Karnevalssitzung der kfd Sankt Anna Selef wird zum „petit Paris“

Selhof · Vom Kartoffelsack bis zur Haute Couture: Die Katholische Frauengemeinschaft Sankt Anna feierte ihre Karnevalssitzung im "Kurhaus Kaiser" mit einer eigenen Modenschau.

 Zum Brüllen komisch: Nicht nur französische Models, auch die Jacob Sisters holten die Selhoferinnen auf die Bühne.

Zum Brüllen komisch: Nicht nur französische Models, auch die Jacob Sisters holten die Selhoferinnen auf die Bühne.

Foto: Frank Homann

Oh, là, là: Im Saal Kaiser war französische Mode zu sehen. „Die Qualität ist einmalisch“, schwärmte Marita Eberweiser, die am Laufsteg die Models in Empfang nahm, mit französischem Akzent. Die Damen im rappelvollen „Kurhaus Kaiser“ bekamen bei der Karnevalssitzung der Katholischen Frauengemeinschaft Sankt Anna eine Menge Anregungen für ihr tägliches Outfit. Die Models seien direkt aus Paris zur Modenschau eingeflogen, „aus dem Mekka der Haute Couture“, meinte die „Direktrice“, die das Publikum im „Maison de la bourgoisie in petit Paris, in Selhof“, begrüßte. Einige der exklusiven Kreationen standen unter dem Motto „Sac“ – genial und doch einfach in der Schnittführung. „Das große Haus 'Sack-kre-kör' stellte eigens für diese Vorführung einige seiner besten Mannequins zur Verfügung.“

Und dann beschritten die Damen mit Stil den Laufsteg. Model Margret etwa präsentierte den „Sac de pommes de terre“, den Kartoffelsack mit Original-Kartoffel-Kette. Gertrud Balter kreuzte ganz in Blau samt elegantem Hut im Geldsack auf, Modell „Sac de monet“. Auch mit fast 92 Jahren zog das Selhofer Original eine ganz heiße Nummer ab. Viele tolle Stücke hatten die jecken Selefer Wiever aus dem Hut gezaubert. Köstlich das Lied der Dicken: „Langsam, langsam fing es an, langsam, langsam kam was dran, erst war’n es nur ein paar Pfund, plötzlich war’n wir kugelrund.“ Die „Mädels“ Birgit, Imelda, Gertrud und Margret spielten die Dicken perfekt.

Ob der Tanz an der Küste, eine Telefonberatung oder die Sketche „Heiratsvermittlung“, „Schäng und Johann“ oder „Hier stimmt was nicht“ – es stimmte einfach alles. Und immer wieder zündeten die Sitzungspräsidentinnen Marita Eberweiser und Lieselotte Zastrow Raketen für das Karnevalsteam, zu dem außerdem Birgit Stang, Gertrud Balter, Gudrun Gärtner, Imelda Bechtold, Margret Kölzer, Marianne Piederstorfer, Marion Kampler, Moni Hanowski, Beate Pöhler und Gudrun Gärtner zählten. Lieselotte Zastrow servierte als kritische Bürgerin Lokalkolorit. „Im Johr 3 der Ottokratie merke mer en Honnef: Alles koss immer mieh.“ Oder: „Et jov en Zick, do wor Selef su katholisch jepräch, mer woren fass als neue Vatikan em Jespräch, domols nom Kreech hätt der Kardinal Frings uns et KSI spendiert …“

Auch der Wegzug des KSI war nämlich ein Thema. Alles herrlich „selbstgemachter Karneval“. Lediglich die Rasselbande, de Huusmeister vum Bundesdach und das Tambourcorps „Frei weg“ waren Fremdkräfte. Aber auch die stammen ja aus Selhof.

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