Brodeßer und Quadflieg an der Spitze Neues Führungsduo für Feuerwehr in Bad Honnef

Bad Honnef · Kurz vor Weihnachten haben Frank Brodeßer und Frank Quadflieg von Bürgermeister Otto Neuhoff ihre Ernennungsurkunde erhalten: Seitdem sind die beiden auch offiziell die neue Führungsspitze der Freiwilligen Feuerwehr in Bad Honnef.

 Natürlich schwindelfrei: Der neue Feuerwehrchef Frank Brodeßer im Rettungskorb der Drehleiter – 32 Meter über Bad Honnef.

Natürlich schwindelfrei: Der neue Feuerwehrchef Frank Brodeßer im Rettungskorb der Drehleiter – 32 Meter über Bad Honnef.

Foto: Frank Homann

Hinter Frank Brodeßer liegen ereignisreiche Tage. Kurz vor Weihnachten reiste er gemeinsam mit drei weiteren Mitgliedern der Planungsgruppe nach Ulm, um die neue Drehleiter für die Freiwillige Feuerwehr Bad Honnef abzuholen. Drei Tage waren für die kaufmännische Abwicklung und eine erste Einweisung in das hochkomplexe Fahrzeug erforderlich, bevor es für die Männer wieder auf den Heimweg ging. Für Brodeßer war das sozusagen sein erster Großeinsatz in neuer Funktion: Seit Mitte Dezember ist der 44-jährige Stadtbrandinspektor Chef der Bad Honnefer Feuerwehr. Ihm zur Seite steht Brandoberinspektor Frank Quadflieg.

Bei der letzten Sitzung des Bad Honnefer Stadtrats in diesem Jahr überreichte Bürgermeister Otto Neuhoff – qua Amt Chef der Freiwilligen Feuerwehr – den beiden ihre Ernennungsurkunde. Damit wurde auch offiziell ein neues Kapitel für die Bad Honnefer Wehr aufgeschlagen, die auf alles andere als ruhige Zeiten zurückblickt: Anfang des Jahres war ihr langjähriger Chef, Torsten Budde, nach internen Differenzen zurückgetreten; kommissarisch hatte dessen Stellvertreter, Franz-Josef Tix, die Leitung übernommen. Tix wiederum hatte sich nicht erneut für das Amt zur Verfügung gestellt. Ein Grund: Er wollte einer neuen Führung Platz machen. Bei der Wehrversammlung Ende November war die Wahl dann endgültig auf Brodeßer und Quadflieg gefallen.

„Es gilt jetzt, einen Schlussstrich unter das Vergangene zu ziehen und nach vorne zu schauen“, sagt Brodeßer. „Mein Ziel ist ein echter Neuanfang.“ Er habe sich gründlich überlegt, ob er den Posten übernehmen wolle. „Ich arbeite ja ganz regulär als Leiter einer Dienstgruppe in der Leitstelle der Bonner Berufsfeuerwehr“, sagt der vierfache Vater. Ein solches Ehrenamt zusätzlich zu übernehmen, funktioniere daher nur, „wenn einerseits die Familie mitspielt und man andererseits einen vernünftigen Fachdienst im Rücken hat, der einem die Verwaltungsarbeit abnimmt“.

Beide sind seit ihrer Jugend bei der Feuerwehr

Brodeßer wie auch Quadflieg sind seit ihrer Jugend Feuerwehrmänner. Brodeßer trat 1987 in die Jugendfeuerwehr Bad Honnef ein, vier Jahre später wurde er zu den Aktiven überstellt. Seit 1993 arbeitet er bei der Berufsfeuerwehr in Bonn, seit zwölf Jahren in der Leitstelle und seit rund zwei Jahren als Dienstgruppenleiter. „Ich habe halt damals einfach mein Hobby zum Beruf gemacht“, sagt er und grinst verschmitzt.

Sein Stellvertreter Quadflieg ist seit 1982 bei der Wehr im Einsatz: Der 53-jährige Vater zweier erwachsener Kinder trat mit 18 Jahren der Freiwilligen Feuerwehr Bad Honnef bei, wurde 1988 stellvertretender Löschgruppenführer der Löschgruppe Mitte. 1996 übernahm der Elektrotechniker und Leiter eines Kalibrierlabors für Leistungs- und Energiemesstechnik die Führung der Löschgruppe bis 2013. Dann ließ er sich in diesem Jahr überzeugen, erneut Verantwortung an der Seite von Brodeßer zu übernehmen. „Gerne“, wie er sagt. Obgleich beide auch mit großem Respekt an die neue Aufgabe herangehen. „Man übernimmt an dieser Stelle ja die Gesamtverantwortung“, sagt Brodeßer. „Das schreckt viele vielleicht auch ab.“

Seine Aufgabe sieht das neue Führungsduo in den kommenden Monaten vor allem darin, das Wir-Gefühl innerhalb der Wehr, die aus den Löschzügen Bad Honnef und Aegidienberg, der Löschgruppe Rhöndorf und der Jugendfeuerwehr besteht, wieder zu stärken. Eine gute Gesprächskultur gehöre dazu, aber auch vermehrt Übungen und eine Ausbildung auf einheitlichem Niveau. Weitere Projekte, die anstehen, sind die Erarbeitung des Brandschutzbedarfsplans und mittelfristig der Umbau der Wache an der Selhofer Straße.

Und schließlich will auch die neue Drehleiter in Betrieb genommen werden. „Dass das alles so geklappt hat, haben wir auch Torsten Budde zu verdanken, der die Gesamtplanung bei dem Projekt hatte“, sagt Brodeßer. Bis Ende Februar werden die Wehrleute nun für den Einsatz mit dem Fahrzeug geschult, erst danach wird die neue Drehleiter bei Bedarf zum Einsatz kommen und die alte – Baujahr 1998 – verkauft. Im April wird das neue Schmuckstück eingeweiht: „Und zwar mit einem Feuerwehrfest am Sonntag, 15. April“, verrät Brodeßer. Auch die kommenden Wochen bleiben also ereignisreich.

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