Sankt-Sebastianus-Schützenbruderschaft Vater und Sohn besetzen Schützenthron in Bad Honnef

BAD HONNEF · Daniel Behr regiert bei den Sankt-Sebastianus-Schützen. Mit Vater Jürgen Behr, Regent in Rommersdorf, wird im Herbst Königsball gefeiert.

Das muss in den Genen liegen. In Rommersdorf regiert seit der Anna-Kirmes Jürgen Behr. Und bei der Sankt-Sebastianus-Schützenbruderschaft Bad Honnef ist nun Sohn Daniel erstmals König. Erst wenige Schüsse hatten die fünf Titelaspiranten auf den Rumpf abgegeben, da machte Daniel Behr mit Nonchalance dem Königsvogel den Garaus. Jubel hallte über den Schützenplatz der Sebastianer im Schmelztal. Der 28-Jährige konnte es gar nicht glauben, schlug sich die Hände vors Gesicht und wurde von einer Welle der Gratulanten überrollt.

Als erster drückte Vorjahreskönig Thomas Steinmann den jungen König an seine Brust. Mit Herbert Kroppen packte er sich Daniel Behr auf die Schultern, und Präsident Stephan Elster rief ein dreifaches Horrido auf die neue Majestät aus. Als Daniel wieder Boden unter den Füßen hatte, gratulierten auch die Mitstreiter aus der heißen Phase: Gisela Menzel, Benny Limbach, Robert Heinicke und Stephan Elster. Von Daniels Freundin Kira Hurrelmann gab's das Siegerküsschen. Und der glückliche Papa, der mit 27 erstmals König wurde, umarmte Daniel ganz fest.

Schützenball im Kursaal

Die Familienbilanz kann sich sehen lassen: Viermal wurde Jürgen Behr König der Sebastianer, zum zweiten Mal ist er es nun schon beim Rommersdorf-Bondorfer Bürgerverein. Und sein Sohn hat Königs-Premiere, nachdem er bereits 2006 und 2011 Prinz und 2007 auch Bezirksprinz war. „Ja, ich wollte gerne in diesem Jahr König werden, um dann mit meinem Vater zusammen den Königsball zu feiern. Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass es schon bei diesem Schuss klappt“, meinte Daniel Behr, nachdem er wieder Luft hatte nach der langen Gratulationscour.

Denn sämtliche Besucher des Schützenfestes, auch Bürgermeister Otto Neuhoff und Schützen-Bezirkspräses Herbert Breuer, standen dafür Schlange. Am 21. Oktober feiern die Sebastianer und die Rommersdorfer zum zweiten Mal ihren Schützenball als Gala gemeinsam im Kursaal – mit Vater und Sohn als Hauptpersonen. So musste das wohl kommen, denn noch am Tag der Geburt am 1. Februar 1989 meldete Jürgen Behr seinen Sohn bei den Sebastianern an.

Starkes Engagement im Vereinsleben

Der Kaufmann für Versicherungen und Finanzen bei der Stadtsparkasse und Fachinformatiker engagiert sich stark im Vereinsleben. Im Rommersdorf-Bondorfer Bürgerverein ist er Geschäftsführer, spielt Handball beim TV Eiche und ist inaktives Mitglied bei Halt Pol und der Sankt-Sebastianus-Junggesellen-Schützenbruderschaft Königswinter.

Außerdem spielt Daniel Behr die Trommel beim Spielmannszug des TV Eiche. Und selbst als König stand er zum traditionellen Wecken am Sonntag durch die Musiker Punkt sechs Uhr parat. Erst um 8.30 Uhr, als der Spielmannszug am Hause Behr Station machte, stellte er die Trommel in die Ecke. Von da an ging's zum Frühstück und anschließend in die Pfarrkirche, wo Pfarrer Herbert Breuer mit Präsident Stephan Elster und Ehrenpräsident Rolf Menzel nach dem Hochamt die Krönung des neuen Königspaares vornahmen.

Hochzeit verschoben

König Daniel hat an seiner Seite Kira Hurrelmann (22), mit der er bereits 2011 das Prinzenpaar in Rommersdorf bildete. Seither sind sie auch privat ein Paar – und eigentlich hatten sie beim Prinzenabschied 2012 aus Spaß den 11.11.2017 als Hochzeitstermin in Erwägung gezogen. „Die Hochzeit haben wir aber verschoben, denn gerade ist mein Bruder Jan für eineinhalb Jahre nach Australien gegangen“, so Kira Hurrelmann, die im Vorstand des Bürgervereins Kassiererin ist. Die Schwimmtrainerin bei der SSG Siebengebirge hat doppelten Grund zur Freude – gerade hat sie ihre Ausbildung zur Orthopädietechnik-Mechanikerin abgeschlossen.

Spitzbübisch fügte sie an: „Daniel hat versprochen, für die Ballkleider aufzukommen, sollte er König werden.“ Während Daniel Behr in der Kirche die Königskette von Thomas Steinmann übernahm, erhielt Königin Kira von Steinmanns Schwester Beate Behr das Krönchen, die aber Königin bleibt – an der Seite ihres Mannes Jürgen in Rommersdorf.

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