Sekttaufe für die "Siebengebirge" Neue Fähre für Bad Honnef verlässt Lux-Werft

NIEDERKASSEL/BAD HONNEF · Die "Siebengebirge", die neue Fähre für Bad Honnef, wurde am Freitag offiziell getauft. Das Schiff mit der Baunummer 207 hatte bereits am Donnerstag seinen ersten Wasserkontakt und ist für die Werft etwas Besonderes.

Segenswünsche, ein Taufspruch und reichlich Sekt, schon war die "Siebengebirge", die neue Fähre für Bad Honnef, in Niederkassel am Freitag offiziell getauft. Das Schiff mit der Baunummer 207 der Lux-Werft in Mondorf hatte bereits am Donnerstag seinen ersten Wasserkontakt und ist für die Werft etwas Besonderes. Es ist das erste Schiff, das das Familienunternehmen in seiner neuen Werfthalle am Rhein gebaut hat.

Die 90 Meter lange und 38 Meter breite Halle wiederum ist für das Unternehmen nicht nur eine wichtige Investition in die Zukunft, sondern ein Stück weit auch Geburtstagsgeschenk. Mit der Hallensegnung und der Schiffstaufe feierte das Familienunternehmen Lux-Werft sein 70-jähriges Bestehen.

Die drei lauten Glockenschläge von Nicole Schmelzer, Enkelin des Gründers Johannes Lux und selbst Kapitänin eines Personenschiffs auf dem Biggesee, ließen die mehr als 600 geladenen Gäste ebenso erstaunen wie die Ausmaße der neuen Halle. Dort, wo einst eine kleinere Halle einer benachbarten Werft stand, wurden 2300 Lkw-Ladungen Boden abtransportiert, 400 Bodenanker zum Hochwasserschutz montiert und insgesamt 3400 Quadratmeter Halle geschaffen, auf der zwei ausgewachsene Personenschiffe bequem Platz finden. "Und das ist die erste Werfthalle in Deutschland mit einer Fußbodenheizung", erklärte Moderator Gisbert Baltes, Kölner Rosenmontagszugreporter des WDR und langjähriger Freund der Schiffsbau-Familie, den Gästen.

[kein Linktext vorhanden]Diese begaben sich, umrahmt von Dicke-Backen-Musik des Musikvereins Sundern am Biggesee und vielen Anekdoten aus dem Familien- und Firmenleben des Lux-Werft, auf Zeitreise: Bereits im Mai 1945 legte Johann Lux den Grundstein für die Werft. Ende 1945 war das erste Boot, ein Boot für die Fischereibruderschaft in Bergheim, zu Wasser gelassen worden. Die gute Qualität sprach sich herum und Aufträge niederländischer, belgischer und französischer Reedereien für den Beibootbau für die Binnenschifffahrt folgten rasch. Weit mehr als 5000 "Lux-Nachen", wie die Beiboote der Binnenschiffe genannt wurden, liefen vom Stapel.

Das erste große Schiff, ein holländisches Proviant- und Schleppboot, folgte 1948 und trug die Baunummer 1207 Schiffe sollten bis heute folgen, darunter etliche für die Personenschifffahrt. 1948 stieg die Familie auch zunächst in den Bootsverleih, dann auch in die Personenschifffahrt ein. Seither verbinden die Familie enge private und berufliche Kontakte mit den Seen im Sauerland.

Dank innovativen Techniken und zeitgemäßem Design seien Lux-Schiffe unverkennbar und bekannt geworden, lobten Schiffseigner, die aus ganz Deutschland angereist waren, das Unternehmen auf der besonderen Geburtstagsfeier in Mondorf. Die Blicke der Gäste in der großen Werfthalle richteten sich dabei nicht nur auf das Schiff mit der Nummer 208, das noch als stählerner Rohbau auf seine Vollendung wartet und später einmal bei Kelheim auf der Donau fahren soll, sondern auf dessen erst einmal zu Wasser gelassenen Vorgänger, die "Siebengebirge" für den Fährdienst in Bad Honnef.

80 Prozent mehr Kapazitäten als ihre alte Vorgängerin habe sie, bestätigten die beiden Geschäftsführer der Fährgesellschaft Honnef Pool GmbH & Co. KG, Frank Eschbach und Michael Söding. Ein völlig neues Antriebskonzept mit vier statt bislang drei Propellern mache die Fähre zudem wendiger, sicherer und auch sparsamer, betonte Rainer Miebach von der Lux-Werft. Pfarrer Heribert Krieger spendete dem Fährschiff wie auch der neuen Halle, welche die zum 40-jährigen Bestehen eingeweihte bisherige Halle ergänzen soll, Gottes Segen.

Der neuen "Siebengebirge" standen Michael Södings Töchter Tatjana und Sarah Pate und übergaben das Schiff mit Taufspruch und obligatorischer Flasche Sekt seiner Bestimmung.

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