Ausstellung in Bad Honnef Schüler stellen ihre Bilder und Körperplastiken vor

Bad Honnef · Schüler der Konrad-Adenauer-Schule haben die Ergebnisse des Kunstprojekts „Wir sind alle gleich und wunderbar verschieden“ im Foyer der Stadtsparkasse vorgestellt. Die Ausstellung ist noch bis zum 9. Juni zu sehen.

Wenn Mietek Krzyzanowski an die heutige Zeit denkt, findet er keine positiven Worte. „Es ist das Jahr 2017. Und wir gehen auseinander.“ Was der Honnefer Künstler meint: Er sieht ein „Auseinanderdriften von Nationen und Kulturen“, der Umgang miteinander sei nicht mehr so friedlich und freundlich wie vor einigen Jahren. Doch Krzyzanowski, der 1987 mit seiner Frau aus Polen nach Deutschland flüchtete, will den Fokus verlagern: „Die Welt ist bunt, man muss es nur sehen wollen“, findet er und fügt an: „Kunst ist ein gutes Werkzeug, um dies zu verdeutlichen.“

Das hat die Konrad-Adenauer-Schule auch so gesehen, als der 57-Jährige seine Idee für eine Ausstellung mit Schülern vorstellte. Mit Kunstlehrerin Stephanie Paschold arbeiteten er und insgesamt 16 Jugendliche seit Beginn des Schuljahres an ihren Werken. Das Kunstprojekt wird unterstützt durch das Landesprogramm NRW „Kultur und Schule“.

Techniken der Malerei und Plastik

Ein klassischer Kunstunterricht war das jedoch nicht, sagen Krzyzanowski und Paschold. Sie zeigten den Jugendlichen der 9. und 10. Klasse verschiedene Techniken der Malerei und der Plastik, am Ende waren es die Schüler, die über das Ergebnis entschieden. „Ich habe das Spielfeld vorgegeben, er die Spielsachen und die Schüler die Regeln“, veranschaulichte Paschold, wie die Werke entstanden, die nun in der Stadtsparkasse Bad Honnef gezeigt werden. Lebensgroße Körperplastiken, gebaut aus Draht, Pappmaschee und Holz, bilden das Zentrum der Ausstellung in der Bank an der Hauptstraße.

Auf einer Figur haben die Künstler sich per Handabdruck verewigt, in verschiedenen Sprachen stehen darauf Wörter wie Freiheit, Gleichheit und Liebe, passend zum Motto des Projekts: „Wir sind alle gleich und wunderbar verschieden“. Bilder an Stellwänden ergänzen die Schau.

Frei machen von Ängsten und Vorbehalten

Der Weg zur Ausstellung sei durchaus „eine Herausforderung“ gewesen, erzählte Celine, die mit ihrem Bild von einem Baum Stärke und Persönlichkeit ausdrückt. Aus der Sicht von Kunstlehrerin Paschold sollten die Jugendlichen mit dem Projekt auch sehen, was sie können. „Malt, was ihr denkt und fühlt“, gab Krzyzanowski die Richtung vor. Die Schüler sollten sich frei machen von Ängsten, Vorbehalten und Zwängen. Gleichzeitig stand das Interkulturelle im Fokus, was schon dadurch gegeben war, dass die Schüler aus sechs verschiedenen Ländern stammen.

Es habe auch Rückschläge gegeben und eine gewisse Zeit der Eingewöhnung gebraucht, geben die Lehrerin und der Maler zu. Dann seien sie aber – ganz wie Krzyzanowski es hoffte – zusammengerückt. „Ich bin stolz auf meine Schüler“, sagte Paschold.

Die Ausstellung „Wir sind alle gleich und wunderbar verschieden“ ist bis Freitag, 9. Juni, in der Stadtsparkasse Bad Honnef zu sehen.

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