula Honnef ist erreichbar im Büro Bewahrung der Schöpfung, Franziskusweg 1, 56588 Waldbreitbach, 0 26 38/81 42 20, Fax: 02638/81-4221, E-Mail: K.Honnef@wf-ev.de.
  • Mehr Infos zu den Angeboten der Franziskanerinnen auf www.waldbreitbacher-franziskanerinnen.de.
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