Evangelische Jugendarbeit Neue Jugendleiter in der Evangelischen Gemeinde Bad Honnef

Bad Honnef · Zusammen sind sie so alt wie ihr Vorgänger: Marieke Rahn und Oliver Perret, beide 25, teilen sich seit dem 1. Januar die Jugendleitung in der Evangelischen Gemeinde in Bad Honnef. Sie sind nicht nur beruflich, sondern auch privat Partner.

 „Wir freuen uns auf die Arbeit in Bad Honnef“: Marieke Rahn und Oliver Perret sind neue Jugendleiter der Evangelischen Gemeinde.

„Wir freuen uns auf die Arbeit in Bad Honnef“: Marieke Rahn und Oliver Perret sind neue Jugendleiter der Evangelischen Gemeinde.

Foto: Frank Homann

An das Kleinstädtische müssen sie sich noch gewöhnen. Mal eben an einem Freitagabend spontan ins Kino? „Ohne Auto geht das nicht“, sagen Marieke Rahn und Oliver Perret. Aber sei's drum, an ihr Ziel gelangt sind die beiden bislang noch immer. Bereits angekommen sind sie auch an ihrer neuen Wirkungsstätte in der Evangelischen Kirchengemeinde in Bad Honnef; sie fühlen sich dort schon nach wenigen Tagen aufgenommen. „Alle begegnen uns unglaublich offen. Und man spürt überall das positive Bild dieser Gemeinde“, sagt Oliver Perret.

Zum 1. Januar haben er und Marieke Rahn die Nachfolge von Jugendleiter Andreas Roschlau angetreten. Sie teilen sich die anderthalb Stellen, die nach dessen Weggang für die Leitung der Evangelischen Jugend und die Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde neu zu besetzen waren.

Wie berichtet, war Roschlau Ende August nach 20 Jahren im Amt als Jugendleiter verabschiedet worden. Der 50-Jährige nutzte die Chance, sich als Jugendbildungsreferent im Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland beruflich neu zu orientieren. Ein augenfälliger Unterschied zu seinen Nachfolgern: Marieke Rahn und Oliver Perret sind zusammen so alt wie ihr Vorgänger. Die Parallelen indes überwiegen – zuallererst die Begeisterung für die Jugendarbeit. So haben beide ganz bewusst entschieden, Jugendarbeit in einer Gemeinde mitzugestalten.

Auch die Jugend sollte die Gemeinde mitgestalten

„Es ist uns sehr wichtig zu zeigen: Nicht nur für Ältere, sondern auch für die Jugend ist Kirche interessant und wichtig“, sagt Marieke Rahn. Nicht erst im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) erfuhr die 25-Jährige dies selbst. Geboren und aufgewachsen in Berlin-Friedrichshain, lernte sie durch Jugendfreizeiten ein Kloster bei Hamburg kennen, das in seinem angegliederten Jugendhaus auch besondere Angebote für Konfirmanden und andere Jugendgruppen macht.

Nach dem Abitur absolvierte Marieke Rahn ihr FSJ in dieser Einrichtung. Nach einem Studienjahr in Marburg suchte und fand die Berlinerin ihre professionelle Berufung in einer Ausbildung an der Evangelistenschule Johanneum in Wuppertal, einem theologischen Seminar für missionarische Jugend- und Gemeindearbeit.

Ein Weg, den auch Oliver Perret einschlug, wenn auch ein Jahr früher. „Nach der eigenen Konfirmandenzeit bin ich schon mit 13 Jahren in der Jugendarbeit hängengeblieben“, berichtet der gebürtige Pfälzer. Auch im Anerkennungsjahr nach der dreijährigen Ausbildung am Johanneum, an dem die Schüler im Internat miteinander leben und lernen, war es die Jugendarbeit, die beide begeisterte. Marieke Rahn arbeitete beim Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) in der Region Baden, Perret war beim CVJM in seiner Heimat Kaiserslautern tätig.

Schon jetzt spüren sie großen Rückhalt

Die beiden, die auch privat ein Paar sind, wünschten sich, möglichst an einem Ort tätig sein zu können. Die Chance eröffnete sich durch die Vakanz in Bad Honnef – und beide sind glücklich, dass ihre Bewerbung von Erfolg gekrönt war. Bestätigt in dem Wunsch, Jugendarbeit in einer Kirchengemeinde ins Zentrum ihrer Arbeit zu stellen, fühlen sich Marieke Rahn und Oliver Perret auch durch das, was sie in Bad Honnef vorgefunden haben: Eine Jugendarbeit nämlich, die eigene Impulse in die Gemeinde gibt und fest in ihr verankert ist.

Zur Arbeit seines Vorgängers sagt Perret denn auch: „Es sind große Fußstapfen, gewiss, aber wir empfinden daraus keinen Druck. Alle hier stehen hinter uns und sind absolut offen für neue, für unsere Ideen.“ Gute Kontakte etwa zum Stadtjugendring oder Kontinuität wie bei der Feriennaherholung verstünden sich von selbst. Dass sie ein gut bestelltes Feld übernehmen, zeige auch das: Obwohl die Jugendleiterstelle fast vier Monate unbesetzt gewesen sei, seien die Gruppen nicht eingeschlafen, hätten die Jugendlichen selbst Verantwortung übernommen, so Perret. Und als es darum ging, den Kinderkarneval zu organisieren, „da gingen auch sofort acht Hände hoch. Es ist schon toll, so etwas zu sehen“.

Dass die beiden eigene Akzente setzen wollen, versteht sich für sie aber von selbst. Zunächst einmal ist die Einarbeitung in vollem Gange. In den Fokus stellen sie laut Marieke Rahn: „Es ist uns wichtig, dass Kinder und Jugendliche sich in die Gemeindearbeit einbringen.“ So sei es ein Anliegen, die jungen Leute auch nach der Konfirmation für ein Mittun zu begeistern. Und das immer auf Augenhöhe, was nicht nur am jungen Alter der beiden Jugendleiter liegt. Perret: „Wir sind die, die mitmachen beim Kochen und Abspülen. Das ist unser Leitungsstil. Und wir freuen uns auf die Arbeit in Bad Honnef.“

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