Erhöhte Werte an der Bundesstraße 42 Mehr Lärmschutz für Bad Honnef

Bad Honnef · Es ist zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer für die Anwohner des Rosenwegs, der August-Lepper-Straße und Teilen der Karlstraße: Ein von der Stadt beauftragtes Gutachten kommt zu dem Schluss, dass die Lärmbelästigung durch die Bundesstraße 42 tagsüber nur leicht unter der zulässigen Grenzwerten, nachts aber darüber liegt.

 Vorbild: Nach dem Umbau des Bad Honnefer Kreuzes wurde an einem Teilstück der B 42 eine gläserne Schallschutzwand installiert.

Vorbild: Nach dem Umbau des Bad Honnefer Kreuzes wurde an einem Teilstück der B 42 eine gläserne Schallschutzwand installiert.

Foto: Homann

Das Fazit der Gutachter: Eine Lärmschutzwand muss her. Die Stadtverwaltung hat bereits einen entsprechenden Antrag an den zuständigen Landesbetrieb Straßenbau auf den Weg gebracht. Entscheiden aber kann die Stadt nicht.

Wie berichtet, formulierten Anlieger des Rosenwegs im Sommer vergangenen Jahres einen Bürgerantrag und drängten auf Abhilfe. Konkreter Auslöser war, neben der ohnehin bestehenden Belastung durch den immer stärkeren Verkehr auf der B 42, dass der Grünstreifen entlang der Straße gerodet und ausgedünnt worden war. Durch diese Rodungen, so die Anlieger, sei eine nicht nur optische, sondern auch lärmmindernde Barriere weggefallen.

Der Fachausschuss unterstützte den Antrag und votierte dafür, das Thema von Fachleuten untersuchen zu lassen. Der Untersuchungsabschnitt wurde nach entsprechenden Anregungen von Anwohnern auf das geplante Baugebiet Floßweg/Am Weiher ausgedehnt und die Karlstraße bis zur beginnenden Lärmschutzwand am Honnefer Kreuz ausgedehnt. Das Gutachten liegt heute dem Planungsausschuss vor, ebenso der Antrag der Stadt.

Die Stadtverwaltung um Bürgermeister Otto Neuhoff greift in ihrem Antrag an den Landesbetrieb die Klage der Bürger auf und drängt ihrerseits auf Abhilfe. "Die B 42, welche südlich des Honnefer Kreuzes zweispurig ohne Trennstreifen ausgebaut ist, unterliegt in den letzten Jahrzehnten gewachsenen Verkehrsbelastungen, was zu einer massiven Betroffenheit der Anlieger führt. Durch die im Jahre 2014 von Straßen NRW vorgenommenen Gehölzpflegemaßnahmen durch Läuterung, Totholzentnahme und Lichtraumprofilschnitt wird die Lärmbelastung von den Anwohnern zusätzlich verstärkt wahrgenommen", so das Schreiben.

Die Belastung ist grenzwertig

Die durchschnittliche Verkehrsstärke liege bei 17.000 Kraftfahrzeugbewegungen in 24 Stunden sowie einem Lastwagenanteil von 5,7 Prozent tags und 7,1 Prozent nachts, ist es dem Gutachten zu entnehmen. "Durch die geplante Aufhebung des Lkw-Fahrverbotes auf der B 42 im angrenzenden Kreis Neuwied steht eine weitere Erhöhung dieser Werte zu befürchten."

Doch schon jetzt - ohne dass die mögliche Mehrbelastung durch Lastwagenverkehr bereits berücksichtigt wurde, so das Gutachten - sei die Belastung grenzwertig oder liege über den zulässigen Grenzwerten. Die Expertise dazu: "An den westlich der B 42 liegenden Wohnhäusern im Mischgebiet werden die Tageswerte der Lärmsanierung (im nationalen Lärmschutzpaket II festgelegte Grenzwerte, Anm.d.Red.) im Ist-Zustand erfüllt beziehungsweise unterschritten.

Hingegen werden die Nachtwerte an mehreren Punkten bis zu drei Dezibel überschritten." An den untersuchten Punkten im allgemeinen Wohngebiet östlich der B 42 würden die Tageswerte ebenfalls eingehalten oder unterschritten. Jedoch: Auch dort ergebe sich eine Überschreitung der zulässigen Nachtwerte, "so dass Schallschutzwände benötigt werden, um die Überschreitungen zu beseitigen", folgert der Gutachter.

"Im Sinne der Bürgeranträge sowie unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Gutachtens sind wir der Auffassung, dass die Forderungen nach erhöhtem Schallschutz berechtigt sind und Maßnahmen erfordern. Ich bitte um Prüfung des vorliegenden Antrags und um Ihre Rückäußerung", heißt es in dem von Bürgermeister Otto Neuhoff unterzeichneten Schreiben an den Landesbetrieb NRW.

Für weitere Erläuterungen, etwa zu örtlichen und planungsrechtlichen Gegebenheiten und zu einem möglichen Verfahrensablauf, stehe die Stadt zur Verfügung.

Der Ausschuss tagt am Mittwoch

Die Lärmbelastung der Anwohner an der B 42 und die Bewertung der Verkehrsimmissionen im Bereich Rosenweg/August-Lepper-Straße stehen unter anderem auf der Tagesordnung der Sitzung am Mittwoch des Planungsausschusses. Das Gremium tagt ab 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses, Rathausplatz 1.

Weiteres Thema ist der Straßenausbau am Floßweg. Dazu stehen Beratung und Beschluss über die Vorplanung an; eine Anliegerversammlung ist geplant. Weitere Tagesordnungspunkte sind der Bebauungsplan "Villa Schaaffhausen" und ein Sachstandsbericht der Verwaltung zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept.

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