Beitrag zur Nachhaltigkeit Schüler bauen ein Insektenhotel in Bad Honnef

Bad Honnef · Das Netzwerk „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“ schafft Lebensräume für Insekten. Es ist ein erster Schritt zum Bienenweg, der im Zentrum und Aegidienberg entstehe soll.

„Summ, summ, summ, Bienchen summ herum“ – dieser Kinderliederklassiker ist zwar bei den Kleinen immer noch beliebt, aber leider alles andere als aktuell. Das Insektensterben nimmt weltweit dramatische Formen an, das Bienchensummen ist immer seltener zu hören.

Doch vielerorts entstehen kleine Insektenoasen, geschaffen von Menschen, die dem entgegenwirken wollen. Auch das Netzwerk „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“ hat sich mit dem Projekt „Bad Honnef summt“ zum Ziel gesetzt, eine insektenfreundlichere Umwelt zu schaffen. In den nächsten fünf Jahren will es in Bad Honnef-Stadt und Aegidienberg einen Bienenweg gestalten, der an Wildblumenwiesen, Insektenhotels oder Bienenstöcken vorbeiführen soll.

Gemeinsam mit Schülern der Drachenfelsschule in Niederdollendorf und von Schloss Hagerhof hat das Netzwerk ein Konzept erarbeitet und nun einen weiteren Schritt umgesetzt: ein Insektenhotel an der Bergstraße 2 unterhalb von Hohenhonnef. „Wir setzen mit diesem Projekt auf Synergieeffekte“, so Koordinatorin Maria-Elisabeth Loevenich: Sie hat die kreative Kooperation der Schulen mit der Stadt Bad Honnef, dem städtischen Abwasserwerk, der Internationalen Hochschule Bad Honnef, der Bad Honnef AG abgestimmt.

Mehr als 460 Wildbienenarten

Auf der Wiese sind zehn Schüler der Realschulklasse 10 von Schloss Hagerhof aktiv geworden. Schüler Max Amberti leitete das Projekt. „Wir haben das Bienenhotel selbst entworfen und dann jeden einzelnen Schritt der Umsetzung übernommen“, berichtete er. Gut drei Monate hätten die Hotelbauer an der Grundkonstruktion gesägt, geschraubt und sie lackiert. „Daran waren wir gut drei Stunden pro Woche beschäftigt“. Am Standort an der Waldwiese wurde ein Fundament aus Beton gegossen und das mehrstöckige Insektenhotel darauf installiert. Eingerichtet wurde es nach den Bedürfnissen unterschiedlicher Insektenarten. In den meisten Fällen werden Insektenhotels von Wildbienen besiedelt, die im Gegensatz zu Honigbienen keine Staaten bilden. Einige der mehr als 460 Wildbienenarten brauchen für ihren Nachwuchs Niströhrchen. Um diese zu schaffen, haben die Schüler hohle Pflanzenstängel gesammelt, Lehmwände gegossen und Löcher in Holzscheiben gebohrt.

Tatkräftig zur Seite standen ihnen Schüler der Klassen 5 und 6 der Drachenfelsschule. „Wir haben den Naturgarten Drachenparadies vor der Schule, deshalb haben die Kinder viel Erfahrung mit naturnahen Lebensräumen“, erklärte Cornelia Weiß, Betreuerin des Drachenparadies. Die Schüler der Drachenfelsschule pflanzten für das Bienenprojekt verschiedene Stauden in die Wiese. Auch das Dach der Hotelanlage wurde begrünt.

Philipp Siegel vom Fachdienst Umwelt und Stadtgrün forderte die Bürger auf, Hartröhren aus Schilf, Holz oder anderen Naturmaterialien für Nisthilfen zu sammeln und bei der Stadt abzugeben. Darüber hinaus wünschte er sich mehr Toleranz, wenn etwa Blühwiesen auf städtischem Gelände ausgesät würden. Denn oft kämen Beschwerden, wie das denn wieder aussähe und ob die Stadt nicht mähen könne, berichtete Siegel.

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