Abriss und Neubau So laufen die Baumaßnahmen der Bad Honnefer Gesamtschule

Bad Honnef · Bereits vor drei Jahren kündigte das Erzbistum Köln einen Neubau für die ehemalige Realschule Sankt Josef in Bad Honnef an. Mittlerweile sind die Arbeiten im Gange. Eine Übersicht der bisherigen Maßnahmen, Beschlüsse und künftigen Pläne.

Im Sommer 2014 legte das Erzbistum Köln als einer von zwei Interessenten in Bad Honnef ein Gesamtschulangebot vor. Im Sommer 2015 war alles unter Dach und Fach. Im November desselben Jahres genehmigte die Bezirksregierung Köln die Einrichtung einer Erzbischöflichen Gesamtschule. Erzbistum und Stadt schlossen eine Kooperationsvereinbarung.

Pläne im Fachausschuss

Das Kölner Erzbistum veranschlagte eine Investition von rund 30 Millionen Euro in eine 7000 Quadratmeter große barrierefreie Schule sowie eine Turnhalle mit rund 1700 Quadratmetern, die in der Zeit von 2017 bis 2019 errichtet werden soll. In einem gesonderten Punkt ging es im Planungsausschuss des Honnefer Stadtrates um das Vorhaben des Bistums, den heutigen Sportplatz für Wohnbebauung zur Verfügung zu stellen.

Baumaßnahmen der Bad Honnefer Gesamtschule
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Kritik der Anwohner

Laut Stadt sind die Außensportanlagen verzichtbar, da eine neue Sporthalle gebaut werde. Zudem solle mit der Bebauung ein Teil der Investitionskosten kompensiert werden. Geplant sei „nachfrageorientierter Wohnraum“. Doch an der Königin-Sophie-Straße regte sich schnell Widerstand gegen die Pläne für den Schulsportplatz. „Wir werden von unseren Rechten Gebrauch machen, um diesen Plan zu verhindern“, hieß es in einem Schreiben im Dezember 2016, das von 13 Anliegerparteien aus der Königin-Sophie-Straße unterschrieben wurde.

Diskussionsveranstaltung

Im Januar 2017 gaben Mitarbeiter der Stadt Bad Honnef und Vertreter des Erzbistums Köln als Schulträger weitere Informationen in einer Bürgerversammlung. Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes liegt laut Stadt zwischen Bismarckstraße, Rommersdorfer Straße und Krankenhausgelände. Die Sportfläche an der Königin-Sophie-Straße sei nicht Bestandteil des Plangebietes. Weiter informierte die Stadtverwaltung, dass für die Bauphase des Schulneubaus die Nutzung der Sportplatzfläche noch weiter gewährleistet werden müsse.

Bedingungen der Bebauung

Der Planungsausschuss legte auf Antrag von CDU, Bürgerblock und FDP unter anderem eine maximal zweigeschossige Bebauung und die Zufahrt über die Bismarckstraße fest. Ob es überhaupt zu einer Bebauung kommen wird, ist noch nicht entschieden.

Die Schulsituation in Bad Honnef

In den Vorjahren waren viele Versuche gescheitert, die Bildungslandschaft in Bad Honnef so weiterzuentwickeln, dass Kinder aller Begabungen am Wohnort ihren Abschluss machen können. Unter anderem scheiterte ein Sekundarschul-Versuch. Für eine Filiale der Gesamtschule Oberpleis fehlten Anmeldungen. Ein wichtiger Punkt war dabei die vorrangige Aufnahme von Kindern aus Bad Honnef.

Der Architektur Wettbewerb

Im April 2017 präsentierten das Erzbistum Köln als Schulträger, die Stadt Bad Honnef und das Büro Hausmann Architekten Aachen den Siegerentwurf für den Gesamtschulneubau. Projektleiter beim Bistum ist Thomas Pitsch. Der Zeitplan sieht den Abbruch von Tagungshaus und Schulkapelle ab Anfang 2018 vor, den Bau des neuen Schulgebäudes von 2018 bis 2020. Dann sollen der Abriss des alten Haupthauses und der Bau der Sporthalle an seiner Stelle erfolgen. Mit Blick auf den laufenden Schulbetrieb sollen lärmintensive Arbeiten in die Ferien verlegt werden.

Pläne des Erzbistums

Nicht tangiert von den Abrissarbeiten werden die denkmalgeschützte Villa Magdalena und der prägnante Baumbestand im nördlichen Teil des Areals; diese Fläche soll Schulhof werden. Der Schulbetrieb soll während der Bauzeit an Ort und Stelle aufrechterhalten werden. Darum soll zunächst der ans Krankenhausgelände angrenzende Teil abgerissen und dort neu gebaut werden. Wenn dieses Gebäude bezogen ist, soll der Altbau Platz machen für die Sporthalle.

Bessere Erschließung

Stadt und Bistum setzen darauf, bei der Erschließung des Schulgeländes bisherige Missstände zu beheben. Autostellplätze für Lehrer und Schüler sollen künftig über die Königin-Sophie-Straße erreichbar sein. Die Bushaltestellen bleiben bestehen, zudem ist an der Bismarckstraße eine zusätzliche Haltebucht geplant. Die Rommersdorfer Straße soll verbreitert werden, sodass gegebenenfalls Zweirichtungsverkehr möglich und das Krankenhaus somit von dort aus erreichbar wäre.

Ein Lernort, zwei Schulen

Nach den Sommerferien 2016 startete die Erzbischöfliche Gesamtschule im Gebäude von Sankt Josef an der Bismarckstraße. Der Schulträger der bisherigen Realschule ist ebenfalls das Kölner Erzbistum. In Form einer Bündelschule laufen vorübergehend beide Schulformen unter einem Dach weiter. Zum Schuljahresbeginn am 24. August 2016 kamen die ersten Fünftklässler der neuen Gesamtschule, parallel zu den Sechs- bis Zehntklässlern der Realschule, die 2021 endgültig ausläuft.

Aktuelle Bau- und Abrissmaßnahmen

In den vergangenen Wochen wurde die Interimsmensa auf dem Sportplatz errichtet, wie das Erzbistum und die Bauleitung berichten. Die Bestandsgebäude, die abgebrochen werden – Tagungshotel, Sporthalle, Schulaula, Schulmensa, Schulkapelle – wurden innen vollständig entkernt. Zu einem großen Teil ist der maschinelle Abbruch im oberirdischen Bereich erfolgt.

Arbeiten während der Ferien

Derzeit laufen die restlichen oberirdischen Abbrucharbeiten an der Sporthalle. Außerdem werden die Kellerräume und die Bodenplatten der abgebrochenen Gebäude für den weiteren Abbruch vorbereitet.

Die nächsten Schritte

Sobald alle Abbrucharbeiten erledigt sind, steht aus baulicher Sicht ab Herbst der Aushub der Baugrube auf dem Plan.

Zwischenbilanz

Bisher werden sowohl der Zeitplan als auch der Finanzplan laut Erzbistum eingehalten. Mit Nachbarn der Baustelle habe es bisher noch keine Schwierigkeiten wegen des Lärms gegeben. Im einzigen zur Baustelle hin gelegenen Klassenraum – die anderen Räume dort sind Fachräume – wurde eine Lüftungsanlage installiert, damit die Fenster während der laufenden Bauarbeiten geschlossen bleiben können.

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