Gelände in Rommersdorf Politik hält an Bauplänen an der Villa Schaaffhausen fest

Bad Honnef · Der Bebauungsplan für das Gelände in Rommersdorf wird nach Änderungen erneut offengelegt. Die Anwohner haben weiterhin Bedenken an den Plänen für die Villa Schaaffhausen.

Es sei gewissermaßen eine „kleine Ehrenrunde“, sagte Stadtplaner Dirk Wiehe im Planungsausschuss. Der beschloss jetzt bei einer Gegenstimme sowie einer Enthaltung, den Bebauungsplan für das Gelände der Villa Schaaffhausen ein weiteres Mal öffentlich auszulegen, unter anderem, da noch ergänzende Festsetzungen etwa für den Artenschutz nötig seien. „Im Kern ändert sich nichts“, so Wiehe.

An der grundsätzlichen Haltung der Politik zu dem Projekt wurde dann auch nicht gerüttelt. Das Verfahren, das Baurecht für Flächen hinter der denkmalgeschützten Villa zum Ziel hat, geht mit Stimmen von CDU, SPD, FDP, Bürgerblock und Teilen der Grünen weiter seinen Gang. Und das zum unveränderten Ärger von Anwohnern. Eine Reihe von ihnen verfolgte die Diskussion im Rathaus.

Drei zweigeschossige Gebäude geplant

Wie berichtet, plant ein Investor, am Finkenpfad drei zweigeschossige Gebäude mit jeweils acht Wohnungen zu errichten. Zur Unterbringung von 42 Parkplätzen ist eine Tiefgarage geplant. Das Gelände, so Dirk Wiehe im Ausschuss, befinde sich mittlerweile im Eigentum des Investors. Zuvor hatte es dem Erzbistum Köln gehört und war in Erbpacht vergeben. Gegen die Pläne, die im Laufe des langen Beratungs- und Planungsprozesses auch schon reduziert worden waren, gab es von Anfang an Widerspruch, etwa von der „Interessengemeinschaft Rommersdorfer Bürger“. Der Entwurf des Bebauungsplanes hatte zur Jahreswende 2017/18 öffentlich ausgelegen.

13 Stellungnahmen von Privatpersonen sowie sechs Stellungnahmen von Behörden waren eingegangen. Eines der Hauptargumente der Anwohner gegen die Pläne bleibt die steigende Verkehrsbelastung. Diese könne das historisch gewachsene Rommersdorf nicht verkraften, so mehrere Stellungnahmen. Auch sorge man sich um das soziale Leben auf den Dorfstraßen. Nicht zuletzt wird befürchtet, dass dem Stellenwert des zu sanierenden Denkmals Villa Schaafhausen nicht genügend Rechnung getragen wird.

Gegenstand des Durchführungsvertrages

Die Verwaltung hielt entgegen, es habe unter anderem eine umfangreiche Abstimmung mit dem Denkmalschutz gegeben; das Amt für Bodendenkmalpflege hatte dazu den Hinweis gegeben, dass noch vertiefende Untersuchungen nötig seien. Die Sanierung der Villa sei zudem Gegenstand des Durchführungsvertrages, der vom Ausschuss ebenfalls gebilligt wurde.

Manfred Rauw (FWG) hielt entgegen, die Einwände zu Verkehrsführung, Entwässerung, Denkmalschutz seien von der Verwaltung nicht ausreichend gewürdigt worden; ein Normenkontrollverfahren sei möglich. Seinem Antrag, das Verfahren einzustellen, folgte der Ausschuss allerdings nicht.

Hansjörg Tamoj (CDU) erinnerte an das lange Verfahren, in dem sukzessive Verbesserungen erzielt worden seien. Die Massivität der Bauten sei gegenüber früheren Plänen „sehr zurückgenommen“, erinnerte er an Vorhaben auch anderer Bauinteressenten. Zugleich sei eine Sanierung der Villa nur möglich, wenn eine Gegenfinanzierung gegeben sei.

Alternative ist Verfall der Villa

Tobias Karsten (SPD): „Wir haben uns das nicht leicht gemacht. Aber die Alternative ist der Verfall der Villa.“ Und Burkhard Hoffmeister (Grüne): „Wir wollen, dass die Villa saniert wird, und dafür braucht es ein gewisses Kapital. Und die Sanierung wird in rasendem Tempo auch immer teurer.“ Sein Fraktionskollege Klaus Wegner schränkte ein, die Verkehrsführung entspreche nicht den Erfordernissen des Ortes und enthielt sich am Ende der Stimme.

Zum Durchführungsvertrag, der neben der Denkmalsanierung auch den öffentlichen Zugang zum Park auf dem Privatgelände regelt, sagte Tamoj: „Dieser Vertrag ist außergewöhnlich. Das hat die Verwaltung richtig gut gemacht.“

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