Schlemmen mitten in den Weinbergen So waren die Drachenfelser Tafelfreuden in Rhöndorf

RHÖNDORF · Die zweite Auflage der „Drachenfelser Tafelfreuden“ lockt zahlreiche Besucher nach Rhöndorf. An langen Tischen genossen die Besucher Wein aus dem Siebengebirge und kulinarische Spezialitäten.

 Sitzplätze an den langen Tafeln waren heiß begehrt.

Sitzplätze an den langen Tafeln waren heiß begehrt.

Foto: Frank Homann

Edda Schürmann schwärmte. „Wir wohnen am Fuß des Drachenfels, aber wir kommen uns vor wie im Urlaub.“ Mit ihrem Mann Karl besuchte die Rhöndorferin die zweite Auflage der „Drachenfelser Tafelfreuden“. An der langen Tafel im Weinberg herrschte allseits gute Laune. Felix Pieper vom gleichnamigen Weingut hatte seine Drachenfels-Winzerkollegen – das Weingut Broel und das Weingut Haus im Turm – mit im Boot sowie das Einkehrhaus Waidmannsruh und das Restaurant Chamai, die Kulinarisches beisteuerten.

50 Biertischgarnituren waren für drei Tage auf dem oberen Weinbergweg aufgebaut worden, dazwischen die Weinstände und rollende Küchen. Das reichte für etwa 400 Besucher in einer „Schicht“, wobei natürlich das Publikum rotierte. Als es dämmerte, wurde die Lichterkette längs des Weges eingeschaltet. Eine Rhöndorferin meinte: „Eine unheimlich tolle Atmosphäre. Fantastisch ist, dass man Wein trinken kann, der hier angebaut wurde.“

Weinglas als Andenken

Robert vom Weingut Broel bot an seinem Stand einer unentschlossenen Besucherin zunächst eine Kostprobe an. Er hatte einen Rhöndorfer Gutswein, einen Tonschiefer-Riesling, eine feinherbe Scheurebe sowie eine Kerner Auslese im Ausschank. Die Besucher erwarben gegen einen Obolus ein Glas mit der Aufschrift „Drachenfelser Tafelfreuden“ und benutzten es während ihres Aufenthaltes, um es dann als Andenken mit nach Hause zu nehmen.

„Wir waren schon 2018 hier“, erzählten Karin Dobelmann und Thomas Keller aus Bonn. „Das ist eine Supersache. Ein Pluspunkt auch für die Speisen.“ Eine junge Frau aus Hessen holte gleich eine ganze Flasche Riesling. „Mein Freund ist heute nach Rhöndorf umgezogen, er steht bei den Flammkuchen an.“ So zeigte sich der Weinort den Neubürgern gleich von der besten Seite. Es gab keine Musik, die Besucher konnten sich ungestört unterhalten, lernten Banknachbarn kennen. Im Küchenbereich herrschte Hochbetrieb.

Auch die Rhöndorfer Weinkönigin in spe, Elisa de Sousa, war dort in Aktion. Endivien-Durcheinander mit Eifeler Schweinebauch oder mit Zanderfilet und Lachstartar waren aus der Küche von Clemens Chamai neben einer Fischsuppe zu haben. Daniel Grewe vom Einkehrhaus hatte sogar seinen Flammkuchenofen in den Weinberg transportiert. Serviettenknödel mit Pfifferlingen gab's und als Weltpremiere den neu kreierten Siebengebirgsfleischkäse.

Das Weingut Haus im Turm hatte drei Sorten im Ausschank: Simply, ein Cuvée vom Rivaner aus Rhöndorf, Weißburgunder vom Unkeler Weinberg des Gutes, aber auch von Gottfried, benannt nach Weingut-Chef Bernd G. Siebdrat.

Glücklich über den Zuspruch zeigte sich Initiator Felix Pieper. „Das Wetter ist grandios. Die Leute genießen die leckeren Weine, das gute Essen und die Aussicht.“ Er hatte etwa den Riesling aus der Domkaule und den Top-Riesling aus der Lage direkt unter dem Felsmassiv dabei. Und neu: der 2018er Riesling Septimontanium. Auch Winzer Bernd Blöser aus Oberdollendorf war gekommen. „Wir Winzer aus dem Siebengebirge halten zusammen.“

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