Am Menzenberg in Bad Honnef Stadt beantragt Finanzspritze für das Stadion

Bad Honnef · Der Honnefer Stadtrat hat den Förderantrag für die neue multifunktionale „Quartiersmitte Selhof“ auf den Weg gebracht. Ziel ist es, das Stadion am Menzenberg samt Umfeld zu sanieren.

Steter Tropfen höhlt den Stein: Dieses geflügelte Wort gilt für die Stadt Bad Honnef, wenn es um ein „Quartierszentrum Selhof am Stadion Menzenberg“ geht. Der Stadtrat beschloss in seiner jüngsten Sitzung, sich mit einem umfangreichen Konzept zu Sanierung und Aufwertung des Stadions um Fördermittel aus dem Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ zu bewerben. Der Bauausschuss legte nach und votierte einstimmig für die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplanes, der die eigentliche Sporthalle, den Sportplatz, die Nebenräume und die direkt angrenzenden Freiflächen beinhaltet.

Wie mehrfach berichtet, hatte sich die Stadt bereits 2017 mit dem Konzept um Fördermittel beworben. Ziel ist es, das Stadion am Menzenberg samt Umfeld zu sanieren und zu einer multifunktionalen „Quartiersmitte“ auszubauen. Unter anderem geht es darum, ein modernes Foyer anzubauen. Ein solcher Anbau, so die Verwaltung, wäre nutzbar nicht nur bei Sportveranstaltungen, sondern ebenso bei kulturellen Anlässen, für Vereine, Schule und Offene Ganztagsschule.

Volumen von rund 9,2 Millionen Euro

Auch die Außenanlagen stehen im Fokus sowie der Bau eines Parkdecks. Die Sporthalle bliebe erhalten. Wenn ein Parkdeck entsteht, könnte der städtische Parkplatz gegenüber dem Stadion bebaut werden; im Aufstellungsbeschluss ist dieses Areal nicht enthalten. Nicht inkludiert in das Gesamtkonzept ist der unterhalb des Stadions gelegene Hockeyplatz, für den bekanntermaßen ein eigener Aufstellungsbeschluss bereits gefasst worden ist.

Das Gesamtprojekt hätte ein Volumen von rund 9,2 Millionen Euro, wobei gut fünf Millionen Euro Eigenmittel beigesteuert werden müssten. Der Geschäftsbereichsleiter Städtebau, Fabiano Pinto, betonte, einerseits seien nicht alle Bausteine des Konzeptes – gemünzt war dies auf das Parkdeck – förderfähig. Angesichts des Gesamtprogramms – bundesweit stehen Mittel in Höhe von 100 Millionen Euro zur Verfügung, davon 21 Millionen in Nordrhein-Westfalen – sei es sicher ambitioniert, mit einem Volumen von gut neun Millionen Euro an den Start zu gehen.

Erster Anlauf gescheitert

Jedoch: Das Konzept sei so aufgebaut, dass auch einzelne Bausteine gefördert und umgesetzt werden könnten. Das wiederum hätte zur Folge, dass auch der jeweilige Eigenanteil der Stadt geringer ausfalle, so Pinto. Nicht zuletzt: Das Konzept entwickele seinen Charme vor allem in der Gesamtheit. Den integrativen Ansatz habe im Übrigen auch die Bezirksregierung gelobt und empfohlen, mit dem Konzept wieder ins Rennen zu gehen, wenn neue Förderprogramme aufgelegt würden.

Wie berichtet, war der Versuch, eine Finanzspritze für die neue „Quartiersmitte“ Selhof zu bekommen, im ersten Anlauf gescheitert: Beim „Investitionspakt soziale Integration im Quartier“ ging die Stadt 2017 leer aus. Nun also der zweite Versuch.

Neuhoff: Belastung möglichst abfedern

Gleichwohl hatten eine Reihe Mandatsträger Bauchschmerzen. So gab etwa Gabriele Clooth-Hoffmeister (Grüne) zu bedenken, bei den genannten Summen werde ihr mit Blick auf den städtischen Haushalt schon etwas unwohl. Immerhin habe die Stadt auch an anderer Stelle einiges auf der Agenda, etwa eine Million Euro Eigenanteil für die Umgestaltung der Insel Grafenwerth und andere Sanierungsprojekte. „Förderprogramme machen süchtig“, kritisierte gar Manfred Rauw (FWG). Und die Verwaltung sei dieser Sucht offenkundig erlegen.

Bürgermeister Otto Neuhoff hielt dagegen, es sei hinlänglich bekannt, dass das Stadion Menzenberg auch so ein Sanierungsfall sei, verbunden mit hohen Kosten für die Stadt. Jede finanzielle Entlastung wie durch Förderprogramme von Bund und Land sollten genutzt werden, um die Belastung möglichst abzufedern. Ähnlich argumentierte auch Hansjörg Tamoj (CDU): „Die Kosten für das Stadion kommen sowieso auf uns zu.“ Der Förderantrag ist jedenfalls auf dem Weg: Der Stadtrat folgte dem Antrag der Verwaltung einstimmig bei zwei Enthaltungen der FWG.

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