Rettungsmeilenfest in Bad Honnef Vom Dach einen „Verletzten“ abgeseilt

BAD HONNEF · Nun ist die Quellenstraße quasi auch offiziell die „Rettungsmeile“. Bürgermeister Otto Neuhoff überreichte beim zweiten Honnefer Rettungsmeilenfest den Leitern der dort ansässigen Hilfsorganisationen zwei Hinweisschilder.

 Höhenretter der Feuerwehr retten bei der Übung eine „Verletzte Person“ vom Dach des DRK-Domizils.

Höhenretter der Feuerwehr retten bei der Übung eine „Verletzte Person“ vom Dach des DRK-Domizils.

Foto: Frank Homann

Das Stadtoberhaupt meinte schmunzelnd: „Eine Rettungsmeile ist erst dann eine richtige Rettungsmeile, wenn sie auch als solche erkennbar ist.“ 2008 erhielt sie ihren Namen, als das Deutsche Rote Kreuz und das Technische Hilfswerk mit der neuen Malteser-Unterkunft einen weiteren Nachbarn aus der Sparte „Retten und Helfen“ erhielten.

Aber nicht nur die räumliche Nähe verbindet die Hilfsorganisationen, sie halten auch durch gemeinsame Übungen, Fortbildungen und Sanitätsdienste engen Kontakt. Und jetzt beim Rettungsmeilenfest, bei dem das Rote Kreuz gleichzeitig sein 120-jähriges Jubiläum und die Eröffnung des neuen DRK-Zentrums feierte, waren auch Polizei, Feuerwehr, DLRG und Rettungsdienst wieder mit im Boot. Erster Polizeihauptkommissar Gerd Mainzer, der Leiter der Wache Ramersdorf, wünschte sich weiterhin eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit den Rettungskräften und attestierte ihnen „Profiarbeit“.

Gern ließen sich die Helfer „auf die Finger schauen“. Die ausgestellten Fahrzeuge waren stets dicht umlagert. Es gab Informationen über die Arbeit und Ausbildungsmöglichkeiten für den Nachwuchs. Und nach einem Balanceakt oder einem raffinierten Geschicklichkeitsspiel mit einem 18-Tonner des THW überlegten einige Kinder, später selbst einmal „Retter“ zu werden. Hochspannung, als aus dem THW-Gebäude und vom Dach des DRK-Zentrums Personen in Not von der Feuerwehr geholt und von Notarzt André Schmitz und den Rettungsassistenten Klaus Kümpel und Nora Tietze versorgt wurden.

War’s im ersten Fall eine Puppe mit „Herz-Kreislaufstillstand“, so wurde beim zweiten Akt Malteser-Helferin Antonia Fasolack, die einen „zusammengebrochenen Handwerker“ spielte, versorgt. „Ich habe mich immer sicher gefühlt“, sagte Antonia danach. Die Sondergruppe „Retten aus Höhen und Tiefen“ der FF um ihren Leiter Stefan Krahe bugsierte sie in einer Schleifkorbtrage auf sicheren Boden.

Christian Becker gelangte zunächst per Seilzug auf das Dach, um sich von dort später mit der Verletztendarstellerin wieder abseilen zu lassen. Mit im Einsatz auch die Feuerwehrleute Peter Thiesen, Dominik Tix, Richard Stang, Patrick Bär, Floria Fey, Tobias Klöckner, Leonhard Leven und Martin Proff. Die Sondergruppe rekrutiert sich aus allen Löscheinheiten, informierte Stadtbrandinspektor Hans-Heribert Krahe, der mit THW-Chef Dirk Siebert die Übungen fürs Publikum kommentierte.

Rund 150 Helfer waren im Einsatz, auch um die Gäste mit Kaffee, Kuchen und Herzhaftem zu versorgen. Eine lange Schlange bildete sich vor dem Würstchenstand am Rot-Kreuz-Domizil. Für die Mitglieder des DRK, besonders für die Jugendlichen, war dieses Rettungsmeilenfest natürlich ein besonderer Tag.

Hinter ihnen lagen große Anstrengungen, hatten sie doch selbst beim Anbau des großen Ausbildungsraumes und einer zusätzlichen Fahrzeughalle tüchtig angepackt und 12.000 Baustunden ehrenamtlich geleistet. Bürgermeister Neuhoff und einige Stadträte waren beeindruckt, als Rot-Kreuz-Chef Uwe Westhoven sie durchs Domizil führte, in dem seit dem 1. April alle Fachdienste des Honnefer Roten Kreuzes unter einem Dach sind.

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