Musical am Siebengebirgsgymnasium Mit der Zeitmaschine durch 100 Jahre Sibi

BAD HONNEF · Das vom Projekt- und Literaturkurs des Siebengebirgsgymnasiums entwickelte Musical hat am kommenden Montag Premiere. In dem Stück gehen die Schüler auf die Geschichte ihrer Schule ein.

Das Sibi wird zum Broadway. Als das Siebengebirgsgymnasium noch in den Babyschuhen steckte, da entstand die spezifische Gattung „Musical“ in ihrer Hochburg New York. Nun zeigen Sibi-Schüler spielend, singend und tanzend ihre Jubiläums-Show „Eine Reise durch die Zeit“. Fieberhaft arbeiten derzeit die 34 Schüler des Projekt- und Literaturkurses der Q 1 an ihrem Musical.

Bevor am Montag Premiere ist, wird noch bis zur letzten Minute gefeilt – am Bühnenbild, an der Aussprache. „Lauter sprechen“, mahnt Lehrerin Katalina Nagy bei der Probe aus dem Off. Mit ihrer Kollegin Ellen Preuß hat sie mit den Schülern zusammen das Stück entwickelt. Nach der Sibi-Sommernacht am Freitagabend wird das Musical einen weiteren Höhepunkt im Jubiläumsjahr darstellen.

Tische in den Bäumen

Die Schüler erarbeiteten Handlung und Text und choreographierten Tänze nach Evergreens der Zeit. Gestartet wird mit einer Szene, die den Jugendlichen sehr vertraut ist: Sie sitzen im Klassenzimmer und erhalten den Auftrag, Referate vorzubereiten – über die Geschichte des 1918 gegründeten Sibis. Um zu erfahren, was in den 100 Jahren alles passierte, studierten die AG-Mitglieder alte Abizeitungen, führten mit Zeitzeugen Gespräche und erfuhren Anekdoten, die sie in das „Drehbuch“ einfügten. Linda Wieler: „Wir haben auch unsere Eltern befragt.“ Eine reiche Quelle war Wilhelm Birenfeld, selbst Schüler und später Lehrer am Sibi. Von ihm erfuhren sie zum Beispiel, dass Abiturienten Tische in die Bäume gehängt hatten.

Hippiezeit in Bad Honnef

Der freundliche junge Mann Basti (Tristan Born), „Assi“ Dennis (Gerrit Nolden), Obertussi Jennifer (Alexandra Tappel) und Streberin Inge (Luisa del Gardo) spielen die Hauptrollen. Denn: Sie werden unfreiwillig in die 20er Jahre katapultiert, nachdem Dennis voreilig den Knopf von Inges Zeitmaschine drückte. Und wo landen die Schüler? Bei einem Parkfest im Feuerschlösschen anlässlich des fünfjährigen Bestehens des Progymnasiums. Hier treffen sie Nonnenwerth-Schülerin Liselotte (Nina Führhoff), deren Bruder die damals noch reine Knabenschule an der Bergstraße besucht.

Auf ihrer Zeitreise lernen sie 1949 frühere Sibi-Schüler kennen, die jetzt an der Ingenieurschule im Feuerschlösschen studieren, später landen sie in der Hippiezeit in Bad Honnef. Weihnachten 2000 ist die letzte Station vor der glücklichen Rückkehr. „Wir müssen noch einen Weihnachtsbaum haben“, erinnert Katalina Nagy die Schüler. Lukas Tentler, der den Justav aus 1949 darstellt, fackelt nicht lange. Der Sibi-Schüler ist bereits Feuerwehrmann und besorgt flott zu Hause eine kleine Fichte. Nagy: „Und denkt an die Schirme zum Tanz!“

In der Probe behelfen sich die Jugendlichen noch mit Stöcken. Ellen Preuß ist begeistert: „Wir haben selbst die Jungs zum Tanzen gebracht!“ Annika Kuebert übt noch einmal ihr Nena-Lied. Marco Betzelt von der Technik-AG setzt sie dabei ins rechte Licht. Die Zeitmaschine haben Lukas Tentler, Christopher Ullmann und Marvin Schmitz gebaut.

"Ich hasse Zeitreisen"

Zurückgekehrt ins Heute klappt es für die Sibi-Schüler natürlich auch das Referat. Und Obertussi Jennifer kann endlich wieder zur Maniküre. „Das Sprechen vor vielen Zuschauern hat mich gereizt, diese Rolle zu übernehmen“, sagt Alexandra Tappel. Luisa del Gardo findet es lustig, in die Rolle des Strebers zu schlüpfen. Und auch Tristan und Gerrit machen ihre Rollen Spaß. Nur eines nervt „Assi“ Dennis übrigens während des turbulenten Trips durch die Geschichte: „Ich hasse Zeitreisen, die haben hier nicht mal Popcorn.“

Bei den Aufführungen am Montag, 9. Juli, und am Donnerstag, 12. Juli, jeweils 20 Uhr, Einlass 19.30 Uhr, gibt es Getränke und Brezen. Karten sind noch an der Abendkasse zu haben.

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