150-Jahr-Feier Rhöndorfer Bürgerverein will Weinbergweg wieder öffnen

RHÖNDORF · Ob der mittlere Weinbergweg aus Rücksicht auf ein brütendes Zippammerpaar weiter gesperrt bleiben muss, will der Vorstand des Bürgerveriens Rhöndorf mit Stadt und BUND klären. Zudem plant der Verein seine 150-Jahr-Feier.

Vor zwei Jahren feierte der Ort 300 Jahre Marienkapelle, im vergangenen Jahr wurde das Jubiläum 125 Jahre Café Profittlich begangen. Nun steht die Feier „150 Jahre Bürger- und Ortsverein“ an – die Rhöndorfer kommen aus dem Feiern nicht heraus. Bei der Jahreshauptversammlung des Vereins im Café Profittlich stellte Vorsitzender Alfred Höhler das Programm vor. Nach dem Maiansingen geht es bei Rhein in Flammen am Samstag, 5. Mai, mit dem Rheinuferfest unterhalb des Bellevue weiter.

Im Rahmen des Pfarrpatroziniums steht ein Sommerfest vom 29. Juni bis zum 2. Juli im Zeichen des Jubiläums. Am Kirmessonntag wird nach Messe und Prozession ein Festakt mit der Vorstellung der Festschrift stattfinden. Dann wird auch die frisch restaurierte Fahne des Katholischen Bürgervereins neu geweiht. Auf dessen Gründung 1868, im Zuge des Kulturkampfes, beruht das Jubiläum. Er fusionierte 1974 mit dem 1908 gebildeten Ortsverein Rhöndorf, der sich vor allem der Förderung des Fremdenverkehrs verschrieben hatte.

Schlemmen im Weinberg zum Jubiläum

Für die Aufarbeitung der arg ramponierten Standarte spendeten Rhöndorfer 66 Prozent der Kosten von rund 4700 Euro, wofür Kassiererin Marlene Barth in ihrem Bericht dankte. Ebenfalls aus Spenden wurde die neue Ortskennung am Rhein mit dem Schriftzug „Rhöndorf“ finanziert. Zum Jubiläumspaket gehört auch der „Lange Tisch in den Weinbergen“ am Samstag, 4. August, unterhalb des Ulanendenkmals. Mehrere Gastronomen servieren ein mehrgängiges Menü, Winzer sorgen für den Wein.

Die Mitglieder haben allerdings nicht nur das Feiern im Sinn. Das ging aus dem Rechenschaftsbericht von Alfred Höhler hervor. Die Kelterpresse am Pavillon wurde durch Hans-Friedrich Ueberbach und Klaus Sroke renoviert. Vereinsmitglieder hielten Frühjahrsputz, arbeiteten im Lehrweinberg und sammelten Müll. Kirmes, Martinszug und Weihnachtsmarkt wurden ebenso wie die Gastronomie-Ausstellung in der Heimatstube und Vorträge organisiert sowie Blumen für die Beete im Ort finanziert.

Keiner will die Zippammern stören

Thema bei der Versammlung war auch die Öffnung des gesperrten mittleren Weinbergweges. Sie scheiterte daran, dass der BUND auf die Existenz des letzten Zippammer-Brutpaares an diesem Ort aufmerksam machte. Ein Versammlungsteilnehmer nahm das Problem ganz pragmatisch: „Die Zippammer war vor dem Zaunbau da, sie hat den Zaunbau erduldet und den Hubschrauberlärm beim Zaunbau, sie erduldet den Verkehrslärm von der B 42 und die Raketen zu Silvester. Wenn die Mauer weg ist, dann stört das die Zippammer nicht.“

Die Mitglieder beauftragten den Vorstand, ein Gespräch mit Stadt und BUND-Vertretern zu organisieren. Dranbleiben soll die Vereinsspitze auch an der Frage des völlig verbuschten Hanges unterhalb des Ulanendenkmals. Auch der Zustand der ehemaligen Kleingärtnerparzellen ärgert Mitglieder. Jürgen Schellenberger: „Wenn man vom Mühlenweg aus über die Brücke geht, sind die Reste der Schrebergärten zu sehen. Das sieht dort grauenvoll aus.“

Ein Schmuckstück indes ist der Ziepchesbrunnen. Laut Peter Profittlich sind die Bauarbeiten abgeschlossen. Mit mehr als 4000 Euro Spenden, die er zum Betriebsjubiläum erhielt, wurde die Maßnahme finanziert. Kostenlos arbeiteten darüber hinaus Uli Schröder und Christian Panzer. Mit seiner Schwester Karla wird Peter Profittlich noch neue Fische für den Teich erwerben. Dann gibt es ein Einweihungsfest .

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