Interview: Sporthalle in Aegidienberg Sportstättenförderverein sucht Sponsoren

Bad Honnef · Mit einem symbolischen Spatenstich hat der Neubau der Zweifachturnhalle in Aegidienberg begonnen. Der eigens gegründete Förderverein um Claus Elbert rührt schon kräftig die Werbetrommel, um Geld für die Ausstattung einzuwerben.

Ehrlich, Herr Elbert: Haben Sie überhaupt noch damit gerechnet, dass die Sporthalle gebaut wird?

Claus Elbert: Viele haben sicher nicht mehr damit gerechnet, dass die Halle nach gut 20 Jahren der Diskussion noch realisiert wird. Ich selbst habe aber immer die Fahne hochgehalten, und ich habe auch daran geglaubt. In einem konkreten Fall habe ich sogar eine Wette darauf abgeschlossen – und einen gemütlichen Abend mit allem Drum und Dran gewonnen.

Wie wichtig war es, dass der Spatenstich jetzt erfolgt ist?

Elbert: Das war natürlich sehr wichtig, da die 500 000 Euro, die Joseph Bellinghausen der Stadt für die Halle geschenkt hat, bis Ende 2017 verbaut sein müssen. Es war also höchste Eisenbahn.

Und die Halle selbst, was bedeutet sie für den Sport und für die SFA?

Elbert: Bei der alten Halle handelt es sich um eine kleine Schulturnhalle, eine Einfachhalle. Das bedeutet, dass sie für eine Reihe Sportarten nicht geeignet ist, vor allem bei den Ballsportarten. Und natürlich reichen die Hallenzeiten auch sonst bei Weitem nicht aus. Die SFA nutzen schon lange drei Räumlichkeiten, darunter auch das Bürgerhaus, um ihre Angebote durchführen zu können. Nicht zuletzt wird die neue Halle ein Riesengewinn für den Schulsport und Sportveranstaltungen.

Beim Spatenstich wurde Wert darauf gelegt, dass eine Halle für Bad Honnef in Aegidienberg gebaut wird. Wie steht es um die Solidarität der anderen Vereine?

Elbert: Ursache für alle Überlegungen war, dass gerade in Aegidienberg Hallenzeiten fehlen. Das hat seinerzeit auch die Untersuchung der Sporthochschule, der Sportentwicklungsbericht 2011, deutlich gemacht. Trotzdem würden wir gerne alle Vereine einbinden, wenn es darum geht, bei der Ausstattung zu helfen. Das habe ich auch über den Sportverband so kommuniziert. Bislang, so ist mein Eindruck, ziert man sich da noch ein wenig. Gefreut hat mich, dass Vereinsvertreter auch aus dem Tal beim Spatenstich dabei waren und unsere Flyer verteilen wollen. Den SFA ist in jedem Fall wichtig: Wir wollen anerkennen, dass endlich eine vernünftige Sporthalle in Aegidienberg gebaut wird. Das werden wir dokumentieren, indem wir fleißig um Spenden werben.

Ganz unerfahren auf dem Gebiet ist der Förderverein ja nicht.

Elbert: Das stimmt, bereits bei der Neugestaltung des Sportplatzes in Rottbitze haben wir viel erreichen können. Die Voraussetzungen damals waren aber andere. Die Baukosten waren errechnet mit 650 000 Euro. Klar war, dass aus dem Konjunkturpaket II 450 000 Euro zur Verfügung standen, damit gab es also eine Finanzierungslücke von 200 000 Euro. 100 000 Euro hatte der Gesamtverein SFA angespart, weitere 100 000 Euro für den eigentlichen Platz sowie hernach 80 000 Euro für das Umfeld hat dann der Förderverein eingeworben. Die SFA haben damit 280 000 Euro für den Sportplatz aufgebracht. Jetzt stehen die Dinge natürlich etwas anders.

Und wie?

Elbert: Im Fall der neuen Sporthalle, die ja, auch mit Hilfe der großzügigen Bellinghausen-Spende, von der Stadt Bad Honnef finanziert wird, geht es nicht um Baukosten, sondern alleine um die Ausstattung. Wie viel Geld da benötigt wird, kann man jetzt noch nicht sagen. Ich erstelle gerade eine Liste, was alles gebraucht wird, das wird dann mit der Stadt abgestimmt. Alle Geräte und die Ausstattung werden übrigens von den Vereinen und für den Schulsport genutzt, da gibt es keine Trennung.

Es heißt, einige Geräte, etwa aus der alten Halle, werden wiederverwendet?

Elbert: Das ist richtig. Aber natürlich werden auch neue Geräte und Ausstattungsdinge gebraucht. Zum einen ist einiges in der alten Halle abgängig. Zum anderen: In der neuen Zweifachhalle gibt es nicht nur einen, sondern eben zwei Geräteräume, da braucht man also schon deshalb mehr. Zudem ist die Halle ja teilbar. Das bedeutet, dass parallel Nutzungen möglich sind. Und dann wäre es vielleicht auch sinnvoll, einen fahrbaren Basketballkorb anzuschaffen, um ihn in beiden Hallenteilen nutzen zu können. Wie gesagt, wir sind da gemeinsam mit der Stadt schon dran.

Wie lautet denn der Wunsch für Ende 2017?

Elbert: Natürlich dass die Halle Ende des Jahres fertig ist. Damit geht ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung.

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