Brief an Minister Niebel VG-Bürgermeister: AIZ muss im Uhlhof bleiben

BAD HONNEF/RHEINBREITBACH · Die angekündigte Aufgabe des Standortes Bad Honnef der Akademie für internationale Zusammenarbeit (AIZ) ruft Unkels Verbandsbürgermeister Karsten Fehr sowie den Rheinbreitbacher Gemeinderat auf den Plan.

In einem persönlichen Schreiben an den Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel, drängt Fehr darauf, die Entscheidung zum Uhlhof zu überdenken und ins Kalkül zu ziehen, welche enormen Auswirkungen ein Wegzug der AIZ auch auf Hotellerie und Gastronomie im angrenzenden nördlichen Rheinland-Pfalz hätte. Der OG-Rat erneuerte dazu auch seine Resolution von 2006.

Die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) plant, die AIZ zu verlegen. Nach Angaben einer Sprecherin wird ein Standort im Raum Bonn geprüft. Eine endgültige Entscheidung falle im Juni im GIZ-Aufsichtsrat. Hauptargument sei, dass ein Ausbau in Honnef vor dem Hintergrund der verschärften Hochwasserschutzverordnung nicht möglich sei.

"Ich erlaube mir, dieser Aussage zu widersprechen", schreibt Fehr an Niebel. So besitze das Land NRW gegenüber des Uhlhofes Flächen, ein Grunderwerb dürfte sich "als günstig erweisen". Fehr: "Dort ist genügend Platz und auch der Hochwasserschutz ist gewährleistet." Zwar befinde sich das Gelände im Außenbereich; doch würden der OG-Rat Rheinbreitbach und die VG-Verwaltung notwendiges Planungsrecht "nach Kräften unterstützen".

Fehr stellte Niebel nach Auftrag des OG-Rates Rheinbreitbach auch dessen Resolution von 2006 erneut zu. Darin heißt es: Speziell Rheinbreitbach wäre von einem Wegzug extrem betroffen; schließlich fänden von 7000 Wohnungs- und 9000 Hotelübernachtungen pro Jahr durch Seminarteilnehmer "rund 80 Prozent in Rheinbreitbach statt". Fehr: "Ohne die kontinuierlichen Reservierungen des Uhlhofes für Übernachtungen müssten Rheinbreitbacher Hotels schließen. Die Auswirkungen wären darüber hinaus in der gesamten Region deutlich spürbar."

Vor diesem Hintergrund hat Fehr nun auch die Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel (CDU) und Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) um Unterstützung für den Verbleib des Uhlhofes an seinem bisherigen Standort gebeten.

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