Alternativen zum Eltern-Taxi Schulbusversorgung in Bad Honnef soll besser werden

Bad Honnef · Der Städtische Bildungsausschuss in Bad Honnef drängt auf Verbesserungen bei der Versorgung mit Schulbussen. Ihre Taktung soll auf die Unterrichts- und OGS-Zeiten abgestimmt werden.

Jede Menge Information zu verdauen galt es für die Mitglieder des städtischen Bildungsausschusses am Dienstag – noch dazu in einem Ratssaal, in dem offenbar die Heizung heruntergefahren war und es mächtig kalt wurde. Gleich zwei Eltern-Umfragen mit vielen Details rund um Schulwahl und Schulweg stellten die jeweiligen Initiatoren den Mandatsträgern vor. Der von Eltern oft genannte Wunsch, dass die Busfahrzeiten besser auf die Unterrichts- und OGS-Zeiten der Schulen angepasst werden sollen, mündete in einem Beschluss.

Wie berichtet, hatte der Stadtelternrat eine Online-Befragung zu den Themen Schulweg und Schulwahl durchgeführt. Eine der zentralen Aussagen nach Auswertung der 314 vollständig ausgefüllten Fragebögen: Was die Schulwegsituation angeht, brennt den Eltern eine Verbesserung beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) unter den Nägeln. Grund: Der Busverkehr ist unzureichend an die Schlusszeiten der Schulen und hier vor allem der Offenen Ganztagsschulen (OGS) um 16 Uhr angepasst. Das Elterntaxi sei oft die einzige Möglichkeit, hatte der Elternrat bei der Vorstellung der Umfrage-Ergebnisse im Januar betont (der GA berichtete).

Das Problem mit der ÖPNV-Anbindung sei hinlänglich bekannt, so Norbert Grünenwald, Fachbereichsleiter Schule im Rathaus. Man sei mit dem Kreis als zuständiger Stelle für den ÖPNV immer wieder im Gespräch und um Verbesserungen bemüht. Jedoch: Die Handlungsmöglichkeiten der Stadt seien begrenzt. Bessere Taktung oder zusätzliche Linienangebote seien möglich, kosteten aber viel Geld, das die Stadt nicht aufbringen könne. Dasselbe gelte für eigene Schulbusse.

Verwaltung soll Möglichkeiten prüfen

Der Ausschuss mochte das so nicht stehen lassen. „Dies ist kein Misstrauensvotum an die Verwaltung. Aber wir sollten konkret werden. Es gibt Handlungsbedarf bei der Schulwegversorgung“, sagte Hansjörg Tamoj (CDU). Britta Gerwing (FDP) wollte wissen, was Verbesserungen im ÖPNV kosten würden. Und auch Werner Seiffert (CDU) meinte, man solle die Bemühungen der Verwaltung mit einem Beschluss untermauern. Vor dem Hintergrund der Defizite, die durch die Befragung erneut deutlich geworden seien, soll die Verwaltung darum nun auf Verbesserungen beim Kreis pochen und schauen, inwieweit eigene Lösungen möglich und finanzierbar sind. Das beschloss der Ausschuss.

Interessante, wenn auch nicht immer überraschende Aufschlüsse bietet die Auswertung der Umfrage des lokalen Bündnisses „Hauptsache Familie“. Die Online-Befragung richtete sich an Honnefer Eltern, deren Kinder 2018 oder 2019 schulpflichtig werden und jene Eltern, deren Kinder 2018 oder 2019 auf eine weiterführende Schule wechseln. 451 Eltern wurden kontaktiert. 167 voll ausgefüllte Fragebögen kamen zurück, was einem Rücklauf von 37 Prozent entspricht.

Für zwei Konzepte gebe es eindeutige Voten, so die Initiatoren. So präferierten die Eltern einen Schulabschluss nach neun Jahren. Bei Grundschulen fand der jahrgangsübergreifende Unterricht „nur geringe Präferenz“. Die Hitliste der Wahlgründe führen das Schulkonzept und die pädagogische Ausrichtung an; wichtig sei die Förderung von Sozialkompetenz und Unterstützung bei Lernproblemen. Für Grundschuleltern seien die gute, sichere Erreichbarkeit der Schule wichtig. Wert gelegt wird auf kleine Klassen, verlässliche Hausaufgabenbetreuung, Ganztag an fünf Tagen, Betreuungsangebote auch in der Ferien, gute Elterninformation und ebensolche Zusammenarbeit.

Alle Ergebnisse der Umfrage des Bündnisses Familie unter www.familie-bad-honnef.de.

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