Arbeit über Moskaureise Oberpleiser gewinnt Konrad-Adenauer-Schülerpreis

RHÖNDORF · Der erster Platz des Konrad-Adenauer-Schülerpreises geht an den Oberpleiser Schüler Nathan Dieckmann. Der Gymnasiast punktete mit seiner Arbeit über die Moskaureise des ehemaligen Bundeskanzlers.

Die Gewinner Peter Steinke (vorne, v.l), Antonia Schulte und Nathan Dieckmann bei der Preisverleihung im Adenauerhaus.

Die Gewinner Peter Steinke (vorne, v.l), Antonia Schulte und Nathan Dieckmann bei der Preisverleihung im Adenauerhaus.

Foto: Frank Homann

Nathan Dieckmann ist Vorsitzender der Jungen Union Königswinter und stark an Politik interessiert. Jetzt wurde der 18-jährige Schüler des Gymnasiums Oberpleis für die beste Arbeit beim Wettbewerb um den Konrad-Adenauer-Schülerpreis ausgezeichnet. Zum achten Mal hatte die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus dazu aufgerufen, Facharbeiten der Jahrgangsstufe Q 1, die sich mit der Vita des ersten Bundeskanzlers oder mit der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in der Ära Adenauer befassen, einzureichen. Die Geldpreise zwischen 250 und 100 Euro für die drei Erstplatzierten stiftete wie immer der Lions-Club Rhein-Wied.

Staatssekretär a. D. Manfred Speck, der Vorsitzende des Vorstands der Stiftung, überreichte in Adenauers guter Stube den Gewinnern die Preise. Auf Rang zwei landete Antonia Schulte von der Maria-Kahle-Gesamtschule Bonn und auf dem dritten Platz Peter Steinke vom Bonner Carl-von-Ossietzky-Gymnasium. Geschäftsführerin Corinna Franz betonte im Kreis der Gewinner, ihrer Lehrer und Eltern: „Der Preis soll die Beschäftigung mit Leben, Wirken und Vermächtnis Konrad Adenauers anregen und fördern.“

Im Kontext der Zeit

Wie gut das den drei prämierten Schülern gelungen war, machten Manfred Speck und Museumspädagogin Claudia Waibel, die den Wettbewerb betreute, bei der Ehrung deutlich. Dieckmann hatte Adenauers Moskaureise 1955 als Thema gewählt und wurde für seine gute Recherchearbeit im Archiv des Adenauerhauses gewürdigt. „Er hat sehr gute Zitate ausgesucht.“ Und der Aufbau seiner Arbeit sei sehr stringent und logisch.

Der Schüler habe die wichtigsten Fakten wie die Ausgangslage vor der Reise und die Vorüberlegungen der deutschen Delegation auf den Punkt dargelegt – und dies im Kontext der Zeit. Speck: „Nathan Dieckmann arbeitete sehr differenziert. Es gelang ihm stets sehr gut, das Tableau der Beweggründe aufzufächern und alle Überlegungen innerhalb des Aushandlungsprozesses, mit allen Argumenten für und wider, ausgewogen darzulegen.“

Was von Adenauer im Kölner Stadtbild geblieben ist

Schulte stellte Adenauer als Kölner Oberbürgermeister und modernen Stadtgestalter mit Prägekraft vor. Und Steinke hatte gefragt, was von OB Adenauer im heutigen Kölner Stadtbild geblieben ist. Die Gesamtschülerin erläuterte dabei mehrere Infrastrukturprojekte Adenauers in deren Kontext – so zum Beispiel die Relevanz der Kölner Messe für die Wirtschaft. Manfred Speck: „Sie erfasste dabei auch das ganzheitliche Konzept Adenauers als Stadtgestalter mit den Teilbereichen Ökonomie, Ökologie und Gesundheitsförderung sowie die Nachhaltigkeit dieser Maßnahmen.“

Und Steinke wurde für die klare Struktur seiner Arbeit gelobt. Speck: „Der Grundgedanke, die Wirkung der Kölner Projekte bis heute zu überprüfen, ist sehr interessant und hochaktuell. Besonders das Kapitel zum Grüngürtel ist ihm sehr gut gelungen. Er erfasste dabei sehr gut die verschiedenen Teilaspekte dieser Maßnahme in ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht.“

"Sehr beeindruckend"

Die Jugendlichen betonten, dass sie es nicht bereut hätten, viel Zeit in diese Aufgabe gesteckt zu haben. „Ich habe dabei das wissenschaftliche Arbeiten gelernt“, meinte der Sieger. Und: „Wie Konrad Adenauer seine Entscheidungen abgewogen hat, war sehr beeindruckend.“ Sehr berührend wirkte auf Dieckmann , der die Offizierslaufbahn einschlagen und Geschichte studieren möchte, die Situation der Kriegsgefangenen, deren Freilassung Adenauer bei seiner Moskaureise bewirkte. Auch mit seiner Persönlichkeit punktete Adenauer. Schulte: „Er war ein Visionär, dieser Weitblick hat mich fasziniert. Er hat früh auf den Erhalt der Natur gesetzt. Adenauer war ein Glücksfall für Köln.“

Das sah auch Steinke so. Und Dieckmann sagte: „Solch eine Identitätsfigur müsste es heute wieder geben.“ Hellmuth Buhr, der Vorsitzende des Fördervereins der Lions, brachte frohe Kunde über die weitere Förderung des Wettbewerbs mit: „Das ist unser bisher längstes Projekt. Wir machen weiter. Sie haben die zehn Jahre sicher!“

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