Kommentar Notwendiges Übel

Der Frust der Menschen über den Wegfall eines Teils der Wanderwege unterhalb des Siegfriedsfelsens durch den Bau des Schutzzauns ist verständlich.

Natürlich ist es bitter, dass nicht nur der obere Weinbergweg wegfällt, sondern auch ein Teil des mittleren, so dass Spaziergänger gezwungen sind, einen großen und aufgrund der vielen Stufen beschwerlichen Umweg zu nehmen. Besonders, wenn man nichtsahnend in die Sackgasse gelaufen ist und dann der Weg versperrt ist.

Andererseits stellt sich die Frage nach den Alternativen. Dass der Zaun an dieser Stelle stehen muss, soll er denn eine Schutzfunktion haben - darin sind die Experten einig. Das war auch im Vorfeld klar und wurde kommuniziert. Doch viele Bürger halten den Zaun an sich für überflüssig - schließlich ist noch nie jemand zu Schaden gekommen.

Dass die Verantwortlichen diesem Argument nicht folgen können, liegt aber auf der Hand. Denn man stelle sich vor, es würde tatsächlich etwas passieren. Sofort stünde der Vorwurf im Raum, man habe Menschen sehenden Auges ins Verderben wandern lassen. Von der Frage der Haftung in einem solchen Fall ganz abgesehen, schließlich sehen offizielle Gutachten eine "akute Stein- und Blockschlaggefahr".

Daher ist und bleibt der Zaun das, was er immer war: ein notwendiges Übel.

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