"Equal Pay Day" Referentin Ingeborg Wick sprach im Rathaus

BAD HONNEF · "Was zahlst du deiner Putzfrau?" Viele viel zu wenig, wusste Ingeborg Wick. Die Referentin sprach am "Equal Pay Day" im Rathaus über gerechte Löhne für Frauen. Gleichstellungsbeauftragte Iris Schwarz hatte am internationalen Tag für Entgeltgleichheit zwischen Mann und Frau zum Vortrag und zur Diskussion mit der ehrenamtlichen Mitarbeiterin des Südwind-Instituts im Fachbereich "Frauen und Weltwirtschaft" eingeladen.

Schwarz sagte: "Seit 2009 errechnet sich das Datum des Equal Pay Day aus aktuellen Zahlen des statistischen Bundesamtes. Demnach ist es der Tag, bis zu dem Frauen im Schnitt länger arbeiten müssen, um rein rechnerisch genauso viel Geld verdient zu haben wie Männer bereits am Ende des Vorjahres. Dieser Entgeltunterschied beträgt leider immer noch 22 Prozent."

Einige Fallbeispiele machten betroffen. Da war Tamara aus der Ukraine, die als Au-pair-Mädchen die beiden Söhne von Ursula betreute und den Haushalt besorgte. Aber während Ursula ihre Karriere vorantrieb, erhielt Tamara auch noch nach zehn Jahren ihr Taschengeld wie einst als Au-pair. Wick: "In über vier Millionen Haushalten gibt es Hausangestellte, meist sind es Frauen. Zu über 50 Prozent sind es Migrantinnen. Nur in 226.000 Fällen sind die rund vier Millionen Hausangestellten angemeldet. 80 Prozent sind im Niedriglohnniveau angesiedelt."

Das reiche bei Vollbeschäftigung zu einem Lohn von lediglich 941 Euro im Monat. Ingeborg Wick sprach die Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn, Rechtsschutz für Migranten oder auch die Frage, ob ein Verbot von Minijobs zur Lösung der Problematik beitragen kann, an. In der Diskussion schilderte eine Migrantin, wie sie von ihrem anfangs kärglichen Verdienst ihren beiden Neffen in der Heimat das Studium finanziert habe. Der Preis dafür war das schlechte Gewissen, weil sie deshalb ihren kranken Eltern nicht persönlich zur Seite stehen konnte.

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