Feier in Bad Honnef Umjubelte Schützengala im Honnefer Kursaal

BAD HONNEF · Sebastianer und Rommersdorfer Schützen feiern gemeinsam bei ihrem Krönungsball ein rauschendes Fest. Dabei wird Manfred Limbach zum Ehrenmitglied des Rommersdorf-Bondorfer Bürgervereins ernannt.

Der Spielmannszug des TV Eiche und die Rheinbreitbacher Burgbläser ziehen gemeinsam ein – und bilden die Vorhut für die gekrönten Häupter der beiden Vereine.

Der Spielmannszug des TV Eiche und die Rheinbreitbacher Burgbläser ziehen gemeinsam ein – und bilden die Vorhut für die gekrönten Häupter der beiden Vereine.

Foto: Frank Homann

Auch die zweite „Schützen-Gala“ im Kursaal war Lebensfreude pur. Der gemeinsame Schützenball der Sankt Sebastianus-Schützenbruderschaft Bad Honnef von 1325 und des Rommersdorf-Bondorfer Bürgervereins sprengt einfach hergebrachte Dimensionen. Von außen war das Kurhaus in den Stadtfarben illuminiert, drinnen setzten tanzende Lichter besondere Akzente im prächtig geschmückten Saal. Ein rauschendes Fest für 400 Ballbesucher, durch das Organisator Benni Limbach gekonnt führte.

Der Spielmannszug des TV Eiche und die Rheinbreitbacher Burgbläser zogen gemeinsam ein – und bildeten die Vorhut für die gekrönten Häupter der beiden Vereine. Das war nicht ohne besondere Würze, hatten doch Vater und Sohn Behr beim jeweiligen Königsschießen den entscheidenden Treffer gelandet. Und so wurden das Rommersdorf-Bondorfer Königspaar Jürgen Behr und seine Frau Beate und das Sebastianer-Königspaar Daniel Behr mit seiner Königin Kira Hurrelmann sowie Prinz Bastian Siebertz und seine Prinzessin Jenny Steinbach aus Rommersdorf von der Festgesellschaft umjubelt. Es war ein länderübergreifender Abend: Aus Scheuren kam erstmals Königspaar Peter und Melanie Srol zur Gratulationscour, neben den Vertretern der Schützenvereinigungen des Siebengebirges.

Ein „Glücksfall“ für die Vereine

Nachdem Bad Honnef einst Kurort für gekrönte Häupter war, ist hier offensichtlich die Monarchie ausgebrochen. Als Bürgervereinschef August Heinen und Rolf Menzel, der Ehrenpräsident der Sankt Sebastianus-Schützenbruderschaft, die Laudatio auf ihre Regenten hielten, fühlten sich die Gäste wie am Königshofe. Jürgen Behr regiert nun zum zweiten Mal in Rommersdorf, nachdem er schon viermal die Königskette der Sebastianer trug. Und seine Frau Beate bildete überdies zusätzlich mit ihrem Bruder Thomas Steinmann 2016 das Königspaar. Von Junggesellenkönigin in Rheinbreitbach, Weinkönigin in Rhöndorf und Prinzessin in Rommersdorf gar nicht zu reden.

August Heinen scherzte: „Als Königin bringt sie soviel Erfahrung mit wie keine Zweite, denn Beate hat nur ein Hobby, Königin zu sein, deshalb wird sie auch Berufskönigin genannt.“ Sie – und auch ihren Mann Jürgen – nannte der Vorsitzende wegen ihrer selbstlosen Unterstützung einen „Glücksfall“ für die Vereine. Seinen Sohn Daniel meldete Vater Behr noch am Tag der Geburt bei den Sebastianern an. Und 2017 zeigte der Junior beim Schützenfest, dass auch er das Treffer-Gen in sich trägt. 2006 war er bereits Prinz. Seine damalige Prinzessin Kira nahm er sich nun auch zur Königin, denn seit ihrer ersten Regentschaft sind die beiden auch privat verbandelt.

Ein Lied für die Rommersdorfer Prinzessin Jenny

Königin-Vater Peter Hurrelmann hatte mit seinen Mitstreitern vom American Dream vum Rhing der KG Halt Pol eine besondere Überraschung auf Lager. Die Herren diesmal nicht im Tanzdress, sondern im Smoking sangen varietéreif das Lied „Prinzessin“ mit ihrem Solisten Dirk Schneider. Und diesen „Pur“-Hit widmeten sie Rommersdorfs Prinzessin Jenny, die im süßen Rosa strahlte. Denn sie ist Co-Trainerin der Halt-Pol-Herren. Speziell für sie tanzten auch die „Old Stars“ aus Selhof auf, in deren Reihen sie selbst steht.

Übrigens, die Prinzessin zierte ein neues Diadem. Das Prinzenpaar hat es dem Rommersdorf-Bondorfer Bürgerverein gestiftet. Und Herbert Breuer, der Bezirkspräses der Schützen, segnete das Schmuckstück an diesem rundum gelungenen Abend, der von der Band „The Helicopters“ musikalisch gestaltet wurde. Sebastianer-Präsident Stephan Elster überreichte im Kursaal dann auch noch dem Kogelkönig 2017, Florian Hambuch, den Pokal. Kurz vor Mitternacht erfreute „Dat Kölsche Rattepack“ mit kölschem Swing, ehe dann die „Urselefer Musikanten“ im Foyer zur langen After-Show-Party aufspielten.

Überraschung für den ehemaligen Vorsitzenden

Eine Überraschung gab es für ein Mitglied des Rommersdorf-Bondorfer Bürgervereins: Manfred Limbach traute seinen Ohren nicht, als Vorsitzender August Heinen und Benni Limbach den früheren Vorsitzenden ins Rampenlicht des Kursaals baten, um ihn zum Ehrenmitglied zu ernennen. Lang war die Laudatio, denn vielfältig sind die Verdienste des 62-jährigen Rommersdorfer Originals. Er engagierte sich bereits mit neun Jahren beim Technischen Hilfswerk, war als Knöppelchesjunge beim Spielmannszug des TV Eiche aktiv und übernahm mit 13 Jahren das Amt des Stabführers. Mit 25 wurde er in der Session 1980/81 jüngster Siebengebirgsprinz im ersten Dreigestirn für die Fidelen Freunde Postalia.

Später schloss er sich der KG Ziepches Jecke an und war als Kassierer, Sitzungspräsident und Erster Vorsitzender engagiert. Die Tanzgarde fördert er aus Überzeugung. Er war Schützenprinz des Rommersdorfer Bürgervereins, Jungschützenkönig in Rhöndorf und 1998 Schützenkönig von Rommersdorf-Bondorf. Über zwei Jahrzehnte war Manfred Limbach zweiter Vorsitzender des Bürgervereins. Und als der Vorsitzende plötzlich ausgeschieden war, übernahm er pflichtbewusst zunächst kommissarisch das Amt. Nachdem sich kein Nachfolger fand, wurde Limbach selbst Chef. Zusammengekommen sind so fast 40 Jahre Vorstandsarbeit. Mit der Ehrenmitgliedschaft erhielt Limbach den höchsten Titel des Bürgervereins. Nach einem Film über sein Engagement zeigte das Tanzcorps der KG Ziepches Jecke einen Tanz zu Ehren des neuen Ehrenmitglieds.

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