Stadtentwicklung in Bad Honnef Neuer Förderantrag für das Stadion Menzenberg

Bad Honnef · Um das Stadion am Menzenberg aufzuwerten und seine Umgebung zu einem attraktiven Wohnviertel zu machen, bewirbt sich die Stadt Bad Honnef um Fördermittel des Bundes.

Einen neuen Anlauf will die Stadt Bad Honnef starten, um Fördermittel für das Stadion Menzenberg zu erhalten. Die Verwaltung hat vorsorglich einen Antrag auf Bundesmittel aus dem Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ auf den Weg gebracht, um Fristen zu wahren. Ziel ist es, das Stadion samt Umfeld zu sanieren, zu modernisieren und zu einer multifunktionalen „Quartiersmitte“ auszubauen.

Der Stadtrat muss sein Okay geben, damit das Antragsverfahren weitergehen kann. Das Gesamtprojekt hätte ein Volumen von gut 9,2 Millionen Euro, heißt es in der Vorlage zur Ratssitzung an diesem Donnerstag, wobei gut fünf Millionen an Eigenmitteln beigesteuert werden müssten.

Ein ehrgeiziger Plan, der laut Stadtverwaltung aber so aufgebaut ist, dass auch einzelne Bausteine umgesetzt werden könnten und jeder für sich eine Aufwertung des Areals darstellen würde. „Mit einem geschätzten Umfang von 21 Millionen Euro für Nordrhein-Westfalen handelt es sich um ein begrenztes Förderprogramm. Trotzdem empfiehlt die Verwaltung eine Bewerbung, da auch eine Unterstützung von Teilaspekten hilfreich wäre“, so die Erläuterung in der Sitzungsvorlage.

Das Projekt könnte auch in Teilen umgesetzt werden

Insgesamt stellt der Bund in dem Programm 100 Millionen Euro zur Verfügung. Antragsberechtigt sind nur Kommunen; gefördert wird im Erfolgsfall mit bis zu 45 Prozent. Der Förderaufruf des Bundes lasse es zu, das Projekt ganz oder in Teilen zu unterstützen, so die Stadt.

Wie berichtet, war der Versuch, eine Finanzspritze für die neue „Quartiersmitte“ in Selhof zu bekommen, im ersten Anlauf gescheitert: Beim „Investitionspakt soziale Integration im Quartier“ ging die Stadt 2017 leer aus. Aber, so die Verwaltung: Zugleich erhielt sie ein Lob für den integrativen Ansatz des Konzeptes seitens der Bezirksregierung als Vertreterin des fördernden Landes sowie den Tipp, es bei anderen Förderprogrammen zu versuchen.

Den Antrag hat die Stadt fertig. Schließlich hatte man ein umfassendes Konzept in der Schublade – ein großer Vorteil, denn der Zeitraum von der Veröffentlichung des Projektaufrufes Ende Juli, also mitten in der Sommerpause, bis zum Fristende zur Einreichung von Projektskizzen in der ersten Septemberwoche war knapp bemessen.

An diesem Donnerstag läuft die Abgabefrist ab

Letzter Termin für die Nachreichung der Unterlagen inklusive eines Ratsbeschlusses ist der 20. September – der Donnerstag, an dem der Rat tagt. „Im positiven Fall muss im Anschluss an die Sitzung der Beschluss umgehend an das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung übermittelt werden“, schreibt die Verwaltung zu ihrem Beschlussvorschlag.

Die Entscheidung, welche Kommune mit welchem Betrag gefördert wird, soll laut Förderaufruf übrigens noch in diesem Jahr fallen. Die Verwaltung führt aus, bei dem Gesamtkonzept für die Quartiersmitte handele es sich um eine „Maximallösung mit allen Bausteinen“. Bei einer Förderung von Einzelbausteinen reduzierten sich die Kosten entsprechend. Auch sei das Gesamtpaket nicht Gegenstand des aktuellen Haushaltsplanes. Eventuell müssten die Planungen angepasst und dann auch „Mittel umverteilt werden“.

Großes Entwicklungspotenzial im Süden der Stadt

Ziel des Projektes ist es, ein neues soziales wie kulturelles Zentrum in Selhof zu schaffen. Zur Ausgangslage heißt es, der „noch weitgehend unbebaute Süden von Selhof“ biete das „größte Entwicklungspotenzial für Stadtentwicklung und Wachstum“.

Die Sportanlage sei dringend sanierungsbedürftig und müsse funktional an die neuen Bedingungen des Vereins-, Schul- und Freizeitsportes angepasst werden. Gravierendes Problem für das Quartier sei auch der drohende Wegfall des Saales Kaiser als letzte Versammlungsstätte, hierfür brauche es Ersatz. Auch die Schule mit OGS und Mensa brauche mehr Raum.

Zudem liege ein Teil der Sportstätte im Bereich einer ehemaligen Abfalldeponie; die vielen Schäden am Gebäude rührten „in hohem Maße von Bodenbewegungen infolge von Veränderungen im Deponiekörper“ her. Die Stadt: „Eine nachhaltige Sanierung der Sportstätte setzt eigentlich eine Altlastenbeseitigung voraus.“

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