Lesefestival Käpt'n Book Oliver Pautsch zu Gast in Bad Honnef

Bad Honnef · Ganz abseits der digitalen Welt stand das Lesen einmal mehr im Mittelpunkt der Stadtbücherei in Bad Honnef. Im Rahmen des rheinischen Lesefestivals „Käpt'n Book“ las Oliver Pautsch Kindern der Löwenburgschule aus seinen Büchern vor.

Das rheinische Lesefestival Käpt'n Book findet in diesem Jahr bereits zum 15. Mal statt. Vom 30. September bis 15. Oktober können Interessierte in Bonn und der Region an Autorenlesungen, Familienfesten, Kino, Theater und Workshops teilnehmen. Zum zweiten Mal ist nun auch die Bad Honnefer Stadtbücherei als Austragungsort vertreten. Finanziert wurde die Autorenlesung in Kooperation mit den Fördervereinen der Stadtbücherei sowie der Löwenburgschule.

Erika Fenkes, Vorsitzende des Fördervereins der Stadtbücherei, freute sich sichtlich über die erneute Austragung in der Bücherstube und den Spaß der Kinder. „Die Lesung von Herrn Pautsch war sehr lehrreich und ich hoffe, dass der Lesespaß nun neu entfacht wurde“, sagte Stephanie Eichhorn, Leiterin der Stadtbücherei, mit einem breiten Lächeln.

Die dritte Klasse lauschte gebannt, als der 52-Jährige einige Kapitel aus dem Rätselkrimi „Drachenjagd am Höllenfluss: Geheimakte T-Rex“ vortrug. „Diese Geschichte hat einen wahren und einen ausgedachten Teil. Wahr ist, dass Barnum Brown vor gut 100 Jahren einen Unterkiefer des berühmten Tyrannosaurus rex (T-Rex) in Wyoming fand. Dazu erfunden habe ich dann die Geschichte von Max und seiner geheimnisvollen Expedition“, leitete Pautsch ein.

Spiel mit Fakten und Fiktion

In seinem Buch spielt er mit Fakten und Fiktion, um den Kindern historische Tatsachen auf spannende Art und Weise zu vermitteln. Der Rätselkrimi handelt von Max, einem zwölfjährigen Jungen, der in einem 412 Seelendorf in den USA lebt. Später soll er einmal den Einkaufsladen seines Vaters übernehmen, aber bis dahin hat er noch etwas Zeit.

So kommt es eines Tages dazu, dass eine seltsame Expeditionsgruppe, genannt die „Drachenjäger“, in der Nähe des Dorfes nach Fossilien sucht. Wild entschlossen begibt sich Max auf eine Reise ins Ungewisse zu den sagenumwobenen Dinosaurierknochen und wird darüber hinaus auch noch Zeuge eines Verbrechens.

Der aus Hilden stammende Schriftsteller unterstrich seine vorgelesenen Worte stets mit Gesten und lieferte weiterführende Fakten und Erklärungen zum Thema. Am Ende jedes Kapitels erwartete die Kinder eine Rätselfrage, die das Gelesene noch einmal vertiefte. Aber auch diese kleinen Hürden wurden von den Kindern mit Bravour gemeistert. Nach dem Vorlesen hatten die Kinder dann noch Zeit, Fragen an den Autor zu stellen.

„Lügen ist Bestandteil meines Jobs"

Auf die Frage eines Kindes: „Wie bist du auf die Idee gekommen, Schriftsteller zu werden?“ antwortete Pautsch, dass sein Vater schuld sei. Er habe sich mit ihm Pippi Langstrumpf im Kino angesehen. Als der Vater dann sagte, dass es zu den Filmen auch tolle Bücher gebe und anschließend mit seinem Sohn in die Bücherei ging, war die Lesefreude sofort entfacht. „Wenn ich selbst gerne Bücher lese, dann würde ich sie auch gerne schreiben“, beschreibt der Autor seine Motivation. Dabei möchte er den Spaß an Geschichten und am Lesen, die er selbst empfindet, an die nächste Generation weitergeben.

Worin seine Aufgabe konkret bestehe, erklärte Pautsch folgendermaßen: „Lügen ist Bestandteil meines Jobs. Genauer gesagt erfinde ich Geschichten. Dabei baue ich häufig Dinge ein, die ich selbst erlebe oder die in meinem unmittelbaren Umfeld geschehen und mich zum Denken anregen.“

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